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Back Der schwarze Dienstag 11. September 2001 Tatort: Pentagon Profis am Werk: Der Anschlag auf das Pentagon

Profis am Werk: Der Anschlag auf das Pentagon

Laut dem offiziellen Bericht der 9/11-Kommission vollzog Flug 77, eine Boeing 757 der American Airlines, 8 Kilometer südwestlich des Pentagon eine Wende um 330 Grad. Dabei sank sie um knapp 700 Meter auf wenige Meter über dem Boden herab, um dann mit einer Geschwindigkeit von 850 Stundenkilometern seitlich in das Pentagon zu stürzen.  

Wesentlich einfacher wäre es gewesen, die Maschine in geradem Anflug herunterzudrücken und von oben in das Pentagon zu lenken. Durch die gewaltigen Ausmaße des Gebäudes hätte sich so eine große Zielfläche ergeben und der Schaden wäre vermutlich erheblicher gewesen. Stattdessen zog es der Pilot vor, ein kompliziertes Manöver zu fliegen, um das Gebäude von der Seite aus zu treffen. Da das Gebäude nur unwesentlich höher als eine Boeing 757 ist, fiel die Zielfläche dementsprechend gering aus und der Pilot ging das Risiko ein, schon vorher auf dem Boden aufzuschlagen. Der getroffene Abschnitt des Pentagon war zudem weitgehendst leer und unbenutzt, da er erst kurz zuvor renoviert worden war. Im Rahmen der Renovierung wurde dieser Gebäudeteil – als einziger – massiv gegen Anschläge von außen verstärkt, weshalb die Schäden am Gebäude vergleichsweise gering ausfielen.

Das Anflugmanöver war ungewöhnlich und setzte ein großes Können des Piloten voraus. Die Fachwelt war sich in diesem Punkt einig: Hier muss ein Profi am Werk gewesen sein. Einen Tag nach dem Anschlag schrieb die Washington Post: „... der unidentifizierte Pilot vollzog eine so enge Wendung, dass es Beobachter an das Manöver eines Kampfjets erinnerte.(...) das Flugzeug wurde mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit geflogen.“ (1)

Sogar noch ein Jahr später zitierte die Washington Post Flugexperten, die von einem „großen Talent“ sprachen, das „praktisch eine Wendung und Landung wie aus dem Bilderbuch“ durchgeführt habe. (2)

Am Tag nach den Anschlägen sprach CNN von „extrem gut unterrichteten und fähigen Fliegern“, welche über „reichlich Geschick und Training“ verfügt haben mussten. (3)

Als „sehr geschickt“ wurden die 9/11-Piloten in den Detroit News bezeichnet. Insbesondere der Anschlag auf das Pentagon sei „fast mit militärischer Präzision“ durchgeführt worden. (4)

Auch CBS sprach zehn Tage nach 9/11 von einer „schwierigen Hochgeschwindigkeits-Wendung im Herabsinken“. (5)

Erfahrene Fluglotsen waren aufgrund dieses Manövers davon überzeugt, es nicht mit einer großen Passagiermaschine zu tun zu haben. „Die Geschwindigkeit, die Manövrierfähigkeit, die Art, wie er wendete; wir alle im Radar-Raum dachten,  – alle von uns sind erfahrene Fluglotsen –, dass das eine Militärmaschine war. Man fliegt eine 757 nicht in dieser Weise. Es ist unsicher.(...) Es muss ein Kampfjet sein“, fasste die Fluglotsin Danielle O'Brian ihre Erfahrungen gegenüber dem Fernsehsender ABC zusammen. (6)

„Ich habe 6000 Flugstunden in Boeing 757 und 767 hinter mir und ich könnte nicht so fliegen, wie die Flugbahn beschrieben wurde“, äußerte sich Commander Ralph Kolstad, ehemals U.S. Navy „Top Gun“ Pilot. „Ich war auch ein Navy-Kampfpilot und Luftkampf-Ausbilder und habe Erfahrung damit, in geringer Höhe mit Hochgeschwindigkeit zu fliegen. Ich hätte nicht geschafft, was diese Anfänger geschafft haben. Irgendetwas stinkt hier zum Himmel.“ (7)

Auch der Pilot Commander Ted  Muga, der für die U.S. Navy und anschließend für Pan-Am große Maschinen geflogen war, zeigte sich verwundert über die Fähigkeiten der mutmaßlichen Hijacker. Für das Manöver am Pentagon hätte es eines „sehr, sehr talentierten Piloten“ bedurft. „Ich kann mir nicht vorstellen wie ein Amateur imstande war auch nur annähernd ein Manöver dieser Art durchzuführen.“ (8)

Die New York Times zitierte verschiedene Flugexperten, auch sie sprachen von der Schwierigkeit der Manöver.

Darryl Jenkins, Direktor des Instituts für Luftfahrt an der George Washington Universität, sagte, dass diejenigen, die den Angriff durchführten, ebenso erfahren waren wie jene, die ihn geplant hatten. „Diese Jungs wussten, was sie taten, bis hin zu den kleinsten Details“, sagte er. „Jeder von ihnen war im Fliegen großer Flugzeuge trainiert.“

Eine Reihe von Luftfahrt-Experten waren sich einig, dass die Entführer erfahrene Piloten gewesen sein müssen. (...)

Der Pilot John Nance fügte hinzu, die präzise Steuerung eines großen Jets dicht über dem Erdboden, die für den Pentagon-Angriff notwendig war, würde hoch entwickelte Fähigkeiten erfordern. „Es besteht keine Möglichkeit, dass ein Amateur – mit diesem Maß an Zuverlässigkeit – das getan haben könnte, was gestern getan wurde“, erklärte er. (9)

Auch in Deutschland betonten Experten die außerordentliche fliegerische Leistung. In einer Sendung des WDR sagte Markus Kirschneck von der Pilotenvereinigung Cockpit e. V. zwei Jahre nach den Anschlägen: „Bei dem Flugmanöver ins Pentagon handelt es sich um eines der schwierigsten Flugmanöver, die überhaupt mit so einem Verkehrsflugzeug durchzuführen sind.“ (10)

In einer Stellungnahme der Pilotenvereinigung heißt es: „Auch aus unserer Sicht scheint es unwahrscheinlich, dass ein ‚Hobby-Pilot’ ein Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 757/767 zielgerichtet steuern kann.“ (11)

Einen Tag nach den Anschlägen befragte Günther Jauch den erfahrenen Flugkapitän Jörg Kujak und den ehemaligen Formel-1-Piloten Niki Lauda, ebenfalls Flugkapitän und Gründer der Fluglinie Lauda-Air. „Ein Laie ist nicht in der Lage, ein großes Verkehrsflugzeug punktgenau irgendwohin zu steuern, weder mit dem Autopiloten, noch mit der Hand“, stellte Kujak fest. Lauda bestätigte, dass es sich um „vollausgebildete 767- oder 757-Piloten“ gehandelt haben müsse. (12)

Offenbar waren sich die Experten einig: Die Art und Weise, wie Flug 77 in das Pentagon geflogen wurde, ließ darauf schließen, es mit einem äußerst fähigen Piloten zu tun zu haben. Die 9/11-Kommission kam in ihrem Bericht dann auch zu dem Schluss, dass Hani Hanjour „der vielleicht erfahrenste und am besten ausgebildete Pilot unter den 9/11-Hijackern war.“ (13)

Laut demselben Bericht habe 9/11-Drahtzieher Khalid Sheikh Mohammed das Pentagon-Ziel speziell Hanjour anvertraut, da er der „erfahrenste Pilot der Operation“ war. (14)

Ein schlüssiges Konzept: Das schwierigste Manöver wird von dem besten Piloten ausgeführt. Doch wie im weiteren Verlauf gezeigt werden wird, war Hani Hanjour nicht der Fähigste der vier mutmaßlichen Todespiloten. Ganz im Gegenteil: Was die Kunst des Fliegens betrifft, so lässt sich Hanjour schlichtweg nur als Versager bezeichnen.

Experten im Widerspruch

Wie ist dieser Widerspruch aufzuklären? Webseiten, die sich der Widerlegung („Debunking“) von 9/11-Verschwörungstheorien verschrieben haben, weisen auf die Aussagen anderer Experten hin, die der Ansicht sind, dass es keinerlei besonderer Fähigkeiten zum Fliegen bedurfte, um das Pentagon zu treffen. Es sei darauf hingewiesen, dass unmittelbar nach dem 11. September alle öffentlich zitierten Experten davon ausgingen, dass hier Profis am Werk waren. Relativierende Aussagen sind erst bekannt geworden, nachdem die Tatsache öffentlich wurde, dass Hanjour im Cockpit ein Stümper war.

So zitiert die Webseite 911myths.com aus einem Artikel des Magazins The New American aus dem Jahr 2005:

Ronald D. Bull, ein pensionierter United Airlines Pilot aus Jupiter, Florida, erklärte gegenüber The New American: „Es ist gar nicht so schwer und schon gar nicht unmöglich“, es ist viel einfacher, absichtlich in ein Ziel zu stürzen als eine kontrollierte Landung zu vollziehen. „Wenn man einen Selbstmord ausführen möchte, wie diese Jungs es taten, mussten sie nur die Nase nach unten halten und drücken wie der Teufel“, sagt Kapitän Bull.

George Williams aus Waxhaw, North Carolina, fliegt seit 38 Jahren Maschinen des Typs 707, 727, DC-10 und 747 für Northwest Airlines. „Ich sehe keinerlei Wert in diesen Argumenten – wie auch immer“, erklärte Captain Williams. „Das Pentagon ist ein beträchtlich großes Ziel, und ich würde sagen, es zu treffen war eine ziemlich einfache Sache.“ (15)

Das Problem an diesen Aussagen ist, dass sie nicht auf die Situation eingehen, wie sie konkret am 11. September vorherrschte. Der Pilot hatte nicht „einfach die Nase nach unten gedrückt“, um dann das „ziemlich große Ziel“ zu treffen. Er hatte stattdessen eine absteigende 330-Grad-Wendung vollzogen, um dann die Maschine in die unterste Etage des Pentagon zu fliegen, ohne vorher den Boden zu berühren.

In einem Artikel aus dem Jahr 2008 des Center for Public Integrity heißt es dazu:

„Es braucht nicht viel Geschick, gerade einmal genug Wissen, um in einer Radiostation von New York oder Washington die Nadel (bei null) rechts zu halten“, erklärte McNicol (Captain Hal McNicol war Leiter eine Pilotenagentur, Anm. Red.) mit Bezug auf die automatischen Peiler, die ein Flugzeug steuern. „Man braucht nichts über das Fliegen zu wissen, die Tragflächen gleichen die Höhenunterschiede aus und fliegen geradeaus.“ (...)

Ein Pilot mit nur ein paar hundert Stunden Erfahrung könnte die Operation abgezogen haben, bestätigte Richard Theokas, Vorsitzender der Abteilung Flugausbildung an der Embry-Riddle Aeronautical Universität in Daytona Beach, Florida „Man muss nur wissen, wie man geradeaus fliegt, die Horizontale hält und auf das Ziel zusteuert“, sagte Theokas. (16)

Einfach geradeaus zu fliegen und die Flügel ebenmäßig zu halten ist vielleicht auch für einen Anfänger möglich, aber es beschreibt eben nicht jenes Szenario, das sich am 11. September 2001 ereignet hat. Die offizielle Version wird durch diese Aussagen nicht gestützt. Im Gegenteil, mit Äußerungen wie „einfach die Nase nach unten drücken“ wird schlicht impliziert, was am nächsten liegt: Die Hijacker seien so vorgegangen, weil es die einfachste Variante mit der höchsten Trefferquote ist. Und zwar gerade für Anfänger, die zum ersten Mal eine derart große Maschine fliegen.

Warum aber sollten die Hijacker mittels eines komplizierten Manövers – wie geschehen – das Gebäude treffen wollen, wo doch die Gefahr recht groß war, es überhaupt nicht zu treffen? Diese Aussagen widersprechen der offiziellen Version. 

(1) http://www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn?pagename=article&contentId=A14365-2001Sep11¬Found=true
(2) http://s3.amazonaws.com/911timeline/2002/wpost091002b.html
(3) http://www.cnn.com/2001/US/09/12/hijackers.skills/
(4) http://www.detnews.com/2001/nation/0109/13/a03-293072.htm
(5) http://www.cbsnews.com/stories/2001/09/11/national/main310721.shtml
(6) http://web.archive.org/web/20011025074733/http://abcnews.go.com/sections/2020/2020/2020_011024_atc_feature.html
(7) http://www.opednews.com/articles/genera_alan_mil_070905_u_s__navy__top_gun__.htm
(8) http://www.patriotsquestion911.com/#Muga 
(9) http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C03E1DC1038F930A2575AC0A9679C8B63
(10) http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-rezension-3.html
(11) http://data6.blog.de/media/120/4945120_e9382be6d7_d.pdf
(12) http://data6.blog.de/media/120/4945120_e9382be6d7_d.pdf
(13) http://www.9-11commission.gov/staff_statem...statement_4.pdf
(14) 9/11 Commission, 7/24/2004, pp. 530
(15) http://web.archive.org/web/20050422030553/http://www.thenewamerican.com/artman/publish/article_1253.shtml
(16) http://projects.publicintegrity.org/Content.aspx?src=search&context=article&id=291