Golfkrieg 1 -Die Besetzung Kuwaits

Die Geschichte mit der angeblichen kuwaitischen Krankenschwester (die die Tochter des kuwaitischen Botschafters war), die heulend sogar vor dem US-Kongreß eine frei erfundene Geschichte von irakischen Soldaten fabulierte, die Brutkästen öffneten und die kuwaitischen Säuglinge ermordeten, ist zwar plastische Medienkritik - verblaßt jedoch vor der Ungeheuerlichkeit, daß der US-Verbündete Hussein Kuwait wohl ohne das US-Okay erst gar nicht angegriffen hätte.

Um nicht mißverstanden zu werden: der Angriff auf ein anderes Land ist ein Angriff. Punkt. Verboten. Völkerrechtswidrig. Aber ein-zwei Fakten sind in Deutschland nicht so bekannt wie es sein sollte, sie hier zu beschreiben dient nicht zur Rechtfertigung des irakischen Überfalls auf Kuwait. Daß das osmanische Reich im Zuge des 1. Weltkriegs zerfiel und zerschlagen wurde, sich die Araber jedoch einander durch tausendjährige Geschichte, Religion und Kultur gegenseitig verbunden fühlen, führte vielfach zu Staaten - Zusammenschlüssen bzw. dem Versuch dazu. Ägypten und Libyen, die vereinten arabischen Emirate sind Beispiele. Daß die kuwaitische Parlamentsmehrheit für einen Anschluß an Irak plädiert hatte, sei erwähnt, und daß diese allerdings nichts zu sagen hatte, auch. Ob nun wirklich kuwaitische Ölbohrungen schräg auf irakische Vorkommen stießen, wird wohl nie beweisbar sein. Aber daß der Irak im Krieg gegen die bösen iranischen Ayatollahs US-Verbündeter war und schönste Waffen erhielt, incl. bakteriologischer und chemischer Grundstoffe für Massenvernichtungswaffen, ist schon bedeutender. Daß allerdings die US-Botschaft "grünes Licht" signalisierte, als Irak sich gegen Kuwait wandte, und daß somit der Anlaß zum Krieg gegen den Irak seitens der USA mit geschaffen wurde, ist weniger bekannt. "Am 25. 7. 1990 überbrachte die US-Botschafterin in Irak, April Glaspie, eine Botschaft des Weißen Hauses an Saddam Hussein: Präsident Bush wünsche, die Beziehungen zu Irak 'auszubauen und zu vertiefen'. Weiter hieß es: 'Wir  haben zu innerarabischen Differenzen wie auch zu Ihren Auseinandersetzungen mit Kuweit nicht viel zu sagen. Wir alle sind davon überzeugt, dass Sie das Problem bald lösen werden.' > (http://www.taz.de/pt/2001/09/15/a0177.nf/text).

berzeugt, dass Sie das Problem bald lösen werden.' > (http://www.taz.de/pt/2001/09/15/a0177.nf/text)

Das sei alles Geschichte? Böse Intrigen, nur gut für Geschichtsbücher? US-Präsidenten lügen nicht? Auch nicht der Chef der Einbrecherbande im Watergate-Hotel, Herr Nixon?
Auch nicht der durch seinen Satz " I never had sex with that woman" bekannte Clinton, der ebenso "nicht inhalierte" wie Fischer, der seine Steine "nur in die Luft" geworfen hatte ?
Wie kommt es nur, dass sich Powell, der damalige US-Außenminister, nun öffentlich für seinen erbärmlichen Auftritt vor der UNO schämt, als er der Weltöffentlichkeit von irakischen Massenvernichtungswaffen, von fahrbaren Biolabors vorfaselte ? Die 100.000 totn Irakis haben leider nichts davon, und auch nicht von der schweigenden Weltöffentlichkeit, auch den deutschen Friedensfreunden. Die zwar gegen die USA demonstrierten - aber zuliessen, dass Schröder mit deutschem Luftraum den Krieg wesentlich erleichterte.

Daß dieser Clinton die Lügen rund um den Jugoslawienkrieg mittrug und diesen selbst inszenierte, ist eine Sache. Sein Verhältnis zu binLaden eine andere, unbekanntere. Daß die sudanesische Regierung binLaden ausliefern wollte, ihn die US-Regierung aber nicht haben wollte. Daß die US-Regierung nicht einmal die Aktenberge über die Al-Qaida, die seitens des Sudan angeboten wurden, annahm. Daß jedoch inbrünstig behauptet wurde, die Bombardierung der sudanesischen Pharmafirma sei rechtens, weil dort Chemiewaffen hergestellt würden.