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Back Der schwarze Dienstag

11. September 2001

Sibel Edmonds gewinnt endlich

"Classified Woman" ist der Titel eines Buches von Sibel Edmonds, dem man eine breite Leserschaft wünscht. Es ist "wie eine FBI-Akte über das FBI, lediglich ohne die Inkompetenz", dafür aber voller Enthüllungen über den Nexus 9/11, die bislang als "Staatsgeheimnisse" behandelt wurden

9/11 Tribunal: Wer sind die Angeklagten?

Gegen Khalid Sheik Mohammed, Ramzi Binalshib und drei weitere Mitangeklagte wurde am 05. Mai 2012 vor einem Millitärgericht in Guantanamo der Prozess eröffnet. Ihnen wird zur Last gelegt, dass sie die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 wären.

Jedenfalls wird Khalid Sheik Mohammed (KSM) seit Juni 2002 als solcher bezeichnet. Wie es dazu kam, kann man in dieser Übersetzung eines Chaim Kupferberg-Artikels nachlesen.

EINBLICK IN DIE 9/11-DEBATTE: “Die Ökonomen haben Angst”

lars schall

In diesem Exklusiv-Interview spricht der US-Ökonom Paul Zarembka über drei solide wissenschaftliche Studien, die auf Insider-Handel im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hindeuten. Des Weiteren kritisiert er die Mitglieder seines Berufsstands, denen er Angst vorwirft; die Frage ist zu groß für sie zu behandeln.

9/11 Ex- Klusiv Plosiv

Dies ist eine Dokumentation über den 11. September 2001. Immer noch sind viele Fragen offen. Im März 2011 hatten der Deutsche Freidenkerverband sowie die Schüler AG "Peak Oil und verdeckte Kriegsführung" der AKS Kronberg den Chemieprofessor Dr. Niels Harrit, den Menschenrechtler Elias Davidsson sowie Blogger Dirk Gerhardt eingeladen, um über das Thema zu referieren.Von dem, was auf dieser Veranstaltung zur Sprache kam, handelt dieser Film.

Mutmaßungen über Omar oder Wahrheit, Lügen und die Legende des 11.9

Es war fast ein verspäteter Einfall. Am 1. März 2003 förderte der Krieg gegen den Terror den angeblichen Zahlmeister zutage, einen geheimnisvollen Saudi namens Mustafa Ahmed al-Hisawi. Seine Inhaftierung fiel fast mit der Gefangennahme eines viel größeren Fisches zusammen, dem führenden Kopf des 11.9. Höchstselbst, Khalid Shaik Mohammed - das machte Mustafa Ahmed zu einer Fußnote der offiziellen 9/11-Legende.

Aber es gab noch eine andere, explosivere Seite dieser Geschichte. Nur siebzehn Monate vorher war ein früherer Londoner Schuljunge namens Omar Saeed Sheikh zuerst als 9/11-Zahlmeister enttarnt worden, der unter der Schirmherrschaft eines Pakistanischen Generals gehandelt haben sollte, der sich am 11. September just mit jenen beiden Volksvertretern getroffen hatte, die später den 'offiziellen' 9/11-Untersuchungsausschuss leiten sollten.

Omar Saeed, so wurde von CNN berichtet, handelte unter dem Aliasnamen von... Mustafa Ahmed. Wo ist Omar jetzt? Er sitzt in einem pakistanischen Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung wegen der Entführung von Daniel Pearl - während ein anderer sein Pseudonym angenommen hat. Es folgt eine Rekonstruktion einer der größten Desinformationskampagnen der Geschichte und die Chronik einer Legende, die ein verheerendes Schlaglicht wirft auf die Clique die hinter dem 11.9. steckt - und der FBI-Direktor verheimlicht die schriftlichen Spuren.
"Die Hijacker haben keine schriftlichen Spuren hinterlassen", verkündete der FBI-Direktor Robert Mueller am 30. April 2002. " Bei unseren Ermittlungen haben wir nicht einen einzigen Fetzten Papier entdeckt, auf dem in irgendeiner Weise der 11.9. erwähnt wurde."

In den Wochen jedoch, die unmittelbar dem 11. September folgten, wurde der Öffentlichkeit ein ganz anderer Eindruck vermittelt - der Eindruck das ganze Wagenladungen von Dokumenten zutage gefördert worden seien, die auf jede Weise auf die Schuld von Osama bin Laden an den Ereignissen vom 11.9. hindeuteten. Zum einen war da die infame handgeschriebene 'Scheckliste' die nicht nur in Mohammed Attas verloren-gegangenem Gepäck gefunden wurde, sondern auch in dem auf al-Hazmis Namen gemieteten Wagen, der am Flughafen Dulles entdeckt worden war.
Diese Scheckliste enthielt neben hochfliegenden arabischen Gebeten auch Ermahnungen in letzter Minute, "Messer, dein Testament, Pässe, alle deine Papiere" mitzubringen. Noch wichtiger, im Handschuhfach wurde ein Schriftstück gefunden, dessen Spur direkt nach London führte - und zur Festnahme des potentiellen Hauptverdächtigen.

Am 30. September berichtete der Telegraph-Reporter David Bamber, dass die Behörden Lofti Raissi festgenommen hätten, dessen Namen man in al Hazmis Mietwagen gefunden hatte. Eine Durchsuchung von Raissis Wohnung förderte ein Video zutage, auf dem Raissi mit Hani Hanjour zu sehen war - alles in allem noch ein Volltreffer gegen al Quaida.

Oder?
Bis zum April 2002, als Mueller seine Bemerkung über die schriftlichen Beweise machte, sollte Raissi wieder auf freiem Fuß sein - aus Mangel an Beweisen.
Wie wir bald sehen werden, hatte Raissi seine Rolle in einem vorbereiteten Drama zu spielen, ein Drama, in dem verkündet wurde, dass eine maßgebliche Geldspur direkt zu al Qaida führe, gerade rechtzeitig am 7. Oktober, als man Afghanistan in Angriff nahm.
Jedoch am 9. Oktober erschien in der Times of India ein kurzer, fast harmloser Bericht, der sich auf diesen Plan verheerend auswirkte und eine massive Vertuschung notwendig machte, sowie die Suche nach einem alternativen 'rauchenden Colt', der einer skeptischen Weltöffentlichkeit am 13. Dezember enthüllt wurde, in Form der offiziellen Bin Laden-Videobeichte.

Ein wichtiger Mitspieler in diesem ursprünglichen Plan war Omar Saeed Shaikh (hier: Omar Saeed), ein 27-jähriger Mann der in London als Sohn pakistanischer Eltern geboren wurde, der die London School of Economics absolviert hatte, bevor er dem Ruf der Militanz folgte, nach Bosnien ging, von dort aus nach Pakistan, wo er an einer Entführung beteiligt war, einige Zeit in einer indischen Gefängniszelle verbrachte, bis er 1999 gegen eine Geisel einer Flugzeugentführung ausgetauscht wurde. Er packte ein ganzes Leben in die nächsten zwei Jahre, machte den militanten Flügel des pakistanischen ISI (die pakistanische CIA) auf sich aufmerksam und rundete seine Lehrzeit ab, indem er am Computer - Netzwerk der al Qaida in Afghanistan herumdokterte.

Omar Saeed hatte sein Post-9/11-Debüt am 23.September 2001, an genau jenem Tag, als sein Pseudonym Mustafa Ahmad ebenfalls zum ersten Mal auftauchte, durch Präsident Bushs Global Terrorist Exekutive Order, in dem ein 'Shaykh Sa'id (alias Mustafa Muham-mad Ahmad) als ein finanzieller Operateur innerhalb von al Qaida erwähnt wurde, zusammen mit 27 anderen Individuen, die dazu verdammt worden seien, dass man ihre Vermögen eingefroren hätte. Am 23. September berichtete Nick Fielding in der Sunday Times:
"Britische Offizielle haben Indien um Amtshilfe gebeten, um den Verbleib von Omar [Saeed] Sheikh zu ermitteln.Britische Sicherheitsdienste bestätigten an diesem Wochenende, dass man ihn für ein Verhör suche."
Eine Woche später, am 30. September 2001, wir haben schon gesehen warum, berichtete David Bamber im Telegraph:
"Die Polizei glaubt auch, dass...Omar(Saeed) Sheikh, der Brite ist, der die Terroristen in Hijackertechniken trainierte."

Bamber implizierte, dass Omar Saeed mit Lofti Raissi gemeinsame Sache gemacht habe, der erst kürzlich inhaftiert worden war und dem vorgeworfen wurde, die Attentäter trainiert zu haben. In anderen Worten, in weniger als drei Wochen waren die Behörden Omar Saeed und Raissi auf der Spur, den mutmaßlichen Trainern der mutmaßlichen Attentäter. Alles was jetzt noch davon übrig ist, ist die Tatsache, dass man rechtzeitig, durch eine Geldspur die direkt zu al Qaida führte, die geplante Invasion Afghanistans am 7. Oktober mit einem 'rauchenden Colt' versorgte.

Am exakt dem gleichen Tag als Raissi und Omar Saeed als 9/11-Trainer geoutet wurden, gab ABC-News This Week bekannt, dass eine 100.000 Dollar Spur von Mohammed in Florida zu "Leuten, die mit Osama Bin Laden in Verbindung stehen" führen würde. Gleich einen Tag später, am 1. Oktober berichtete Judith Miller in der New York Times, dass der Attentäter Atta das Geld von jemandem empfangen habe, der den Aliasnamen 'Mustafa Ahmed' trage. Fünf Tage später, am 6. Oktober, zitierte Maria Ressa auf CNN den Terrorismusexperten Magnus Ranstorp, die Behörden hätten Omar Saeed als den Pseudonymus enttarnt, der im Zusammenhang mit dem 11.9. der Geldbote gewesen sei:
"Er [Omar Saeed] steht in Verbindung mit dem finanziellen Netzwerk, dass Bin Ladens Vermögen mit Geld versorgt, deshalb ist er ein wichtiger Mann.... weil er die Geldtransfers zwischen den verschiedenen Akteuren besorgt und weil er ein Knotenpunkt zwischen al Qaida und den Soldaten an der Front ist."

Ressa fährt fort:
"Ermittler haben herausgefunden, dass Omar Saeed und Mustafa Muhammad Ahmad [DasPseudonym] dieselbe Person ist. Es ist der entscheidende Hinweis, dass bin Laden der führende Kopf des gesamten Unternehmens des 11.9. war."
Zwei Tage später, am 8. Oktober, revidierte Ressa ihre Story, dieses Mal brachte sie Omar Saeed mit einem Terroranschlag auf ein Provinzparlament in Kashmir in Verbindung, ein Vorfall der Indien und Pakistan näher an den Rand eines Krieges brachte. Am 8. Oktober, nebenbei bemerkt, war also das allerletzte Mal, dass CNN Omar Saeed erwähnte zumindest bis er einige Monate später plötzlich wieder auftauchte, als Hauptverdächtigter im Entführungsfall Daniel Pearl. Jedoch bis dahin waren Maria Ressa und CNN von einem merkwürdigen Fall von Amnesie befallen, denn sie vermied es zu erwähnen, dass sie Omar Saeed noch kürzlich als 9/11-Geldboten enttarnt hatte. Warum diese plötzliche Stille? Und genauer gefragt, warum verschwand Omar Saeed nach dem 8. Oktober praktisch vom Radar des CNN?
Vielleicht liegt die Antwort in diesem Sprengsatz, der mit freundlicher Genehmigung der Times of India zitiert wird:
"Obwohl der Pakistanische Dienst für internationale Öffentlichkeitsarbeit behauptete, dass der frühere ISI[Pakistanischer Geheim-dienst]-Direktor General Mahmud Ahmad sich in den Ruhestand zurückgezogen hätte, nachdem er am Montag suspendiert worden war, ist doch die Wahrheit viel schockierender. Erstklassig informierte Quellen versicherten am Dienstag, dass er seinen Job deswegen verloren habe, weil Indien Beweise vorlegen wolle, die eine Verbindung zu einem der Selbstmordattentäter, die das World Trade Center zerstört haben, zeigten. US-Behörden erwirkten seinen Rücktritt, nachdem sie sich versichert hatten, dass der WTC-Hijacker Mohammad Atta von Pakistan durch Omar Saeed100.000 Dollar auf Veranlassung von General Mahmud [Ahmad] erhalten hatte."
Kurz, die Times of India enthüllte, dass Omar Saeed im Auftrag des Chefs des pakistanischen Geheimdienstes handelte und nicht Osama bin Ladens. Dies allein
hätte vielleicht noch hinweg erklärt werden können, weil es allgemein bekannt war, dass islamistische Elemente in der ISI mit den Taliban und ihren al Qaida-Gästen
sympathisierten. Da aber die Spur des Geldes, der 'rauchende Colt' jetzt zu General Ahmad führte, hatte man jetzt einen vollkommen neuen 'rauchenden Colt', der eine Verbindung geradewegs zu Washington D.C. herstellte, denn es wurde bereits berichtet, dass General Ahmad am Morgen des 9. September mit dem Senator Bob
Graham und dessen Stellvertreter Porter Gross gefrühstückt hatte (Graham und Gross führten gemeinsam den Vorsitz im Senatshaus im 9/11-Untersuchungsausschuss).
Tatsächlich hatte schon am 9. September, zwei Tage vor dem 11. September, für diejenigen, denen das nicht auffällt, die Karachi News sich mit folgender Beobachtung zu Wort gemeldet:
"Die wochenlange Anwesenheit des ISI-Chefs [General Mahmud Ahmad] hat Spekulationen ausgelöst, was die Agenda dieser geheimnisvollen Treffen im Pentagon und dem Nationalen Sicherheitsrat sein könnte... Was seinen Besuch noch interessanter macht, ist die Geschichte solcher Besuche. Als zuletzt Ziauddin Butt, General Ahmads Vorgänger, während der Regierung von Nawaz Sharifs dort weilte, herrschte innerhalb von Tagen eine heillose Unruhe in der Innenpolitik. Das dieses nicht das erste Treffen General Ahmads in den letzten drei Monaten ist, zeigt die Bedeutung der laufenden Verhandlungen."

Wenn es überhaupt eine schriftliche Spur gibt, die zu den Verschwörern des 11.9. führt, dann liefern diese Artikel die druckverschmierte Pflasterung.
Zusammengefasst beschwören diese Meldungen folgendes plausibles Szenario herauf: Omar Saeed handelte unter der Leitung von General Ahmad und der ISI, hatte die Hijacker mit Geld und 'Training' versorgt, während er sich gegenüber den Hijackern als al Qaida-Mann ausgab. Der General auf der anderen Seite, mag gegenüber Omar Saeed den Eindruck erweckt haben, allein im Auftrag der ISI zu handeln, während er tatsächlich unter der Anleitung seiner angloamerikanischen Auftraggeber handelte. Omar Saeed hatte die Saat der Legende gelegt, dass es eine verlässliche Geldspur gebe, die zu al Qaida zurückführe und wurde dadurch zum Hauptverdächtigen, der den 'rauchenden Colt' einer 9/11-Qaida Verschwörung geliefert hatte. Jedoch an einem gewissen Punkt kam diese sorgfältig inszenierte 'Legende' ins Wanken, als nämlich der indische Geheimdienst eine Verbindung von Saeed zu General Ahmad herstellte (oder absichtlich durchsickern ließ) und erforderte eine widerwillige FBI - oder alternativ, ein kooperatives Element innerhalb des FBI, außerhalb des hermetisch abgeschotteten Zirkels - Reaktion um die Lage zu sichern. Im Licht der Bombe der Times of India vom 9. Oktober, musste jemand natürlich eine prophylaktische Strategie der Schadensbegrenzung organisieren. Obgleich die ursprüngliche Geldspur-'Legende' sorgfältig, ja fast kunstvoll arrangiert worden war, fiel ihr vorzeitiger Abbruch doch unsystematisch und schlecht konzipiert aus und der größte Schaden wurde dadurch verursacht, dass ein Licht auf die Mitwirkenden der Vertuschungsaktion geworfen wurde. Eine umfassende Vertuschungsstrategie musste folgende Ziele haben:
  1. den"plötzlichen Rücktritt" von General Mahmud erklären
  2. die Geldspur teilweise herunterspielen indem man sie subtil abänderte
  3. für einen neuen 'rauchenden Colt' sorgen
  4. eine alternative 'Legende' für Omar Saeed produzieren und gleichzeitig einen alternativen Zahlmeister.
Von diesen vier Aufgabenstellungen erwies sich der alternative Zahlmeister als die komplizierteste.
Währenddessen ignorierten die Mainstreammedien, abgesehen von einer kurzen Meldung im Wall Street Journal, größtenteils den Beitrag der Times of India. Die 'plötzliche Entlassung' von General Mahmud erklärten TIME und Washington Post mit seiner Talibantreue - die Spur des Geldes und seine Verbindung zu al Qaida wurden nicht erwähnt.
Indem General Mahmud auf diese Weise sicher 'aus den Augen' geriet, verschwand er auch 'aus dem Sinn'. Bei Omar Saeed andererseits, war die Sache etwas heikler, weil die Behörden und die Mainstreammedien zumindest CNN - schon über ihn geschrieben und ihn als Finanzier des 11.9. hingestellt hatten. Außerdem war Omar Saeed ursprünglich als einer der Hauptdarsteller in der 9/11-Legende vorgesehen.
Wie wir sehen werden, viele Mitwirkendem in dieser sorgfältig geplanten, jahrzehntelangen 'Legende' - Ramzi Yousef, Mohammad Atta, Ramzi Binalshib ( oder bin al-shibh), Khalid Shaikh Mohammed, Zacarias Moussaoui und die Rolle des Zahlmeisters - waren kompliziert in einem Netz miteinander verwoben, der sich in ihren Aktivitäten und in enthüllenden Entdeckungen zeigte. Da man den Finanzier bereits identifiziert hatte, musste für die volle Herausbildung der 9/11-'Legende' eine günstigere Zeit abgewartet werden.
Auf den Punkt gebracht, Omar Saeed musste verschwinden, doch wegen seiner frühen Entlarvung in den Medien und da er mit so vielen anderen Mitspielern in der Legende zutiefst verbunden war, musste seine Rolle letzten Endes irgendwie erklärt werden. Deshalb musste Omar Saeed in das 9/11-Bild reintegriert werden, durch eine alternative Legende, die größtenteils nach dem 11. September spielte.
Die Geschichte um die Spur des Geldes war lawinenartig angewachsen und nach dem 9. Oktober dazu verdammt, einem schrittweisen Tod der Unwichtigkeit zugeführt und zeitweise durch einen neuen 'rauchenden Colt' ersetzt zu werden. In der Zwischenzeit erhielt das Pseudonym 'Mustafa Ahmad' einen neuen Eigentümer oder gleich mehrere, abhängig davon, welche Version die Medien gerade anboten. In einigen Berichten wurde ein Ägypter namens 'Shayk Saiid' mit dem
Zahlmeistersalias etikettiert. In seiner Ausgabe vom 11. November 2001 vermachte Newsweek das Alias einem 33-jährigen Saudi, der auf einem von einer Überwachungskamera aufgenommenen Video zu sehen war, wie er ein Paket annahm,das Hijacker Mohammad Atta verschickt hatte.
Am 18. Dezember 2001 fügte Associated Press weitere Details hinzu, nämlich das 'Shaikh Saiid' auch der Aliasname von bin Ladens Schwager Sa'd al-Sharif war. Wenn man diese Beiträge zusammennimmt, dann würde das bedeuten, dass man ein aktuelles Video von bin Ladens Schwager hätte, wie er gerade ein Paket annimmt, dass von einem der Hijacker stammt und es ist ein weiteres Beispiel dafür, mit welcher Nachlässigkeit solche Wegwerfdetails als 'Beweise' enthüllt werden. Auf jeden Fall wurde der ursprüngliche 'rauchende Colt', die Geschichteum die Spur des Geldes, eine Woche vorher durch die weltweite Freigabe der offiziellen bin Laden Videobeichte verdrängt.
Alles was jetzt noch blieb war, sich der Omar Saeed Legende gründlich zu entledigen. Ob eine neue Legende für Saeed direkt nach dem 9. Oktober gefertigt wurde oder beträchtlich später, wird man nie mit Sicherheit wissen. Was wir jedoch wissen ist, dass Saeed später mit einem Selbstmordanschlag auf das indische Parlament am 13. Dezember 2001 in Verbindung gebracht wurde, sowie darüber hinaus, mit einem Anschlag auf das Amerikanische Kulturzentrum in Kalkutta. Tatsächlich war der 22. Januar 2002 ein Schlüsseldatum für den Plan, eine neue Legende für Saeed zu gestalten. FBI-Direktor Robert Müller erschien in Indien, seine entscheidende Rolle in dem sich entwickelnden Drama erwartend, ausgerechnet einen Tag bevor Daniel Pearl von den Straßen von Karachi verschwand.

Eintritt Daniel Pearl

Wir werden nie die wahren Beweggründe erfahren, warum sich Daniel Pearl auf die Suche begab, die schließlich zu seinem grässlichen Tod führten. Jedoch dank eines unschätzbaren Artikels von Robert Sam Anson in der August 2002 Ausgabe von Vanity Fair wissen wir, welche entscheidende Figur involviert war, die seinen Wissensdurst auslöste.
Mansoor Ijaz ist ein Mann der außerhalb seines Kreises kaum bekannt ist, aber seine vertraulichen Verbindungen reichen tief in den Washingtoner Machtzirkel. Er ist ein Antiterrorexperte, ein Mitglied im Concil On Foreign Relations, ein Analyst bei Fox News, sowie ein Geschäftsfreund des früheren CIA-Direktors James Woolsey. Ijaz repräsentiert die Publicrelationsfirma von Benador Associates, deren Klientenliste sich wie ein who-is-who der Propagandisten liest, die sich am schärfsten für den Irakkrieg eingesetzt haben: Richard Pearl (früher Vorsitzender des Defense Policy Board), Woolsey (ebenfalls Mitglied des Defense Policy Board), der irakische Wissenschaftler (und Chronist von Saddams Massenvernichtungswaffen-Programm) Khidir Khazma, der frühere Verleger (und UPI-Chef) Arnaud de Borchgrave, der Anti-Saddam Autor Laurie MyIroie, der Harvard Professor und CIA-Mitarbeiter Richard Pipes (Förderer von MyIroie und Vater von Daniel Pipes) und Frank Gaffney, Präsident des rechtslastigen Center For Security Policy (dem Woolsey und Pearle als Beirat angehören). Die verschachtelten Beziehungen der Mitglieder dieser Clique - oder, in der Sprache des organisierten Verbrechens, dieser 'Crew' - ist in der Tat ein Zeugnis für die Macht der Cliquenwirtschaft, jedoch die erstaunliche Reichweite ihrer Aktivitäten in jüngster Zeit, sowohl vor wie nach dem 11.9, ist vielleicht ein Hinweis auf eine eher verborgenere unheimliche Tönung der psychologischen Ausstattung einiger Mitglieder dieser politischen 'Machtelite'. Ijazs gelegentlicher Schreibpartner James Woolsey z.B, war einer der 17 Teilnehmer einer Biowaffenübung, genannt 'Dark Winter, die im Juli 2001 stattfand, wobei ein Pockenangriff simuliert wurde und die vom ANSER Institute of Homeland Security und dem Center for Strategic and International Studies (CSIS), mitfinanziert wurde. Unter den anderen Teilnehmern waren auch Benador Klient Arnaud de Borchgrave und die New York Times Journalistin Judith Miller, die Koautorin eines Buches von Benador Klient Mylroie in den frühen Neunzigern war. Mylroies Buch - in dem der Versuch unternommen wurde, Irak mit dem 11.9. in Vervindung zu bringen - wurde nur Wochen nach dem 11. September veröffentlicht und enthielt ein Vorwort von James Woolsey.
Etwa zur gleichen Zeit, Judith Miller hatte gerade ihr eigenes, gut publiziertes Buch über die Biowaffenbedrohung herausgebracht, als sie, ein zwei Wochen später, eine - gut publizierte - Rolle spielte, als eine der wenigen Empfänger eines Anthraxbriefes (wie sich herausstellte war es nicht Anthrax). Was die Anthraxbedrohung anbetrifft, so war der wichtigste Mann in der Gesellschaft die das exklusive Lizenzrecht für den Anthraximpfstoff hielt, der frühere Vorsitzende des Joint Chiefs of Staff William Crowe, dessen Geschäftsteilhaber in der beratenden Firma Global Options - dreimal dürfen sie raten - James Woolsey ist.
Was die gegenwärtige Pockenbedrohung anbetrifft, so ist der Mann, dem die Verantwortung für die Überwachung von Präsident Bushs Massenimpfung übertragen wurde, ein anderer Teilnehmer von 'Dark Winter', Jerry Hauer. Hauer, ein früherer Direktor von Kroll Accociates, der diensthabenden Sicherheitsfirma zum Zeitpunkt als die Zwillingstürme zusammenfielen, zog persönlich die Fäden um dem früheren FBI-Beamten John O'Neill den Job als Verantwortlichen für die Sicherheit im World Trade Center zuzuschanzen.
O'Neill, der eine dreißigjährige Karriere beim FBI beendet hatte, kam am allerersten Tag auf seinem neuen Posten in den Trümmern des World Trade Centers ums Leben. Wie das Leben so spielt, O'Neill war, nebenbei bemerkt, der Chefermittler des FBI gegen bin Laden gewesen.
Sieht man sich all die sozialen Kontakte an, die gerade erwähnt wurden, dann war Ijaz wirklich der richtige Mann für ihn. "Er wollte, dass ich ihn mit Leuten bekannt machte, die ihm Türen öffnen konnten", erklärte Ijaz in Vanity Fair. Eine der Türen, die er ihm öffnete, war die zu Khalid Khawaja, einem früheren ISI-Agenten, dessen militanter Leumund unter anderem darin bestand, dass er auf eine langjährige Freundschaft mit Osama bin Laden zurückblicken konnte. Aber Khawaja war ein liberaler Militanter, der zu seinen Bekannten sowohl Ijaz und Woolsey zählte. Mit letzterem verband ihn eine längere Korrespondenz. Mit Ijaz Brief als Referenz in der Hand, kontaktierte er Khawaja in Pakistan. Arshad Sharif berichtete am 14. Februar in der Dawn: "Khawaja behauptete, er habe ihn mit seinen Kontakten bekannt gemacht und arrangierte Interviews mit den Taliban-Diplomaten und anderen Leuten. Gemäß den 'offiziellen' Aufzeichnungen seiner journalistischen Suche, war er auf der Spur von Richard Reed, dem 'Schuhbomber'. Gemäß Anson glaubte Pearl, Read sei ein Anhänger von Sheik Mubarak Ali Shah Gilani, "ein Führer einer obskuren Gruppe muslimischer Militanter, die sich Jamaat ul-Fuqra nannte."
So wie Khawaja die Geschichte erzählt, waren seine militanten Bekannten, als er ihn mit Gilani Anfang Januar bekannt machte, für Pearl nicht sehr ergiebig. Da Khawaja nun angeblich von der Szene verschwunden war, blieb Pearl nichts anderes übrig, als auf eigene Faust seine Kontakte zu suchen. Eventuell fand Pearl einen militanten 'Verbindungsmann' der sich Chaudry Bashir nannte - der aber in Wirklichkeit Omar Saeed war, der einen anderen Aliasnamen benutzte. Das ist zumindest die 'offizielle' Version. Wenn es war ist, dann hat Saeed seinen terroristischen Terminkalender gerade zu der Zeit mit Aktivitäten vollgepackt, denn er war, gemäß dem indischen Geheimdienst, eng verbunden mit jenem Mann, der für den Terroranschlag in Kalkutta am 22. Januar 2002 verantwortlich gemacht wurde, gerade einen Tag vor Pearls Verschwinden. An genau diesem Tag wurde ein Militanter/Gangster mit dem Namen Aftab Ansari für dieses Blutbad verantwortlich gemacht. Was seine Verbindung mit Omar Saeed anbetrifft, zitiere ich hier die Times of India vom 22. Januar:
"Der [indische] CBI-Direktor P. C. Sharma erzählte FBI-Direktor Robert S. Mueller, der ihn gerade besuchte, dass Ansari, der für den [heutigen] Anschlag [in Kalkutta] verantwortlich gemacht wird, ein Lösegeld von 37 Millionen Rupien für die Freilassung des Schuhbarons Parthapratim Roy Burnman bekommen habe, durch Kanäle über Hawala von Dubai, wie CBI-Quellen sagten. Von diesem Geld soll Omar [Saeed] 100.000 Dollar auf telegraphischem Wege an Atta gesandt haben, sagten CBI-Quellen."
Was ging da eigentlich vor? Der Vorfall am 22. Januar in Kalkutta war der Auslöser für ein update der Legende von 9/11, und FBI-Direktor Mueller war zur Stelle um seinen Part bei dem sich entwickelnden Drama zu spielen. Innerhalb von Stunden nach dem Anschlag vom 22. Januar verbreitete das Central Bureau of Investigation (CBI) Nachrichten, dass der Hauptverdächtige des Anschlags von Kalkutta, Ansari Geld an Omar Saeed überwiesen habe, der es wiederum an Atta weitergeleitete, als Vorbereitung auf den Anschlag vom 11.9. Über die Verwicklung des pakistanischen Geheimdienstchefs, über die vorher berichtet wurde, kein Wort. In der Tat, die Times of India distanzierte sich immer mehr von
ihrem Artikel vom 9. Oktober, der Omar Saeed mit dem pakistanischen General in Verbindung brachte, vielleicht auf Geheiß des indischen Geheimdienstes. Das Geld vom 11.9. kam, in der neuen CBI-Version, von einer Entführung vom August, deren führende Köpfe Ansani und Asif Reza Khan gewesen waren. Unglücklicherweise war Khan gerade nicht da um diese Version zu bestätigen, da er bei einer - inszenierten, so glaubte man - Schießerei getötet worden war.
Die Geschichte wird an dieser Stelle ein wenig dunkel und es wird immer schwieriger Tatsachen von Desinformation zu unterscheiden, was aber sehr klar ist, ist die Wahrnehmung einer gutgetimten und gut organisierten abgekarteten Sache.
Am nächsten Tag, es war der 23. Januar 2002 - verschwand Daniel Pearl von den Straßen Karachis, als er sich zum ersten Mal mit Omar Saeed alias 'Bashir' treffen wollte. Währenddessen, am gleichen Tag, wurde Aftab Ansari von UAE-Beamten am Dubai International Airport festgenommen, als er gerade ein Flugzeug nach Islamabad besteigen wollte. Also am Tag des Verschwindens von Daniel Pearl gliederte die Los Angeles Times Omar Saeed wieder in die 'Mainstream'-Sicht ein, in dem sie einen Bericht von Indian Today zitierte, der die Saeed/Ansari/9/11/Geldspur Verbindungen erwähnte. Der British Independing gab am 24. Januar der Saeed-Enthüllungen eine Stimme, die vom indischen CBI stammten, indem sie zusätzlich eine ausführliche Biographie von Omar Saeed beisteuerten. Am 27. Januar folgte der Telegraph, der in seinem Beitrag die Verbindung von Omar Saeed zum Anschlag in Kalkutta thematisierte. Warum wurde Omar Saeed plötzlich innerhalb von Stunden nach dem Anschlag am 22. Januar wieder 'eingeführt', nachdem er seit dem 9. Oktober fast vergessen worden war. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Saeed angebliche Verbindung zur Entführung von Pearl bis zum 5. Oktober unbekannt war. In diesem Licht sollte man Robert Muellers spätere Reiseroute einer genaueren Prüfung unterziehen. Die Los Angeles Times berichtete am 23. Januar:
"FBI-Chef Mueller sagte am Dienstag (22. Januar), dass indische Behörden Hinweise geliefert hätten, dass sie auf al Qaida Mitglieder und Zellen gestoßen seien, die auf Gefangenen in indischen Gefängnissen basierten."
Kein Wort wurde jedoch darüber verloren, dass Müller mit dem CBI-Chef über die 9/11-Geldspur diskutiert hätte. Just am nächsten Tag, dem 23. Januar, war Mueller in Pakistan, gerade rechtzeitig zur Entführung von Omar Saeed. Natürlich konnte Mueller zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, dass die Person, die er noch einen Tag zuvor als 9/11-Zahlmeister
bezeichnet hatte, am nächsten Tag in die Entführung von Pearl verwickelt sein würde. Man mag es als reinen Zufall abhaken- oder vielleicht auch nicht. Am 24. Januar, so wurde berichtet, brachte Mueller die Sache mit Präsident Musharraf zur Sprache. Diskutierte er CBI-Chef Sharmas Enthüllung über die 9/11-Geldspur. Wie später von einem 'anonymen' Beamten der Bush Administration enthüllt wurde, ersuchte Mueller formell um die Auslieferung Omar Saeeds für die Entführung eines Touristen im Jahre 1994. Was führte zu diesem plötzlichen - wenn man den Mainstreammedien glaubt - reichlich verspäteten Ersuchen? Gemäß einem Beitrag in Newsweek vom 24. Februar, wurde Saeed heimlich im November rückwirkend dieser obskuren Entführung angeklagt. Wie CNN am 28. Februar berichtete:
"Beamte im Justizministerium wollten nicht sagen, was diese Anklage veranlasst hat, mehr als sechs Jahre nach dem Ereignis."
Auch kam es einige Wochen nachdem Saeed zum ersten Mal als Zahlmeister des 11.9. benannt worden war. Die Möglichkeit besteht auch, dass die 'heimliche' Anklage vom November eine Fiktion von Ende Februar war, die den Zweck hatte, das plötzliche Interesse Muellers für Omar Saeed zu erklären. Zusätzlich, zeitlich gut abgestimmt zur
Neewsweek Enthüllung, enthüllte Wendy Chamberlain, die US-Botschafterin, gegenüber CBS-News, dass sie Müllers Ersuchen mit einer informellen Annäherung an Musharaf einige Monate früher eingeleitet habe, betreffend der Auslieferung Saeeds. Der Leser sollte gewarnt werden, irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, als zu der wahren Natur der 'geheimen' Anklage. Stattdessen sollte man sich die Indizienkette ansehen, die zu dem Schluss führt, dass die ganze Sache eine Desinformationskampagne ist, eine abgekartete Sache, mit gutgetimten und organisierten Aufführungen. Laut CNN war Mueller der erste, der Musharraf über die Entführung Pearls informierte.
Rekapitulieren wir: nur zwei Tage nachdem die Times of India darüber berichtet hatte, dass Mueller mit dem CBI über Omar Saeeds Verbindung mit 9/11 diskutiert hatte, diskutierte Mueller, Berichten zufolge nur über Omar Saeeds Beteiligung an einer obskuren Entführung aus dem Jahre 1994, wobei auch eine Entführung angeschnitten wurde, die sich am Tag zuvor ereignet hatte, die in einigen Wochen öffentlich in Verbindung gebracht wurde mit...Omar Saeed. Nebenbei bemerkt, zufällig kam dem FBI also die mögliche Gefangennahme Omar Saeeds als führender Kopf der Entführung bei seiner Koordination sehr gelegen. Die 'offizielle' Story stand also bald nachdem Omar 'offiziell' verhaftet worden war und die Behörden erfolgreich eine Spur von Emails zurückverfolgten, die zu Saeeds angeblichem Komplizen führte, der dann gestand in Saeeds Auftrag gehandelt zu haben. Zarar Khan berichtete in der Associated Press am 2. Juli 2001, die Sache "beruhe größtenteils auf technischen Beweisen des FBI, die durch die Emails auf den Mitangeklagten Fahad Naseem
stießen."
Mueller spielte auch eine entscheidende Rolle dabei, nebenbei bemerkt, die Überführung von Aftab Ansari von den Arabischen Emiraten nach Indien zu arrangieren. Ansari wurde, wegen des Kalkutta-Bombenanschlags, Indien am 9. Februar ausgeliefert, drei Tage vor der 'offiziellen' Inhaftierung von Omar Saeed wegen der Pearl Entführung. Kurz, die beiden vorgeblichen 9/11-Partner wurden separat in der gleichen Woche im Februar infaftiert, für Verbrechen, die sie separat in der gleichen Januarwoche begangen hatten. Währenddessen fühlte Pearls Fürsprecher, der militante Khalid Khawaja, dass es höchste Zeit war, sich einzubringen, indem er Pearls Terminkalender beisteuerte. Für jemanden, von dem man vermutete, ein Parteigänger bin Ladens zu sein, schien er sehr besorgt um die schlechte Presse zu sein, die ihm das Verschwinden Pearls bescherte. Gemäß eines Artikels im Dawn von Arshad Sharif vom 15. Februar 2002: "Khawaja sagte, [Mansoor] Ijaz habe dafür gesorgt, dass ein Artikel, der in Newsweek erschien, entschärft wurde, in dem er angeblich beschuldigt wurde." Es ist ein typisches Beispiel für das Nachrichtenmanagement: Khawaja, vorgeblicher Freund von binLaden, veröffentlicht seine Korrespondenz mit der Herausgeberin des Newsweek, Gretel Kovach:
"Wenn es Sie tröstet, können Sie gerne die Emails lesen, die ich an Mansoor geschickt habe, in denen ich schreibe, dass der Newsweek Artikel Sie stärker beschuldigt habe, als die Person, die Danny in Schwierigkeiten gebracht hat. Ich bin froh, dass ich mit Mansoor gesprochen habe und ihm eine andere Darstellung anbieten konnte - dass Sie Dannys Bitte abgeschlagen haben und dass es Andere waren, die ihm vormachten, er könne Gilani treffen."
Mansoor Ijaz - Mitpropagandist und Geschäftspartner des allgegenwärtigen James Woolsey - war durchaus nicht unin-teressiert in dieser Angelegenheit, denn es war Khawaja der Pearl seinem Verhängnis entgegenführte, sodass also auch auf ihn ein Verdacht fiel.
Währenddessen stand Omar Saeed im glühendheißen Zentrum der pakistanisch-indischen Angelegenheit. Indem indische Behörden Omar Saeed in der Öffentlichkeit als 'den Mann' des pakistanischen Terrorismus hervorhoben, benutzten sie ihn als Knüppel um die zögerlichen Amerikaner gegen die Pakistaner aufzuwiegeln, damit diese etwas gegen die pakistanische ISI unternahmen. Man konnte also Muellers Reise in die Region also auch als Versuch interpretieren, um zwei verfeindete Alliierte im sogenannten Kampf gegen den Terrorismus, mit unterschiedlichen Interessen, miteinander zu versöhnen. Offiziell war Mueller Teilnehmer einer Indisch-US-amerikanischen Anti-Terror-Arbeitsgruppe. Wir haben zwar keinen Zugriff auf die Sitzungsprotokolle, sind aber sehr geneigt zu vermuten, dass Mueller mit den Indern darüber verhandelte, dass die Inder Omar Saeed endgültig aus der offiziellen 9/11-Legende entließen. Nicht das diese Verhandlungen besonders sanft verlaufen wären, dass zeigt das Anschwellen gewagter Attacken einige Monate früher. Man vereinbarte anscheinend ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, das folgendermaßen aussah: Indien entließ den ISI-Chef aus ihrer Version der 9/11-Legende, und setzte stattdessen, als Partner von Zahlmeister Omar Saeed, einen weniger belasteten 'Gangster' von Dubai ein. Die Amerikaner revanchierten sich, indem sie ihre Anstrengungen verdoppelten, die pakistanischen Terrorgruppen zu bekämpfen, die von pakistanischem Boden aus operierten. Müller, für seinen Teil, ging mit der neuen Version der Omar Saeed/Geldspur- Geschichte um, wie mit der alten, indem er sie ignorierte. In der Woche des 22. Januar, in der der Bombenanschlag in Kalkutta verübt wurde, setzte der indische CBI die neue Version der Omar Saeed/Geldspur-Version in verschiedenen westlichen Mainstreamzeitungen in Umlauf, zur selben Zeit äußerte sich Müller öffentlich dahingehend, dass er, was die wahren Schuldigen und Motive in der Angelegenheit anbetraf, sich mit einem Urteil noch zurückhalten wolle - während er gleichzeitig den Indern hinter den Kulissen half, die Überführung und Inhaftierung von Aftab Ansari zu arrangieren. Während die indische Presse den Anschlag von Kalkutta als eine Produktion von Ansari/ISI darstellte, schrieb der
Indian Express, nach einer Konsultation mit der US-Regierung, versuche die indische Regierung, die Beschuldigungen gegen Pakistan, betreffend der ISI/Kalkutta-Verbindung, zurückzufahren. Woher kommt dieses Feingefühl der US-Leute, die so besorgt darum waren, im Hinblick auf den Anschlag in Kalkutta, den ISI aus der Schusslinie zu nehmen? Vielleicht wegen ihrer Nähe zur letzten Version der Omar Saeed/Ansari/ Geldspur-Geschichte, die von den Indern auf den Markt gebracht worden war - wenn es das Ziel der Amerikaner war, Omar Saeed schrittweise aus der 9/11-Zahlmeister Rolle zu entfernen und ihn in den Post-9/11 Kontext einzubauen, dann musste man Omar Saeed mit Hilfe seiner ISI-Verbindungen eine andere Fama andichten, eine die ihn von seiner Rolle als 9/11-Zahlmeister distanzierte. In anderen Worten, man musste Nebelkerzen werfen über Omar Saeed und seine Rolle als 9/11-Zahlmeister. Es würde nicht leicht sein. Wie von Paul Sperry im WorldNetDaily am 30. Januar 2002 berichtet wurde (das war genau eine Woche, bevor Omar Saeed zum ersten Mal als Verdächtiger in der Pearl Entführung genannt wurde):
"Das indische Central Bureau of Investigation fördert Beweise zutage, die sich als sehr unbehaglich für die Bush-Administration erweisen könnten, da sie die zweifelhafte
Allianz mit Pakistan zeigen. Während Offizielle der Administration, angeführt von Außenminister Colin Powell, Pakistan für die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus lobten, reagierten FBI-Agenten auf Hinweise der Inder und begannen sacht Ermittlungen gegen Terrorgruppen aus Pakistan, die in Verbindung stehen mit der al Qaida und dem Anschlag vom 11. September."
In anderen Worten, offensichtlich legten die Inder den Amerikanern die Daumenschrauben an. Falls die Amerikaner aus rein pragmatischen Gründen sich beim Musharraf-Regime einschleimen wollten, mussten die Inder sich dagegen absichern, dass ihre strategischen Interessen durch diese vorübergehende Allianz verletzt wurden. Es ist, in diesem Zusammenhang, etwas naiv zu glauben, die Inder hätten soeben die Omar Saeed/ISI Chef/9/11-Verbindung durch ihre allgegenwärtigen Lauscher 'enttarnt', denn schon am 23. September wurde darüber berichtet, dass die britische Regierung die Inder um Hilfe bei der Suche nach Omar Saeed gebeten hätten. Wenn man außerdem die Tatsache bedenkt, dass das Mustafa Ahmad-Alias an genau demselben Tag sein Debüt durch Bushs Global Terrorist Exekutive Order hatte, dann gibt es vielleicht eine andere Erklärung für Indiens
augenscheinliche Obsession für Omar Saeed und seine Aktivitäten.

Rückblende: Konstruktion einer Legende

Wie wir sehen werden, haben an der Konstruktion der 9/11-Legende eine ganze Reihe von internationalen Mitspielern mitgewirkt. Durch den pakistanischen ISI (eine Organisation, in der Tat, mit engen historischen Bindungen zur CIA und zum britischen Geheimdienst) wurden die Taliban bewaffnet und als örtliche Machthaber in Afghanistan installiert. Unter dem wachsamen Auge des deutschen Geheimdienstes, baute der führende Hijacker Mohammad Atta in Hamburg eine Zelle mit Verschwörern auf und teilte sich eine Wohnung mit dem ranghöheren al Qaida-Aktiven Ramzi Binalshib. Durch französische Behörden, insbesondere mit der Hilfe von Richter Jean-Louis Bruguiere (einem Freund von John O'Neilll)
wurden Zacarias Moussaoui (inhaftiert im August 2001) und der al Qaida-Führer Abu Zubaydah (der erste 'große Fisch', der im März 2002 gefangen wurde) in die 9/11-Legende eingebaut. Durch den spanischen Polizeichef Juan Cotino (der auch eine ranghohe Figur in Europol war) wurden andere al Qaida-Zellen entdeckt und dienten als Beweis für bin Ladens globale Reichweite. Tatsächlich, was ja denn auch Teil der 9/11-Legende werden sollte, trafen sich Mohammad Atta und Ramzi Binalshibh irgendwann im Juli 2001 in Spanien, um vermutlich letzte Vorbereitungen für den 11. September zu treffen. In etwa der gleichen Zeit war John O'Neill, der FBI-Mann, der die Ermittlungen gegen al Qaida leitete, in Spanien, um mit Polizeichef Cotino Antiterrorangelegenheiten zu besprechen. Danach trat O'Neill bei einer Antiterrorkonferenz zum letzten Mal (vor seiner Pensionierung im nächsten Monat) in der Öffentlichkeit in Erscheinung, die in einem Dreisterne Hotel in dem Erholungsort Salou abgehalten wurde, zufälligerweise nur einige Tage bevor Mohammed Atta in genau demselben Hotel abgestiegen war, auf seiner letzten internationale Reise vor dem 11. September (eine kuriose Tatsache die in John Millers Buch "Die Zelle" berichtet wird). Attas vorherige Reise nach Madrid hatte im Januar 2001 stattgefunden, in den Tagen, als dort die allererste Europol Konferenz gegen Terrorismus abgehalten wurde.
Schließlich diente Großbritannien als Verkehrsknotenpunkt, Ausbildungszentrum und als Quelle der 'Beweise' gegen die Hijacker und verschiedene al Qaida-Aktive, in erster Linie Omar Saeed, Zacarias Moussaoui und Richard Reid, dem 'Schuhbomber'. Folglich waren es genau jene Länder die die 9/11-Legende mit den verschiedenen Elementen ausstatteten - sie mit einem globalen Glanz aufpolierten - die die Seniorpartner im Krieg gegen den Terror wurden.
Das Deutschland und Frankreich gegen den Irakkrieg opponiert hatten, sollte in dieser Hinsicht nicht als unvereinbarer Widerspruch angesehen werden. Eher umgekehrt. Wir werden noch sehen, dass die Strategie, Zweifel an dem Krieg gegen den Irak zu säen - unterstützt durch einige Elemente der CIA, die besonders lautstarke Verfechter des Krieges gegen den Terror waren, sich so auswirkte, dass die Glaubwürdigkeit der gesamten 9/11-Legende dadurch verstärkt wurde. Als Kontrapunkt zu dieser Strategie bestand die Option, dass der Verdacht einer potentiellen Verschwörung auf eine 'Gangster'-Clique zurückfallen würde, einer Gruppe von Falken, die über den Präsidenten Bush ihre ideologische Herrschaft ausübten - unübersehbar Juden und Neokonservative, offensichtliche Mittelsmänner der CIA, gesteuert durch Richard Mellon Scaife während der Clinton-Ära, dann durch Richard Cheney in den ersten Monaten nach dem 11.9., bevor er dann die meiste Zeit aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwand, zusammen mit seinem Defibrillator, und durch den zur
Zeit berühmtesten, Richard Perle (ein Produkt der RAND Corporation).
Wie ich bereits in 'Die Propagandavorbereitung für 9/11' dargelegt habe, waren Saudi-Arabien, Pakistan und Israel als alternative Hauptsündenböcke installiert worden, um die Aufmerksamkeit von der viel plausibleren und (offensichtlicheren) Verstrickung der USA, Großbritanniens und den anderen EU-Staaten abzulenken, eben jener Allianz, die nun die Speerspitze im Krieg gegen den Terror bildet und die die 9/11-Legende choreographiert haben. Wir werden sehen, mit Hilfe der Prominenz von Khalid Mohammad, die relativ jungen Datums ist, als Kopf von 9/11, hat Bagdad die Stelle als plausibler Sündenbock eingenommen (besonders seit Colin Powells Einführung eines neuen al Qaida-Führers namens Abu Musab Zarqawi, einem Palästinenser aus Bagdad, dessen Legende und Motive, keinen Zweifel aufkommen lassen wird an dem kürzlich vollendeten Krieg gegen den
Irak). Was die Saudis anbetrifft, war ihre wirkliche Einbeziehung mehr indirekt, weil sie die verschiedenen pakistanischen Madrassas finanzierten (muslimische Yeshivas), die als Farmen für Horden wildäugiger wahabischer Idealisten dienten, die darauf aus waren in Afghanistan Camps zu errichten. Noch immer diente ihre Dominanz in den Medien des Nahen Ostens dazu, den Eindruck zu vermitteln - in den Augen des Westens - dass bin Laden den arabisch/muslimischen Massen vertrauter war, als einem kleinen Zirkel des westlichen Sicherheits-Etablishments.
Diese Clique wurde von Richard A. Clarke angeführt, der unter Bush senior zum National Security Council stieß und auch unter Clinton dort blieb. Wie Lawrence Wright im 'New Yorker' berichtete:
"Im Netz der Agenten des Bundes war Clarkedie Spinne."
Tim Weiner von der 'New York Times' schrieb über Clarke am 1. Februar:
"Er hat Proteges in Schlüsselstellungen der Diplomatie und des Geheimdienstes platziert und hat ein Netzwerk von Loyalitäten kreiert, die seineMacht festigen."
Es war Clark der zusammen mit John O'Neill bin Laden als globalen Terroristenchef enttarnte. Hier ist Clarks Version von der 'Enttarnung', über die Lawrence Wright im New Yorker berichtete:
"[John und ich] lasen CIA-Berichte die den 'Financier Osama bin Laden' erwähnten und wir fragten uns: 'Wer zum Teufel ist das?' Je tiefer wir der Sache auf den Grund gingen, desto klarer wurde uns, er war nicht nur der Financier, er war der Führer. John sagte: 'Wir müssen den Kerl zu fassen kriegen, er baut ein Netzwerk auf. Alle Spuren führen zu ihm.' Nach und nach schloss sich die CIA unserer Meinung an."
Vermutlich hatte Clark Hilfe beim Marketing von bin Laden, weil bin Laden bald sein höchst profiliertes Mediendebüt erleben würde, als der erklärte Feind amerikanischer Interessen in der ganzen Welt, wodurch der Welt einzige Supermacht ein plausibler und idealer Feind erwuchs, der die Anstrengungen eines muslimischen Fanatikers (Ramzi Yousef, World Trade Center '93), oder eines rechtslastigen Geistesgestörten (Timothy McVeigh, Oklahoma) in den Schatten stellte. Währenddessen drehte der gesellige John O'Neill seine weltumspannenden Runden, verabredete sich mit seinen Pendants, verfolgte die vermuteten Aktivitäten von Osama bin Laden. Wenn man, in anderen Worten, theoretisch den Typ eines Operativen aufstellen wollte, der am besten geeignet wäre, eine höchst diffizile Operation zu kreieren, um eine globale Legende von Osama bin Laden zu entwickeln, dann könnte man keine passenderen finden, als John O'Neill und Richard Clarke. Während Clarke die Mannschaft der nationalen Sicherheit durch sein Netzwerk von Loyalen dirigierte, war O'Neill der Globetrotter, der die sich entfaltende Legende durch seine Kontaktleute in verschieden Ländern koordinierte. Kurz, Clark und O'Neill würden ihre Aktivitäten für die 'einfache Sichtweise' unter dem Deckmantel des Antiterrorismus betreiben. O'Neill würde eine Legende kreieren, die zur neuen Weltordnung passte - in der gleichen Art wie Oliver North in den Achtzigern den illegalen Arm der Handelsbeziehungen leitete - im Auftrag von Vizepräsident Bush senior - die unter dem Namen Iran-Kontra Affäre populär
wurden (North war das vorbestimmte Bauernopfer, die Strafe war allerdings harmlos) die ebenfalls unter dem Deckmantel des Antiterrorismus liefen. Der entscheidende Unterschied war dann aber, dass North nachher als Trottelhingestellt wurde und O'Neill später der Märtyrer des 11.9. wurde.
In den wenigen Monaten vor dem 1. September geriet O'Neill durch zwei Skandale, zum ersten Mal in seiner 30-jährigen Karriere, in die Schlagzeilen. Im Juli 2001 wurde darüber berichtet, dass O'Neill Streit mit der Botschafterin Barbara Bondine im Yemen bekommen habe, wo er al Qaida-Verbindungen zum U.S.S.Cole Anschlag untersuchte. Die Geschichte besagt, für Frau Bondines Geschmack lasse O'Neill zu sehr den Cowboy raushängen, sodass sie ihm schließlich verboten habe, in den Jemen zurückzukehren. Im zweiten Fall ging es darum, dass O'Neill während einer Konferenz in Tampa eine Aktenmappe mit wichtigen Dokumenten verlegt hatte. Wenn man das Ergebnis des letzten Skandals betrachtet - die Dokumente wurden einige Stunden später 'unberührt' gefunden - scheint es viel Wirbel um nichts gewesen zu sein. Wenn man jedoch den Skandal unter dem Aspekt des späteren Todes von O'Neills betrachtet, im World Trade Center am 11. September, als Leiter der Sicherheit, bekommt die Sache einen verdächtigen Anstrich. Steckte O'Neill zu tief drin? War er ein Einzelgänger der zu vielen auf die Zehen getreten war, auf seinem Weg durch die Hierarchie. Oder war er in eine Klippe geraten, innerhalb einer aufgeblasenen Bürokratie, die sich einer 'rette-deinen-Arsch'-Ethik verpflichtet fühlte? Für Richard Clarke, Jerry Hauer, John Miller, Chris Miller und O'Neills Freunde und Kollegen bei Kroll Associates war O'Neill der einsame Rufer in der Wüste, der alle warnte, die es hören wollten, vor der näher rückenden bin Laden-Bedrohung und war dann, 'ironischerweise', eines der Opfer bin Ladens. Es war eine geniale Coverstory, denn O'Neill war der entscheidende Mann bei der Kreation der verschiedenen Elemente, die in die 9/11- Legende eingespeist wurden und die Rolle die sich herauskristallisiert hatte, als Märtyrer von 9/11, würde dazu führen, dass die Spuren zum 11. September für immer verwischt wurden, und außerdem wurden auch seine intimen Kameraden und seine Kontaktleute aus der Schusslinie genommen.
Kurz, es würde etwa so sein, als wolle man die Ermordung von Nicole Simpson rekonstruieren, wobei O.J. Simpson in der Geschichte nicht vorkommt. Mit O'Neill in der Rolle des Märtyrers des 11.9., konnten Kritiker mit einem Mischmasch aus Andeutungen und Ausschnitten einer schattenhaft sich abzeichnenden Verschwörung abgespeist werden: ein israelischer Spionagering der sich in den Äthern von Fox News verlor; Passagierlisten auf denen die Namen der Hijacker fehlten; verschwundene 'Put'-Optionen.
Wenn die schattenhafte Konspiration ein Gesicht bekam, dann tauchte das Bild von Cheney auf oder das von Richard Pearl. Das warf aber wieder die Frage auf, wer hatte sie, als die geheime Macht hinter dem Thron, dorthin gebracht? Wer waren die Leute die uns BCCI einbrockten, Iran-Contra und die Warren Commission? Wo waren James Baker, Zbigniew Brzezinski, David Rockefeller und Kissinger?

Entstehung der 9/11-Gegenlegenden (oder Die Produktion von Sündenböcken)

Die Ereignisse des 11.9. hatten die Geburt von drei parallelen Strängen, oder Gegenlegenden, zur Folge, die auf die mögliche Schuld von drei fremden Verdächtigen verwiesen, oder Sündenböcken, und zwar Saudi Arabien, Pakistan und Israel. Von diesen drei war Saudi Arabien der ideale Sündenbock für die Mainstream-'Kritiker', das war ein kunterbuntes Sortiment aus Neokonservativen oder Geheimdienstleuten im 'Ruhestand', die gegen den Krieg gegen den Irak opponierten. Der Pakistan/ISI Strang tauchte bemerkenswerterweise mit den Ereignissen auf, die im Zusammenhang standen mit dem Tod von Daniel Pearl und der Verwicklung von Omar Saeed Sheikh - Ereignissen die in Wirklichkeit die
Pakistan/ISI-Verbindung zur 9/11-Geldspur verdecken sollte. Was Israel betrifft, die radikalste Opposition zum Krieg gegen den Terror wurde durch die zweifache Spur gespeist, die nach Israel führte, der israelische Spionagering und die angebliche Kabale Neokonservativer im Machtzentrum der Bush Administration.
Es war kein purer Zufall, dass diese drei Länder als alternative Sündenböcke auserwählt wurden - jedes dieser Länder hatte Seilschaften, die in verdeckten Waffen- und Drogengeschäften eine Rolle spielten und mit angloamerikanischen Partnern gemeinsame Sache machten, die dabei meistens den wichtigeren Part spielten - während der gesamten Reagan-Bush-Jahre. Außer-dem waren diese Länder auch deswegen als Sündenböcke bestens geeignet, weil sie nicht zu den 'etablierten' dazugehörten, dass heißt außerhalb des Euro-Amerikanischen Kreises.
Mit anderen Worten, wenn insulare Cliquen krimineller Akteure in Deutschland, Frankreich oder Italien aufflogen, würde niemand diese Länder als ganzes mit dem Kainsmal versehen. Das gleiche kann man von Saudi Arabien, Pakistan und Israel nicht behaupten, deren ganze Sicherheit - physisch, politisch und ökonomisch - von den publizistischen Aktivitäten ihrer jeweiligen politisch/kriminellen Cliquen abhängen. Außerdem waren viele der politischen und gesellschaftlichen Eliten innerhalb dieser Länder integral mit ihren amerikanischen Pendants vernetzt - tatsächlich größtenteils in einer dienenden Funktion - bis zu einem solchen Grad, dass sie auch dann nützliche Helfer sein würden, wenn sie ihre eigenen Gegenlegenden bauten, unter amerikanischer Leitung versteht sich.
In der frühen Phase der 9/11-Legende dienten Saudi Arabien und Pakistan als zentrale Basis, um eine terroristische Heimatfront in den Grenzen Afghanistans zu errichten. Und was
Israel anbetrifft - trotz ihres obenerwähnten Spionageringes und des neokonservativen Komplotts - ihren direktesten und öffentlichsten Beitrag zur 9/11-Legende lieferten sie erst nach dem 11.9., und zwar mit der koordinierten Attacke auf ein Hotel, das in israelischem Besitz war und auf ein Flugzeug in Kenia. Israelische Ermittler arrangierten Beweise, die nachweisen sollten, dass es sich hierbei um den Eröffnungsschlag von al Qaida gegen den Staat Israel gehandelt habe - es war wohl eher der Preis für den versprochenen Krieg gegen den Irak. Auf diese Weise konnten Beweise angehäuft werden, um die Aktivitäten jedes dieser drei Länder zu verleumden, je nach dem, auf welches Publikum gezielt wurde. Auf einer anderen Stufe, konnten politische Eliten mit dem Finger auf "verbrecherische" Elemente innerhalb dieser Länder zeigen. Im Fall Saudi Arabiens war es so, dass einige
Prinzen im Jahr 2002 innerhalb von Tagen ausgeschaltet wurden. Jedoch im Falle Israels diente dieser offensichtliche 'Einstand', die Attacke in Kenia, wohl eher dazu, die Bedrohung, Israel als einem möglichen Verdächtigen zu sehen. Es scheint eine kurzsichtige Strategie der politischen Elite Israels gewesen zu sein und man kann nur vermuten - oder versichert sein - dass diese Eliten geblendet waren durch die Aussicht, durch einen geostrategische Wandel nach dem 11.9 zugunsten Israels (das heißt, ein Angriff auf den Irak) und einen öffentlich bestätgten Machtzuwachs, zusammen mit ihren mutmaßlichen neokonservativen Helfern.
Mit drei alternativen Gegen-Legenden die mit der offiziellen (d.h. Mainstream-)Legende koexistieren mussten, waren die Voraussetzungen geschaffen, um die Spuren, die zu den wahren Hintergründen des 11. September führten, zu verwischen. Mit Hilfe gut vernetzter Drahtzieher - sowohl passiven wie aktiven - konnte jedes dieser Stränge am Leben gehalten werden, mit einer Serie sorgfältig vorbereiteter Enthüllungen.
Von allen 9/11-Spindoktoren, war einer der effektivsten, und deswegen auch schädlichsten, Jean-Charles Brisard, Koautor des Buches 'Die verbotene Wahrheit', das er zusammen mit Guilliaume Dasquie geschrieben hatte. Brisard platzte in die Mainstreamszene kurz nach dem 11.9., als der erste 'ernstzunehmende' Kritiker von 9/11, der eine, scheinbar, heiße Spur legte, in Form eines 'roten Herings', der, wie es aussieht, eine Reihe von ansonsten fleißigen Ermittlern, die Verschwörungen nachgehen, noch für ein Jahrzehnt beschäftigen wird. In Brisards und Dasquies 9/11-Version waren die Saudis die wichtigsten Schirmherrn des Terrorismus, die wiederum geschützt seien durch gierige Ölinteressen, da hauptsächlich das Außenministerium danach strebe, alle Ermittlungen zu behindern, die die Geschäftspartner der Saudis beunruhigen könnten. Um die Sache festzuklopfen, erzählte Brisard von einem Treffen mit O'Neill im Sommer 2001, wo ein frustrierter, von Skandalen geplagter O'Neill Brisard vorgeblich anvertraute, dass die Antwort des 9/11-Rätsels in Saudi Arabien zu finden sei. Brisard hatte Glück, dass der Enron-Konzern rechtzeitig zusammenbrach und er dieses Ereignis als Hintergrund für seine Enthüllung nutzen
konnte, und belastete also diese nunmehr tote Hülle einer Gesellschaft mit einem sturen Drängen auf eine Ölpipeline durch Afghanistan, (obgleich der leitende Angestellte -und CIA-Abkömmling - Frank Wisner junior - als es passierte, einer der oben erwähnten Elite-"Spieler" der 'Dark Winter'-Übung war).
Durch Brisard haben wir gelernt (außerdem durch den pakistanischen Außenminister Niaz Naik), dass die USA bereits im Juni 2001 geplant hatten, Afghanistan im Oktober 2001 anzugreifen. Während des Sommers, so berichtet Brisard, trafen sich einige Nationen - darunter Indien, Russland und Iran - auf einer Viertageskonferenz in Berlin, wo der Disput mit den Taliban von US-Diplomaten vom Zaun gebrochen wurde. Die USA verlangten, dass die Taliban bin Laden auslieferten (zusätzlich zu Verhandlungen über Pipeline-Rechte). Andernfalls, so drohten die Amerikaner, Afghanistan mit einem "Teppich von Bomben" zu belegen.
Brisards Anfangstheorie war, dass diese Drohung bin Laden dazu veranlasste, einen Präventivschlag gegen jene Nation zu führen, die ihn nach dem Leben trachtete. Brisard schien Bush senior in die Sache verwickeln zu wollen, indem er auf seine Interessen als Angehöriger der Carlyle Gruppe hinwies. Letztendlich blieb bin Laden bei Brisard doch der alleinige Schuldige an 9/11, den Schmutz, den er auf die Bushs, das Außenministerium und andere geworfen hatte, blieb im großen und ganzen nicht an ihnen kleben - zumindest von einem juristischen Standpunkt konnte man ihnen nichts anhaben. Man konnte diesen Personen höchstens vorwerfen, dass sie durch ihre Gier blind gemacht wurden um die sehr reale Gefahr durch al Qaida zu erkennen - und rechtzeitig zu reagieren. Wie immer man Brisards Enthüllungen auch darstellt - die offizielle 9/11-Legende bleibt an ihrem Platz. Al Qaida war immer noch der Angeklagte (wenn auch mit einer neuen Rechtfertigung), O'Neill war immer noch der Märtyrer (wenn auch mit Bauchschmerzen wegen Saudi Arabien) und die Saudis waren immer noch verdächtig (wenn auch wahrscheinlich solche mit Bauchschmerzen wegen Brisard).
Brisard hatte übrigens auch einen umfassenden Bericht für den französischen Geheimdienst über die Finanzstruktur von al Qaida verfasst und eine Kopie wurde der Bush Administration zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund hatten die Geheimdienstleute und ihre 9/11-Kritiker, durch die freundlichen Bemühungen von Brisard, ein tieferes Verständnis der 9/11-Legende. Auch Brisards Koautor Guillaume Dasquie, hatte Geheimdienstverbindungen, durch seine Funktion als Chefredakteur bei Intelligence Online. Durch Dasquies Bemühungen konnte Intelligence Online im März 2002 verkünden, dass es im Besitz eines 62-seitigen 'geheimen' Berichts von DEA sei, der von einem israelischen Spionagering berichte, der aus getarnten Kunststudenten bestanden habe, die sich Zutritt zu Regierungsgebäuden verschafft hätten, einige Monate vor dem 11. September. Das
dieses Dokument 'durchgesickert' war und der Bericht in Carl Camerons Foxs News Report, bewirkten einen wahren Feuersturm der 9/11-Kritiker im Internet, da die Israelis als Hauptdrahtzieher des 11. September erschienen.
Wir werden jedoch sehen, dass die Kampagne, die Israel als Hauptschuldigen darstellte, größtenteils auf rechte Quellen zurückging, die die Linken bedienten (mit offensichtlich einer Ausnahme, nämlich Justin Raimondo, einem Zuarbeiter und Redenschreiber von Pat Buchanan). Weil Leute wie Stephen Emerson, Daniel Pipes und John Loftus in Zentren der Jüdischen Gemeinschaft Andeutungen über die Verwicklung von Saudi Arabien und des Iraks in Umlauf brachten, wurde dadurch bei den Linken (den traditionelle Statthaltern der Jüdischen Gemeinschaft) der Verdacht einer jüdischen Verschwörung geweckt.
Diese Kampagne, aus relativ junger Vergangenheit, die die Linken mit der Vision einer jüdischen neokonservativen/zionistischen Verschwörung unterminieren sollte, passte wunderbar mit einer anderen, langandauernden Kampagne zusammen - die bereits dreißig Jahre zurückreichte- nämlich ein Kontingent rechtslastiger Juden zu rekrutieren, um den Rest von ihrem reflexartigen Liberalismus zu entwöhnen, und um dadurch die Demokraten zu schwächen. Die Spezies der 'Neo'-Konservativen wird bestens repräsentiert durch Irving Kristol, nach eigenen Angaben früher ein Trotzkist, der dem linken Kongress der kulturellen Freiheit angehörte (der später als CIA-Fassade enttarnt wurde), dann 'plötzlich' in den späten Sechzigern einen Rechtsdreh machte, und noch einige andere geistesverwandte 'desillusionierte' Juden aus 'linken', von der CIA unterwanderten Splittergruppen mitbrachte. Der typische Neokonservative ist 'neo' in dem Sinn, dass er an liberalen sozialen Werten festhält, und gleichzeitig sehr rechte (d. h. pro-korporative) ökonomische
Ansichten, und eine Außenpolitik der Stärke vertritt - eben jener Kurs den die amerikanische Gesellschaft insgesamt eingeschlagen hat in den vergangenen dreißig Jahren, seit Kristol seinen 'Wandel' vollzogen hat.
Obgleich die Geschichte viel komplexer ist, als es oben angedeutet wurde, ist der springende Punkt der: um die einflussreiche jüdische Gemeinschaft zu neutralisieren und auf die Zivilrechte und den öffentlichen Diskurs zu beschränken, reichte es nicht einen rechten Flügel abzuspalten, und sie von den Linken zu entwöhnen, sondern man musste auch die Linken gegen die Juden in Stellung bringen, indem man die rechten Juden als zionistische 'Imperialisten' hinstellte (das beste Beispiel dafür ist Richard Perle, der eher ein Produkt der Gemeinschaft der nationalen Sicherheit ist, als der jüdischen Gemeinschaft). Zusammen mit dieser Strategie gab es einen Plan - der ebenfalls mehr als dreißig
Jahre zurückreichte - den Süden von den Demokraten zu entfremden, durch die Förderung des fundamentalistischen Christentums, der als Kontrapunkt zum allgemeinen Verlust der sozialen Werte wuchs. Der typische fundamentalistische christliche Republikaner hält einerseits die sozialen Werte hoch und vertritt gleichzeitig sehr rechte (d. h. pro-korporative ) ökonomische Ansichten und eine Außenpolitik der Stärke (das beste Beispiel dafür ist John Ashcroft, der eher das Produkt einer zutiefst zynischen politischen Gemeinschaft ist, als einerGemeinschaft des Glaubens).
Wenn wir uns diesen Hintergrund vor Augen halten, stoßen wir auf die konservative Clique, aus dem Bereich der nationalen Sicherheit, die die Informationen geliefert haben, die Israel im Zusammenhang mit 9/11 in einen schlimmen Verdacht gebracht hat.
Wir beginnen unsere Geschichte am 7. Mai 1997, als Nora Boustany von der Washington Post zum ersten Mal die Existenz von Mega erwähnte, ein verdächtiger Kodename für einen verdächtigen Maulwurf in den oberen Rängen der Clinton- Regierung. Blustany berichtete, die Nationale Sicherheits Agentur habe die Anfrage eines Mossad Agenten abgefangen, der um die Einsicht in einen diplomatischen Brief von Yassir Arafat bat. Man hörte den Agenten seinen Vorgesetzten um die Hilfe von jemanden oder etwas mit den Namen Mega bitten, und er erhielt die Antwort: "Für so etwas benutzten wir Mega nicht."
Diese Geschichte ereignete sich genau an jenem Tag, als der südkoreanische Spion Robert C. Kim nach einer gerichtlichen Vereinbarung ein Schuldeingeständnis abzuliefern hatte - eine ähnliche Vereinbarung wurde im Fall des verurteilten israelischen Spions Jonathan Pollard in der Mitte der achtziger Jahre missbilligt. Kim, ebenso wie Pollard, arbeiteten für die Naval Intelligence, obgleich Pollard für die Antiterror Abteilung arbeitete. Eine Woche bevor die Mega-Story aufkam - am 30. April - hatte Pollard an das Israelische Hohe Gericht eine Petition geschrieben, damit es die israelische Regierung dazu zwinge, alles zu offenbaren, was sie über den Fall wisse. Wenn sich eine Schlacht zwischen Pollard- Unterstützern ( Likud/neokonservativen Elementen) und Gegnern (die Bushs/die Baker Clique/Woolsey/der nationale Geheimdienst-apparat) zusammengebraut haben sollte, dann schien sie durch das Durchsickern der Informationen über Mega durch die National Security Agency noch einmal abgewendet werden zu können, da dadurch publizistisch das Spektrum um einen weiteren israelischen Maulwurf erweitert wurde. Und dann war von der Geschichte schließlich nichts mehr zu hören, keine öffentliche Stellungnahme, und kennzeichnenderweise keine harten Fakten, die die mögliche Maulwurfsjagd hätte mit Leben füllen können.
Aber Jeffrey Steinberg von Lyndon LaRouches Executive Intellegence Review versuchte eine Linie zu ziehen, von diesem Nachrichtenbrocken zu einer Mega- Gruppe, die Lisa Miller im Wall Street Journal am 4. Mai 1998 erwähnt hatte. In Steinbergs Erzählung ist diese Mega-Gruppe das geheimnisumwitterte Mega vom Boustany Artikel. Nach Steinbergs Ansicht handelt es sich bei Mega um eine auserlesene Gruppe jüdischer Milliardäre, darunter Bronfman, Steinhardt, Spielberg, Tisch und andere, die sich zusammengetan haben, um die amerikanische Sicherheitspolitik in Richtung Israel zu bewegen. Dies ist jedoch eine unaufrichtige, und ich wage sogar zu sagen, unehrenhafte Lesart des Miller-Artikels - denn ihre Hauptsorgen waren Assimilation und Menschenfreundlichkeit, keine Fragen der nationalen Sicherheit Israels, wie Steinberg behauptete. Aber
diese Methode ist nur allzu typisch - hinterlistig werden zwei vollkommenunzusammenhängende Dinge in Verbindung gebracht, um den Eindruck schlagender Beweise für eine offen zutage liegende jüdisch/israelische Verschwörung zu erwecken.
Überdies wurde die Geschichte um den israelischen Agentenring wiederbelebt, durch Michael Waller und Paul M. Rodriguez vom Insight Magazin (ein Schwesternblatt der ultrarechten Washington Times, die wiederum im Besitz der Moonsekte ist), die die Geschichte auf den Markt brachten, dass die Israelis Telefonleitungen der Regierung angezapft hätten und Zugang hätten zu sensiblen Informationen. Carl Cameron von den Fox News setzte diese Geschichte am 5. Mai fort, indem er über die Ermittlungen gegen eine Firma namens AMDOCKS, die von Israelis gegründet wurde, berichtete, und beschrieb ein "angebliches Eindringen in das Telefonsystem der US-Regierung."
Dieser Faden wurde dann auch von Gordon Thomas aufgenommen, dem MI5(Britischer Geheimdienst)-nahen Herausgeber der Webseite Globe-Intel.
Gordon brachte in seinem Buch 'Gideon Spies' das Thema auf, dass das Weiße Haus von Clinton durch einen israelischen Mega-Maulwurf infiltriert gewesen sei. Er behauptete auch, der Mossad habe möglicherweise eine Rolle beim Tod von Prinzessin Diana gespielt und Monica Lewinskys Telefon angezapft, um ihre Gespräche mit Clinton aufzuzeichnen und die Israelis hätten die hochwertige Software PROMIS gestohlen, die dann schließlich in den Besitz von Osama bin Laden gelangt sei. Gordon Thomas gab sich, nebenbei bemerkt, als intimer Freund und Vertrauter von Mossad Insidern aus. Wir werden in Kürze auf Thomas zurückkommen, denn er spielte - wie Brisard und Dasquie - eine wichtige Rolle bei der Aufstellung von alternativen 9/11-Verdächtigen (das jüngste Beispiel ist China in seinem Buch 'Seeds of Fire').
Das U.S. National Counterintelligence Center nahm im März 2001 - bezeichnenderweise wenige Monate vor dem 11.9. - diesen Faden in einem Benachrichtigungsschreiben an Angestellte des Bundes wieder auf, wo man darum bat, auf junge Israelis Acht zu geben, die Agenten des Bundes überall im Land in ihren Büros aufsuchten und sich als Kunststudenten ausgaben, die ihre Werke verkaufen wollten - seltsamer aber war, dass sie sich als israelische Kunststudenten ausgaben, wodurch sie für das National Counterintelligence Center auffällig wurden wie bunte Hunde. Im Dezember 2001, wenige Monate nach dem 11. September, kam Carl Cameron, erneut auf die Israelische Spionage zu sprechen und nannte diesmal eine zweite israelische Firma, Converse Infosys, die Zugang zu nahezu allen von den Amerikanern angezapften Telefonen habe. In einer vierteiligen Serie auf Fox News, zitiert Cameron einen 'geheimen' DEA-Report, der die Aktionen des obenerwähnten israelischen 'Kunststudenten'-Spionagerings aufgezeichnet habe.
Bald nachdem ein Transskript von Camerons Report auf der Fox News Website erschien, verschwand es wieder und wurde auch aus dem Archiv entfernt - vermutlich ein Täuschungsmanöver, das mehr Verdacht auf eine jüdisch/zionistische Einflussnahme aufkommen ließ, als der Report selber.
Das war vielleicht der beabsichtigte Effekt - der Sinn war, diese Angelegenheit für ein alternatives Internet-Publikum hervorzu-heben, zu markieren, nicht für die Mainstream Couchpotatoes, die ohnehin auf die offizielle 9/11-Version festgelegt sind. War Cameron lediglich ein engagierter Journalist, der von seinen konservativen, proisraelischen Vorgesetzten einen Maulkorb verpasst bekommen hatte? Oder war er eher ein passiver Desinformationsposten, der vorsichtig den israelischen Strang wieder aufleben ließ, wenn man es ihm sagte. Am 13. Mai 2002, die Regierung verbreitete in den Medien Warnungen vor einem bald bevorstehenden Terroranschlag, hob Cameron die Israelis erneut hervor, diesmal indem er über einen Mietlastwagen berichtete, der Spuren von TNT enthalten habe, der in der Nähe eines Army Stützpunktes unweit von Washington, angehalten worden wäre. Wieder wurden verdächtige Israelis als Insassen enttarnt und wieder verschwanden die Nachrichten im Medientreibsand.
Es gibt gewisse Ähnlichkeiten, wie gewisse Israelis dazu tendierten, sich selber verdächtig zu machen und zur 9/11-Gegenlegende beizutragen, und dem Verhalten von Aktiven von al Qaida, die sich durch zufällig abgehörte Telefongespräche und abgefangene Emails selber belasteten und ihren Beitrag zur offiziellen Legende von 9/11 abliefern. Am 23. Juni 2002 griff ABC News die frühere Geschichte der fünf verdächtigen Israelis auf, die direkt nach dem 11. September, auf dem Dach ihres Lieferwagens feierten. Als die Polizei sie anhielt und ihren Lieferwagen durchsuchte, fand man doch tatsächlich ... Teppichmesser. Nicht genug damit, diese Geschichte verschwand ebenso 'verdächtig' wie die anderen im
Medieneinerlei und wurde nicht fortgesetzt. Und es ist ebenfalls eine merkwürdige Tatsache, dass der frühere Antiterrorchef der CIA und Berater von ABC News, Vincent Cannistraro, selber zu dieser Geschichte beitrug.
Wie ich bereits in 'Die Propagandavorbereitung für 9/11' gezeigt habe und auch noch im Verlauf dieses Artikels zeigen werde, hat Cannistraro sehr viel Informationen für die 9/11-
Legende geliefert. Während die Agentenringgeschichte von den Mainstreammedien ignoriert wurde, verblieb sie doch nichtsdestotrotz im Hintergrund, jederzeit bereit wieder auf Mainstreamebene gebracht zu werden, falls die offizielle 9/11-Legende Risse zeigen sollte (oder wenn die amtierende israelische Regierung Ärger machte). Wie ich bereits gezeigt habe, kamen die Informationen über die israelische Spionage nicht von alternativen Quellen, sondern von etablierten, 'glaubwürdigen', konservativen Quellen, aus den höheren Rängen des Geheimdienstapparates. Während Daniel Pipes (früheres CFR Mitglied und Angestellter des Verteidigungsministeriums) einen unaufrichtigen Versuch machte, die Agentenringgeschichte in Zweifel zu ziehen, wurde von Will Glaspys DEA-Büro für öffentliche Angelegenheiten bestätigt, dass der aktuelle DEA-Report, der von Dasquies Intelligence Online erworben wurde, authentisch sei. Außerdem berichtete Le Monde am 5. Mai 2002, dass die vierteilige Fernsehreihe von Cameron auf Fox News vorher mit der CIA, FBI und der NSA abgesprochen worden sei.
Kein Zweifel, jemand von ganz oben wollte dass dies in den Äther ging. Eine kuriose Tatsache ist auch, dass diese Quellen dafür bekannt sind, dass sie israelischen Interessen traditionell wohlgesonnen sind. J. Michael Waller, zum Beispiel, der zusammen mit Paul M. Rodriguez einen Insight Artikel geschrieben hat, ist Mitglied des rechten, proisraelischen Center for Security Policy, dem, wie auf der Webseite dieses Centers berichtet wird, eine 'außerordentlich große Anzahl von Mitgliedern des Center's National Security Advisory Council' angehören und die auch in den oberen Rängen der Bush Administration zu finden sind. Waller schrieb auch, nebenbei bemerkt, einen Insight Beitrag mit dem Namen
'Vorbereitungen für einen neuen Pearl Harbor Angriff', wenige Monate vor dem 11.9., in dem er die Homeland Security Agency beschreibt, wie er in dem Bericht der Hart-Rudman Kommission empfohlen wird (ja den Plan für eine Homeland Security gab es bereits einige Monate vor dem 11..9.).
Was Wallers Teilhaber Rodriguez anbetrifft, der Herausgeber von Insight, der hatte eine Reihe von Beiträgen mit belastenden Punkten, die nicht wirklich in Umlauf kamen, die ihren Zweck jedoch auch so erfüllten. Ein besonders gruseliges Beispiel stellt ein Insight Beitrag aus dem Jahre 1989 dar, wo es um einen Pädophilenring in der Hauptstadt ging, und der eine Verbindung von einem Teilnehmer dieses Rings zu Donald Gregg herstellte, einem der ranghöheren Bush-Helfer. Seitdem diente Gregg als Botschafter in Südkorea und als Haupt der südkoreanischen Gesellschaft. Das mag damit zusammenhängen, dass der Moon-Sekte, den Eigentümern von Insight, gerüchteweise nachgesagt wurde, die Fassade für die südkoreanische CIA zu sein. Nebenbei bemerkt, seitdem George Bush senior das Weiße Haus verlassen hat, hat er es auf eine beträchtliche Anzahl von Auftritten bei Feiern der Moonsekte gebracht.
Was nun Gordon Thomas anbetrifft, hat es sich herausgestellt, dass er ein Hauptzulieferer zur Israel/9/11/Gegenlegende ist, zusätzlich zu seinen sonstigen Israel-Legenden. Da mag der glückliche Umstand mit dazu beitragen, dass sein Schwiegervater ehemaliger Agent des MI5, des britischen Geheimdienstes, ist und er ihn mit seinen Geheimdienstkontakten bekannt machen konnte. Thomas ist auch, zusätzlich zu seiner 'Insider'-Glosse über die Agentenringgeschichte, die Quelle für die Behauptung, dass Israel Agenten ausgesandt habe, um al Qaida in den USA zu unterwandern und über die Geheimdienste Deutschlands und Frankreichs der Bushadministration Warnungen über den bevorstehenden Anschlag zukommen lassen habe. In einem Artikel am 21. Mai für Globe Intel - einem 'Insider'-Exklusivbericht über den Mossad - enthüllte Thomas, dass der israelische Premier Sharon ein
Durchsickern von Dokumenten autorisiert habe, die beweisen sollten, dass Israel Bush Informationen über die drohende Gefahr zukommen ließ, die sie aufgrund umfassender Infiltration der al Qaida auf amerikanischem Boden gewonnen hätten.
Mit anderen Worten, Sharon wollte Bush beweisen (und Thomas seinen Lesern bei Globe Intel?), dass seine Mossad-Agenten (Kunststudenten wahrscheinlich), beim Kaffee trinken mit Mohammed Atta von dem geplanten Anschlag erfahren hätten.
Mit den Worten von Thomas: "Sharons Antwort war eine kalkulierte Reaktion auf die wachsenden Anschuldigungen, der Mossad spioniere in den USA."
Eine kalkulierte Reaktion? Entweder präsentiert uns Thomas hier eine ausgemachte Desinformation des britischen Geheimdienstes - unter der Tarnung einer Mossad-
Exklusivstory - oder Sharon ist wirklich ganz schön in Schwulitäten, wenn er schon gezwungen ist, mit Dokumenten zu belegen, dass Israel tatsächlich illegal in den USA spioniert und, was noch schwerer wiegt, sich zum Mittagessen mit 9/11-Hijacker trifft. Wenn man sich jedoch ansieht, wie Thomas in seinen Berichten mutmaßliche 'Hits' des britischen Geheimdienstes -Prinzessin Diana, Maxwell - dem Mossad anhängt, dann würde ich jede Wette eingehen, dass es sich um eine Desinformation handelt. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht ein kurioser Fakt, dass sich Thomas - wie Brisard - diesmal auf John O'Neill beruft, um eine Gegenlegende zu weben, die Israel als Zentrum eines kriminellen globalen Netzwerks zeigt. In seinem letzten Buch über Robert Maxwell behauptet Thomas, dass Maxwell ein israelischer Superspion gewesen sei, der sich, in den Worten von
O'Neill "im Herzen eines kriminellen globalen Netzwerkes" befand. Thomas schreibt, dass O'Neills Beitrag zu diesem Buch enorm gewesen sei, was wirklich interessant ist, denn er verschleiert in diesem Buch die Korruption durch Britische/CIA/BCCI-Netzwerke, und benötigt O'Neill, um stattdessen zu behaupten, die globale Korruption sei das gemeinsame Werk von Israel (durch Maxwell) und russischen kriminellen Gangs.
Thomas Mitstreiter bei Globe Intel sind ebenfalls ein sehr interessanter Haufen. Die Redakteurin Yvonne Ridley etwa, ist Korrespondentin beim British Sunday Express. Sie fand auf eigene Weise Einlass in die 9/11-Legende, nämlich als hochprofilierte Gefangene der Taliban. Ridley, die behauptete, die britische Regierung wolle die Taliban dazu aufhetzen sie umzubringen, indem sie behaupteten, Ridley sei eine verdeckte Agentin, wurde glücklicherweise einen Tag, nachdem die Invasion Afghanistans begonnen hatte, von den Taliban freigelassen. Bei dieser schweren Anschuldigung wundert man sich, wieso sie im nachhinein mit einem MI5-Groopie (Thomas) öffentlich auftauchte, es sei denn man geht davon
aus, dass sie sich jetzt als echte und 'vertrauenswürdige' Quelle von Desinformationen etabliert hatte.
Das Redakteursteam von Globe wird durch den Terrorismus-experten Martin Dillon abgerundet, der ein viel gelesenes Loblied auf John O'Neill schrieb, wo er noch einmal das wiederholt, was längst Bestandteil der offiziellen 9/11-Legende ist, nämlich dass O'Neill 'frustriert' gewesen sei, weil das Außenministerium seine Jagd nach bin Laden blockiert hätte.
Wenn man die detaillierten Enthüllungen von Leuten wie Brisard, Dasquie und Thomas liest, dann betritt man die sprichwörtliche Spiegelhalle, wo subtile Wahrheiten gespiegelt werden als Halbwahrheiten, und Wahrnehmungen inmitten einer Kaskade von Widersprüchen zersplittern. Dies ist die Welt der Desinformationsexperten. Als erste Verteidigungsmaßnahme reicht es zu wissen, dass man sich in dieser Welt befindet, nicht unbedingt, was speziell darin ist.
Ein kurioserer Fall ist der von John Loftus, einem alten Freund der Juden, Katholik, der in der Nazijägerabteilung des Justizminis-teriums diente, wo er mittels CIA-Archiven, die Abgründe des CIA-Programms aufdeckte, in dem es, nach dem Zweiten Weltkrieg, um den Schmuggel von alten Nazis nach Südamerika über die 'Rattenlinie' ging. In seinem Buch 'Der geheime Krieg gegen die Juden' dokumentierte er auf schmerzhafte Weise, die antisemitische Geschichte des weißen angloamerikanischen 'Establishments', der WASP. Sie hatten durch ihre Öl- und Industriereichtümer die amerikanische Außen- und Militärpolitik für fast ein Jahrhundert im Würgegriff. Loftus, der natürlich mit vielen aus der Geheimdienstbranche auf vertrautem Fuß steht - er bezieht sich auf sie als 'alte Spione' - schreibt, dass die Juden oft die Sündenböcke und Bauernopfer in dem großen Spiel waren, das auf dem geopolitischen Schachbrett ausgetragen wird. Loftus Darstellung des Establishments - welches die Rockefellers, die Dulles Brüder, die Bakers, die Bushs und dergleichen umfasst - stimmt aufs schönste mit den Schriften von Wissenschaftlern wie Peter Scale Scott überein (dessen persönliche Integrität und wissenschaftliche Fähigkeiten außer Frage stehen). Mit anderen Worten, Loftus weiß, wer die wirklich Mächtigen sind.
Unter dem Eindruck des 11.9. hat Loftus offenbar seine Scheuklappen angelegt. Auf einer Vortragsreise präsentiert er seinen Zuhörern eine aufgewärmte neokonservative Sicht der Dinge, nämlich dass die bösartigen Saudis mit Hilfe ihres Ölreichtumes den Terror ankurbeln, um den Westen zu destabilisieren. Noch ominöser ist der Blick in die nahe Zukunft aus einer neokonservativen Vogelperspektive, den er seinem Publikum gewährt (mit freundlicher Genehmigung seiner militärischen Kontakte von der MacDillAirForceBase inTampa). Es ist eine Zukunft mit einem befreiten Irak, der in eine willfährige haschemitische Monarchie verwandelt wird (die jetzt in Jordanien ansässig ist), und weiter zu Saudi Arabien das in ein Haschemitisches Arabien umgewandelt wird, indem man die Saudis rausschmeißt und durch eine willfährige haschemitische Monarchie ersetzt. Und was die Palästinenser in der Westbank betrifft, nun, die werden in die Obhut der jordanischen Haschemiten gegeben. Und was Loftus anbetrifft, so leistete er seinen eigenen Beitrag, indem er eine Sammelklage der 9/11-Familien gegen die ruchlosen saudischen Finanziers anführt. Und so ganz nebenbei versichert er seinem überwiegend jüdischem Publikum, dass George W.
Bush, im Grunde ein ganz anständiger Kerl ist. Kurz, Loftus propagiert gegenüber seinen Zuhören eine sehr selektive Sicht des 11.9. Verschwunden sind die unheilvollen Schatten von BCCI und Iran Contra, die die Glaubwürdigkeit der machtvollen Politiker, die uns die Neue Weltordnung ans Herz legen, in ein trübes Licht rückten. Mehr als sonst jemand (der Schreiber dieser Zeilen eingeschlossen), sollte Loftus in der Lage sein, eine Desinformationskampagne auf hohem Niveau aufzudecken, die die 'Juden' oder die 'Zionisten' als Hauptverschwörer hinter dem 11.9. hinstellen wollen. Doch ironischerweise teilt Loftus hier das Schicksal mit den vielen Neokonservativen, die eines Tages als Ausstellungsstücke in
Schaukästen enden werden für etwas, was ganz bestimmt die Neuauflage einer blutigen Verleumdung ist. Von der Kreuzigung bis zu den Rothschilds und zu den Twin Towers, die Juden waren dazu bestimmt ihre historische Rolle als Watschenmänner zu spielen, damit eine machtvolle Oligarchie in Ruhe ihren Geschäftchen nachgehen konnte.
Das Spiel wird an zwei Fronten aufgeführt: innen und außen. Die innenpolitischen Front wird durch die Neokonservativen Dick Cheney und Richard Perle angeführt, die von der Mainstreampresse weithin als 'Falken' benannt werden und die als die wahren ideologischen Mächte innerhalb der Bushadministration angesehen werden.
Es gibt ein Sammelsurium von ineinanderverschachtelten neokonservativen Denkfabriken - wie etwa Center for Security Policy, Project for A New American
Century(PNAC), Center For Strategic and International Studies (CSIS), American Enterprise Institute (AEI) - die eifrig damit beschäftigt sind, diverse 'Experten' zu entsenden, damit sie vor einem Mainstreamforum den Krieg gegen den Terrorismus erklären und dadurch die Parameter der Debatte setzen (zusätzlich aber auch die Parameter der wahrgenommenen Bedrohung).
Bilden diese Neokonservativen aber bloß ein 'kriminelles Element' - die Kabale einer prozionistischen Seilschaft, die einen ziemlich einfältigen Präsidenten in ihrem Würgegriff halten (wie es Lyndon LaRouche und Konsorten uns immer wieder glauben machen wollen)? Genauer gesagt, sind diese Leute lediglich Strohmänner für andere, für machtvollere Interessengruppen, mit anderen Worten, das öffentliche Gesicht, das die wahre Verantwortung verzerrt, so dass die wahren Drahtzieher aus dem Schneider sind und diese Strohmänner-Stellvertreter zur Not als Sündenböcke zur Verfügung stehen.
So war es gewiss während der Clinton Ära, als Richard Mellon Scaifes Organisation plötzlich auf der Bildfläche erschien und sofort in den Mittelpunkt des Interesses rückte, da von dort aus die lautstärksten Stimmen zu vernehmen waren, die die Integrität des Präsidenten angriffen. Scaifes Kumpane sorgten also dafür, dass alle Augen auf Whitewater, Lewinsky, Foster und andere gerichtet waren, die Aufmerksamkeit der Mainstreammedien wurde also weit abseits gehalten, von einem viel ruchloseren und schädlicheren Skandal, der unter den vier Buchstaben Mena bekannt ist, jenem entscheidenden Durchfahrtspunkt in Arkansas, der unter Gouverneur Clinton dazu diente, Waffen- und Drogengeschäfte
abzuwickeln, die von Iran-Contra gespeist wurden und deren Gelder mittels BCCI gewaschen wurden. Whitewater war also das von Scraife finanzierte öffentliche Antlitz der Starr-Ermittlungen gegen Clinton, und Clintons Teilhaber in der Mena-Sache, die womöglich eine Menge Dreck zutage gefördert hätten, konnten 'entsorgt' werden, so dass alles wieder blitzblank aussah, durch verschiedene Prozesse, Unfälle, Morde, Herzattacken zur rechten Zeit (wie im Fall von Jim MacDougall).
Währenddessen waren alle Augen auf den kuriosen Fleck auf dem blauen Kleid gerichtet. Nachdem Clinton sein Amt verloren hatte und die Gefahr also vorüber, verschwand Scraife genauso schnell wie er gekommen war und wurde ersetzt durch Richard Perle, Dick Cheney und die Koalition der fundamentalistischen christlich/jüdischen Zionisten.
An der außenpolitischen Front wurde das Fundament für die Zukunft, die Israel Komplizenschaft unterstellt, von Journalisten wie Thomas vom Globe Intel gelegt.
Ein Beispiel für die Subtilität seiner Anstrengungen ist sein Beitrag vom 21. Mai 2002, der von dem israelischen Spionagering handelt. Thomas erwähnt, dass der Mossad seine Agenten die Spur der Hijacker bis nach New York, Florida und (besonders bemerkenswert) bis in die Niederlande verfolgen ließ (insbesondere zum Schipol Airport). Ob Thomas hier wissentlich oder unwissentlich Desinformationen verbreitet, kann hier nicht festgestellt werden, aber dass jemand wusste, wie wichtig es war, die Niederlande in die Infiltrationsreiseroute mit aufzunehmen, ist klar, denn es war eine von Israelis gegründete Firma, ICTS, die durch ihre Tochterfirma Huntleigh am 11. September auf dem Bostoner Flughafen für die Abfertigung der Passagiere sorgte. Und, wie das Leben so spielt, ICTS stammt aus den Niederlanden. Wir werden noch sehen, dass Sicherheitsfirmen
theoretisch am besten dazu geeignet gewesen wären, dafür zu sorgen, dass die Operation 11. September glatt über die Bühne ging. Deshalb war eine Israelische Verbindung an dieser Front ein Schlüsselfaktor und von entscheidender Bedeutung für eine Gegenlegende, die den Staat Israel - und nicht nur einzelne Juden und/oder israelische Agenten - als Haupttäter hinstellt, der das Attentat vom 11. September verübt hat

Der Plot wird gesichert - Vorspiel zu 9/11

In der Zeit unmittelbar nach dem 11.9. waren die Zeitungen angefüllt mit Berichten über die Verwicklung der Sicherheitsfirma Argenbright (die die allgemeine Verantwortung am Bostoner Flughafen Logan für die Sicherheit hatte), der man laxe Prozeduren ankreidete, wodurch man zwei Firmen einen 'Freipass' ausstellte, die tatsächlich die Hijacker für die Todesflüge abgefertigt hatte.
Neben Huntleigh war es Burns Security die am Logan die Passagiere überprüfte, durch ihre Tochterfirma Globe Security. Burns Security, der auch der frühere Arbeitgeber von Timothy McVeigh und dem mutmaßlichen al Qaida-Mitglied Abdi war (Abdi wurde von den Behörden mit dem Milleninum-Bomber Ahmed Ressam in Verbindung gebracht), sorgte unmittelbar vor dem 11. September für das schlagzeilenträchtigste Ereignis. Nur wenige Tage bevor die Twin Towers zusammenstürzten, lief ein verärgerter Sicherheitsmann von Burns in einem Vorort von Sacramento namens Rancho Cordova, Amok, und tötete neben anderen, seinen Vorgesetzten, einen ukrainischen Einwanderer mit dem Namen Nikolay Popovich. Bevor Ferguson die Waffe auf sich selber richtete, behauptete er, er wolle in die Fußstapfen von Timothy McVeigh und Nilolay Soltys treten. Nikolay Soltys war
auch ein Einwanderer aus der Ukraine und er war nur wenige Wochen vorher, in einem Vorort von Racho Cordova, ebenfalls Amok gelaufen. In Fergusons Wohnung fanden die Behörden rechtsextreme Literatur, insbesondere Schriften von der World Church of the Creator. Die Ferguson Episode verursachte eine zeitweilige Störung der Geschäfte von Burns an der Westküste, da viele Angestellte nicht in der Lage waren ihrer Arbeit nachzugehen und zu Hause bleiben mussten, bis man die Sache mit Ferguson verdaut hatte. Ein Nachtrag zu Nikolay Solty, dem Massenmörder aus Sakramento, der den Amoklauf von Ferguson inspiriert hatte:
am 12. Februar 2002 enthüllte Tommy Clinkenbeard in einem Artikel der Associated Press, dass Solty von einer Sozialseviceagentur des Landkreises Sacramento vor seinen Morden gesucht worden sei und dass es Clinkenbeard per Gerichtsbeschluss verboten sei, Soltys Unterlagen dieser Agentur einzusehen und dass diese Unterlagen versiegelt worden wären. Clinkenbeard hatte einen Antrag auf Einsichtnahme beim Gericht eingereicht, genau einen Tag später hätte man Solty aufgehängt in seiner Zelle gefunden. Seine Zelle wurde rund um die Uhr, 24 Stunden bewacht.
Gab es hier eine Verbindung zum 11. September und wenn ja, welcher Art? War dieser nachgeahmter Massenmord lediglich eine Randerscheinung oder ein Hinweis auf ein sehr viel finsteres und komplexeres Drama, dass sich knapp unter der Oberfläche abspielte. Nun, man müsste über all dies, beim Versuch die Entstehung der Legende von 9/11 nachzuvollziehen, kein Wort verlieren, wenn es da nicht eine Burns/al Qaida/Rechtsex-tremismus/Sacramento-Verbindung im Milleniumvorspiel zu 9/11 gäbe.
In den Wochen vor dem 1. Januar 2000, waren die Medien überschwemmt mit Spekulationen über eine kurz bevorstehende Katastrophe. Wir haben diesen inneren Terror schon einmal erfahren, etwa bei Timothy McVeigh (der den Rechtsextremen repräsentiert) oder bei Ted Kaczinsky, auch der 'Unabomber' genannt (der den durchgeknallten Einzelgänger repräsentiert). Nun wurde uns also gesagt, wir hätten eine apokalyptische Kernschmelze unserer technologischen Infrastruktur zu erwarten durch den Virus Y2K, oder, alternativ, einen Anschlag von Amerikas selbsterklärtem Feind Nr. 1, Osama bin Laden.
Die erwartete Katastrophe kamdann 21 Monate später als erwartet, mit dem großen Anschlag in New York City.
Doch gemäß der offiziellen 9/11-Legende, wurde die erwartete Katastrophe sogar noch abgewendet, durch die Festnahme des al Qaida-Mitglieds Ahmed Ressam. Ressam, so wurde später aufgedeckt, war im Begriff einen großen Terroranschlag an der Westküste zu dirigieren - am Los Angeles Flughafen, dessen Einrichtungen durch Burns Security gesichert wurden. Nach dem 11. September wurde ein früherer Sicherheitsmann von Burns namens Mohamed Abdi in Washington DC festgenommen, unter dem Vorwand, Abdi habe Verbindung mit Ressam gehabt. Zehn Tage, bevor Ressam verhaftet wurde, am 4. Dezember 1999, wurden zwei rechte 'Milizen' verhaftet, weil man ihnen vorwarf, sie hätten eine vorstädtische Propangasanlage in Elk Grove in der Nähe von Sacramento in die Luft sprengen wollen. Wenn sie Erfolg gehabt hätten, so vermutete man, hätte es Hunderte Opfer gegeben. Wir konstatieren also, dass wir im Vorspiel zum Millennium an der Westküste die Annäherung von einer präexistierenden inneren Bedrohung zu verzeichnen haben (die Milizen, deren Bedrohung durch die Legenden von Waco und Ruby Ridge geschürt wurden), und einer präexistierenden äußeren Bedrohung (die Bedrohung der bin Laden-Ableger, die durch die Legenden vom Golfkrieg '91 und World Trade Center '93 geschürt wurden). Wir werden später in diesem Essay noch sehen, dass eine solche Konvergenz bereits 1995 zu verzeichnen war, als Timothy McVeigh in Oklahoma das FBI-Gebäude in die Luft sprengte. Obgleich Sacramento keineswegs die einzige Stadt an der Westküste ist mit einer angeblichen al Qaida-Verbindung, scheint sie doch für diese Art von Konvergenz eine geradezu magnetische Anziehungskraft zu besitzen. Raed Hijazi, ein al Qaida-Mitglied und Absolvent von Cal State*, Sacramento, wurde vorgeworfen, im Jahr 2000 einen Anschlag auf ein jordanisches Hotel geplant zu haben, während ein anderes al Qaida-Mitglied, Ali A. Mohamed, ein früherer Bewohner von Sacramento, der als Sergenant bei der Army gedient hatte und im Fort Bragg N.C. gewesen war, für schuldig befunden wurde, an den Anschlägen in Afrika auf die beiden amerikanischen Botschaften beteiligt gewesen zu sein (mit diesen Anschlägen heimste bin Laden die größte Aufmerksamkeit ein - bis zu dem Anschlag auf die U.S.S. Cole im Oktober 2000). An der inneren Terrorfront war Sacramento der Ort, an dem die Williams Brüder ihre berüchtigten Anschläge auf die örtlichen Synagogen verübten.
In meinem Essay 'Die Propaganda Vorbereitung für 9/11' habe ich behauptet, dass es zwei wichtige innere operative Cliquen gibt und die eine in NewYork City ist, die andere in Florida (genauer in Tampa, McDill Fliegerhorst). Die entscheidende Frage ist aber: spielte eine operative Westküsten-Clique am 11. September eine Rolle und an welchem Punkt wurden die Aktivitäten dieser Westküstengruppe abgebrochen?
Eine alternative Erklärung ist vielleicht, dass die ganze Westküsten-Geschichte nur ein Bluff war, eine Ablenkung die die Aufmerksamkeit von New York nehmen
sollte, um vielleicht das psychologische Fundament für eine Schuldzuweisung für 9/11 zu legen. Denn letzten Endes ist die Ressamepisode vor dem Millennium einer der entscheidenden Dreh- und Angelpunkte der offiziellen 9/11-Legende, denn Ressam liefert die entscheidenden Verbindungen, mit deren Hilfe die Behörden dann die Vorwürfe gegen al Qaida konstruierten. Durch Ressam konnten die Behörden angeblich einen Blick auf die oberen Strukturen von al Qaida erhaschen, durch Ressam eruhren die Behörden im Detail die operative Bedeutung des führenden al Qaida-Mannes Abu Zubaydah (später war er der erste 'große Fisch', der im März 2002 gefangen wurde). Durch Ressam erhielten die Behörden auch eine Nahaufnahmen der äußerst wichtigen Verbindungen, wie sie aufgebaut waren und noch wichtiger, durch wen.
In einer mehrteiligen Untersuchung in der Seattle Times, 'Der Terrorist unter uns' von Hal Bernton, wird beschrieben, wie John O'Neill kurz nach der Inhaftierung von Ressam am 14. Dezember 1999 den zuständigen Ermittler Humphries vom FBI in Seattle zu sich rief, und ihm den machtvollen Terrorankläger aus Frankreich Jean-Luis Bruguiere an die Seite gab. Humphries scheint offenbar nicht zu den Insidern des Antiterrorkampfes zu gehören, jedenfalls was die Komplexität der Terrornetzwerke anbelangt und wurde deshalb von Bruguiere an die Hand genommen und auf die richtige Richtung aufmerksam gemacht, dass heißt, auf die Beweise, die die volle Tiefe von Ressams Verbindungen zeigten. Am selben Abend
als Humphries und Bruguiere sich zum ersten Mal trafen, veranstaltete O'Neill eine Tamtam-FBI-Autoritäts-Show, die den Endruck auf den jungen Agenten nicht verfehlte:
"An diesem Abend fuhr O'Neill mit ihnen in die Stadt zum Essen, forderte ein SWAT-Team an, dass für die Sicherheit zu sorgen hatte und düste dann mit
Blaulicht und Martinshorm in einer schwarzen Limosine durch die Wolkenkratzerstraßenschluchten New Yorks. Vor einem modernen Steakhaus in der City, musste das SWAT-Team erst die Lage sichern, bevor sie das Steakhaus betraten. Einige Männer bewachten dann den Eingang, während die drei Männer stilvoll speisten."
Dann machte Bruguiere Humphries mit Kollegen vom kanadischen Geheimdienst bekannt, die ihn mit Beweisen für die Existenz einer Ressam-'Zelle' in Montreal versorgten. Dann verabreichte Bruguiere Humphries und seinem Kollegen einen Auffrischungskurs in der Geschichte des Terrors, nahm sie mit nach Paris, wo sie auch mit den neuesten 'offiziellen' Dossiers des französischen Geheimdienstes versorgt werden konnten. Zurück in den USA, beschäftigte sich Bruguiere weiter mit dem Fall Ressam, und sorgte mit seinem Expertenwissen dafür, dass Ressam in das allgemeine al Qaida-Puzzle hineinpasste.
Für einen gewöhnlichen Beobachter ist an all dem nichts anrüchiges. Es ist durchaus sinnvoll einen hochangesehenen Experten und Antiterrorermittler in solch einem wichtigen Fall um Rat zu fragen und aufs engste in die Ermittlungen mit einzuschalten. Doch wie so oft in dieser Geschichte, darf man den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen verlieren, wenn man einzelne Elemente der Legende von 9/11 bewerten will. Wenn man von der Hypothese ausgeht, dass theoretisch O'Neill die günstigste Position hatte, die verschiedenen globalen Elemente zusammenzustellen, um al Qaida in die 9/11 Legende zu verwickeln und angesichts der Tatsache, dass O'Neill im Zentrum unglaublich vieler - zu vieler - Zufälle stand, könnte man zu dem Urteil kommen, dass O'Neills Verwicklung in die Ressamangelegenheit ein Beispiel dafür ist, wie er hier seine Autorität und sein Prestige dazu nutzt (zusammen mit seinem Kollegen Bruguiere) die Ermittlungen in eine vorbestimmte Richtung zu lenken. Humphries spielt hier eine Rolle, wie viele Leute in seiner Position: er vertraut auf Expertenmeinungen und auf übergeordnete Autoritäten und ließ sich von ihnen in die gewünschte Richtung lenken. Auf diese Weise werden buchstäblich Tausende von anständigen Leuten der Ermittlungsbehörden Teil eines abgekarteten Spiels, bei denen einige wenige aus den oberen Rängen Regie führen, verstärken in sich gegenseitig die
Wahrnehmung, dass die Wahrheit in einem großen Teil der Kollegenschaft bekannt sei - kurz eine Herdenmentalität wie sie nicht nur bei den Ermittlungsbehörden
vorherrschend ist, sondern auch in der Regierung und in den Medien.
Wenn Bruguiere Humphries den Eindruck vermittelt hat, Humphries hätte vom kanadischen Geheimdienst eine unabhängige Einschätzung der Lage bekommen, dann kann davon auch nicht die Rede sein. Wie in Berntons Untersuchung im Seattles Times berichtet wurde, war es Bruguiere der den kanadischen Geheimdienst (CSIS) zuerst kontaktiert hat und den CSIS speziell darauf hinwies:
"Achtet auf einen Mann namens Fateh Kamel."
Er führte die skeptischen Kanadier zu einer Wohnung, das er 'appartment de conspiracie' nannte, zu deren Bewohnern der obenerwähnte Fateh Kamel und sein Protege Ahmed Ressam gehörten. Da Bruguiere darauf bestand, beobachteten die Kanadier die Wohnung für einen Zeitraum von zwei Jahren und 'legten eine 400 Seiten umfassende Akte an, über
den Mann der in die Wohnung ging und sie wieder verließ.' Obgleich die Akte beeindruckend dick war, enthielt sie nur wenig mehr als das Machogerede von Leuten, von denen die Kanadier annahmen, sie seien im schlimmsten Fall kleine Diebe und Fälscher von Einreisevisen. Trotzdem brachte es Ressam in den 'Aufzeichnungen auf fast 400 mitgehörten Gesprächen.' Sobal die Kanadier 1998, nach zwei Jahren ihre fruchtlose Überwachung aufgaben, verschwand Ressam nach Afghanistan, um dort seine Ausbildung als Terrorist zu beenden. Die Kanadier verloren offensichtlich jedes Interesse und das Leben der Bewohner des 'appertment de conspirace' ging weiter wie bisher.
Phase zwei: fast ein Jahr später, im Februar 1999, kehrte Ressam nach Montreal zurück, jetzt vermutlich indoktriniert und trainiert im verdeckten Terror nach al Qaida-Art. In der 9/11-Legende tauchen immer wieder Synchronozitäten auf, z.B. wenn Bruguere, nachdem er länger als zwei Jahre auf Tauchstation gewesen war, sich entschließt, den oben erwähnten Fateh Kamel in Jordanien zu suchen und die Jordanier zu drängen, ihn an Frankreich auszuliefern, damit er dort wegen Unterstützung des Terrors angeklagt wird. In der Untersuchung in der Seattles Times ist es nachzulesen, dass Bruguiere einige Wochen später seinen nächsten Zug machte und die Kanadier aufforderte, Kamels frühere Mitwohner auszufragen, darunter auch den gerade zurückgekehrten Ressam.
Und nun schenken sie dem zeitlichen Ablauf ihre besondere Aufmerksamkeit:
Ressam, jüngst nach Montreal zurückgekehrt, zieht in eine andere Wohnung an der Sherbrooke Avenue. Die Kanadier tauchen aber in der alten Wohnung auf, dem 'appartment de conspiracie', jetzt ohne angebliche Konspiratoren, die im vergangenen Jahr ausgezogen sind. Bruguiere liegt den Kanadiern weiter in den Ohren. Einige Monate später stöbern sie schließlich die Adresse von Ressams Unterkunft in der Sherbrooke Avenue auf. Das einzige Problem war, dass Ressam dort inzwischen nicht mehr offiziell wohnte. In der Zwischenzeit war er in eine andere Wohnung in der Rue du Fort gezogen (welches man, im Rückblick, als 'safe house' gelegentlich seine Nächte in seinem alten Apartment in der Sherbrooke, wo seine Freunde immer noch wohnen.' Da eine günstige Gelegenheit nicht lange auf sich warten ließ, kreuzten die kanadischen Behörden in aller Herrgottsfrühe um viertel nach Sechs, als Ressam wieder einmal in der Sherbrooke übernachtete, im Foyer des Gebäudes auf und klingelten an Ressams Wohnung und warteten bis man sie hineinließ. Bruguierere hatte die Genehmigung zu dieser Razzia erteilt, obgleich er selber nicht dabei war. In der Seattle Times steht, was als nächstes passiert ist:
"Sobald die Türklingel ertönte verließ Ressam blitzartig seine Wohnung und flüchtete durch eine Hintertür in eine Allee. Er entkam."
Nichtsdestotrotz fanden die Kanadier in dem schmuddligen Apartment einige Fotografien die den obenerwähnten Fateh Kamel zeigten, sowie ein günstig platziertes schwarzes Adressbuch, das sich in einem Rucksack befand, der vermutlich von Ressam zurückgelassen worden war. Das Adressbuch enthielt die Telefonnummer von Abu Zubaydah (der bis dahin ziemlich unbekannt war), sowie die Adresse von Evergro Products, einem Geschäft für landwirtschaftliche Artikel (das Buch wurde später als Beweisstück A der Anklage bezeichnet). Für den kanadischen Korporal, der die Razzia leitete, so berichtet die Seattle Times, klang das alles ziemlich Spanisch. Er "machte eine Kopie von dem Buch und schickte es zur Auswertung nach Paris zu Bruguiere".
Und wohin entkam Ressam? Zurück in sein Apartment in der Rue du Fort (das 'safe house'), setzte er die Planungen für den Anschlag auf den Flughafen Los Angeles fort, der in einigen Wochen stattfinden sollte. Merkwürdigerweise kam es ihm offenbar nicht in den Sinn, dass die Behörden ihn in dieser Wohnung auch aufspüren würden, seltsam genug für einen Mann, der so sehr in Alarmbereitschaft ist, dass er beim ersten Läuten der Klingel in einer fremden Wohnung in der er nur übernachtet hat, in aller Frühe, sofort aus der Wohnung flüchtet. Aber da es das Schicksal (oder Bruguiere) so wollte, die Ermittler kamen ihm nicht mehr auf die Spur bis zu jenem Tag im Dezember 1999, als er mit einem 'rauchenden Colt' erwischt wurde, d.h. der Zoll in Seattle bei ihm Sprengstoff fand.
An diesem schicksalhaften Tag wäre Ressam beinahe von seinem Kurs abgekommen sich selber verdächtig zu machen, wie die Seattles Times berichtet:
"Um vom kanadischen Festland nach Seattle zu gelangen und dabei durch das Inselstädtchen Victoria zu fahren, ist zwar etwas bizarr - für einen Touristen, vielleicht, aber nicht für eine Geschäftsfahrt."
Dennoch wurde Ressams Auto auf die Fähre gelassen. Auf dem US-amerikanischen Gebiet angelangt, Ressam stand als letzter in der Reihe der
Zollabfertigung, zog Ressam eine schweißtreibende Show ab, spielte den 'Nervösen' und der Zollbeamte verstand die Botschaft und durchsuchte Ressams Wagen. Der Rest, wie man so sagt, ist Geschichte. Humphries übernahm den Fall und die Kanadier hatten ein gut dokumentiertes Dossier über Ressam für ihn. Obgleich die Untersuchung in der Seattle Times sehr dicht an den Konturen der offiziellen 9/11-Legende bleibt, stechen einem die Ungereimtheiten, auch bei einer einfachen Lesart der Ressam Episode, geradezu in die Augen. War dies ein zeitlich gut abgestimmtes, abgekartetes Spiel von Bruguiere, unter Mithilfe der unwissenden Kanadier und später, des Agenten Humphries, der den allgemeinen Eindruck vermittleln sollte, ein Heer von unabhängigen Ermittlern sei Ressam auf die Schliche gekommen und habe seine Spuren dokumentiert. Kurz und gut,
betrachten wir die Ressam Episode näher, sehen wir dann die Entstehung einer verdeckten Legende.

Hintergrund - Wer sind die Marionettenspieler?

Mit der oben aufgestellten Hypothese im Hinterkopf, sollte man mal einen kritischen Blick auf jene werfen, die heute die Antiterrorposten in Los Angeles innehaben - denn ein wichtiges Element aus John O'Neills NewYorker Kreis ist kürzlich von NewYork an die Westküste gewechselt. John O'Neills Freund John Miller hat einen lukrativen Job bei ABCNews aufgegeben um in William Brattons Antiterrorbüro in Los Angeles zu arbeiten. Man erinnere sich, John Miller gehört zu den wenigen Amerikanern die vor dem 11. September ein Interview mit Osama bin Laden führen konnten. Bevor Miller Korrespondent bei ABCNews wurde, arbeitete er für Bratton im NYPD. Durch seine Bekanntschaft mit dem O'Neill
Freund Jerry Hauer, hat er auch enge geschäftliche Beziehungen mit Kroll Associates, der Firma, die John O'Neill eingestellt hat.
Es sind in der Tat Sicherheitsfirmen wie Kroll Associates, Burns Security, Teg, Wackenhut und dergleichen, auf die wir unsere Aufmerksamkeit wenigstens genauso intensiv richten sollten, wie auf die konservativen Denkfabriken, die stattdessen die Parameter der Mainstreamdebatte setzten - denn es waren genau jene Firmen, die für ehemalige Strafverfolger zu Drehtüren wurden, durch die sie in den lukrativen privaten Sektor gelangten. In dieser Welt tummeln sich ehemalige Militärs zusammen mit früheren Agenten von CIA, FBI, DEA und jeder Menge Kraut- und Rübenagenturen, die mit der Sicherheit unseres Landes beauftragt sind.
Außerdem haben die Spitzenleute aus dem privaten Sicherheits-bereich die Autorität, das Prestige und, was am wichtigsten ist, die Fähigkeit unterhalb des Radars und erfolgreich die Art von inneren Operationen auszuführen, die man den zotteligen al Qaida-Leuten zuschreibt. Wer, alles in allem, könnte gewährleisten, dass 19 Terroristen an Bord von vier verschiedenen Flugzeugen gelangen, ohne ernsthaft Gefahr zu laufen entdeckt zu werden? Und wer, alles in allem, könnte die Implosion nicht nur der beiden Twin Towers gewährleisen, sondern auch die des benachbarten Gebäudes Nr. 7 - wo eine Biowaffenkommandantur und ein Kontrollbunker untergebracht waren, die sich unter der Leitung von Jerry Hauer befanden?
Wenn wir uns das vor Augen halten, kommen wir dem 'wie' des 11.9. ein wenig näher - eine wichtige Betrachtung wenn man die Legende von 9/11 analysiert. Ein großen Beitrag in der Frühzeit der Entstehung dieser Legende trug Machael Cherkasky bei, der in seiner Eigenschaft als Strafverfolger im New Yorker Büro von Robert Morgenthau arbeitete. Cherkasky begann an der Sache nach dem ersten Anschlag auf das World Trade Center im Jahre 1993 zu arbeiten, bei dem Ramzi Yousef als der führende Kopf hinter diesem Anschlag dargestellt wurde. Er arbeitete auch an den Fällen John Gotti und BCCI, die auf den ersten Blick viel weniger mit dem 11. September zu tun haben scheinen. Doch es gibt eine kuriose Kontinuität, eine die die globale Infrastruktur hervorhebt, die 9/11 zu einer solch erfolgreichen weltweiten Operation gemacht hat, eine deren globale Parameter die
Vorstellungskraft selbst der hartnäckigsten Ermittler widersteht. Peter Dale Scott hat mit vielen überzeugenden Details ausführlich argumentiert, dass 'die tiefe politische Struktur' der amerikanischen Gesellschaft - und ich würde hinzufügen, dass es global zutrifft - durchdrungen ist von einem verwobenen Netzwerk von politisch/korporativen Eliten und der organisierten Kriminalität , wodurch politische Arrangements in einer Grauzone vereinbart werden können, die sich der Reichweite des Gesetzes und der Öffentlichkeit entziehen. Obgleich diese Unter- oder Nebenwelt, die einem doppelten Zweck dient, bereits seit Hundert Jahren besteht, und in etwa mit dem Aufstieg des amerikanischen industriellen
Establishments zusammenfällt, von denen die Bushs und die Rockefellers die repräsentativsten sind, reicht es für unsere Zwecke, wenn wir die wahre Globalisierung dieser 'tiefen politischen Struktur' auf die Entstehung der Bank of Credit and Commerce International datieren, besser bekannt als BCCI.
Es kursiert die Geschichte, die Bank sei durch den pakistanischen Financier Aga Hassan Abedi gegründet worden. In Wahrheit war sie zum größten eine Gründung des britischen Geheimdienstes, die Saudi Arabien, Pakistan und die Vereinigten Arabischen Emirate als Fassaden benutzten, während CIA-Elemente, die mit George Bush senior im Bunde standen, das Banken-Netzwerk nutzten, um unter dem Tisch während der gesamten achtziger Jahr eine Reihe von Operationen auszuführen. Bevor sie unterging, diente sie als Herzgefäß-System für ein globales kriminelles Milieu, die die reinigende Wirkung der Arterien für ihre Zwecke benötigten, wie z.B. Drogenbarone, Betrüger, Waffenhändler, Diktatoren, korrupte Politiker, Terroristen und Geheimagenten, die ein wenig Kleingeld benötigten für ihre außerlegalen Aktivitäten.
Kurz, BCCI war Disneyworld für die Neue Weltordnung des politisch/korporativen Verbrechens. Großzügig wurde die Heroinausfuhr aus Afghanistan unterstützt und die Heroineinfuhr in die USA, sodass reichlich Gelder übrig waren, um Osama bin Ladens Kampf zu unterstützen, die sowjetischen Besatzer aus Afghanistan zu vertreiben. Und indem man die Kokaineinfuhr aus Kolumbien in die USA unterstützte, konnte ein wenig Taschengeld locker gemacht werden, um die nikaraguanischen Kontras mit ihren eigenen antisowjetischen Spielsachen zu versorgen.
Ist es dann reiner Zufall, wenn ein Schwager von bin Laden, Khalid bin Mahfouz, Berichten zufolge in den frühen Neunzigern eine 20% Beteiligung an der BCCI hatte, und dass Mahfouz, einem Bericht des Houston Chronicle vom Juni 1992 zufolge, enge geschäftliche Beziehungen mit James Baath hatte, der wiederum der persönliche Repräsentant von Osamas Bruder Salim war, der 50.000 Dollar in George W. Bushs Firma Arbusto investiert hatte? Bin Mahfouz übernahm übrigens Salim bin Ladens Interessen 1998 beim Houston Gulf Airport, nachdem dieser bei einem Flugzeugunglück 1998 in Houston starb (im selben Jahr starb der Iran- Contra-Zeuge und israelische Antiterrorzeuge Amiram Mir zufälligerweise auf die gleiche Weise, nämlich bei einem Flugzeugabsturz in Mexiko, sodass dem Kongress leider der einzige Zeuge abhanden kam, der die persönliche Verwicklung von Präsident Bush senior in den Skandal bezeugen konnte).
In den achtziger Jahren diente der Bush Freund und CIA-Aktivposten Manuel Noriega als entscheidender Mann, um den Drogentransport durch Panama zu gewährleisten.
Währenddessen spielte Saddam Hussein seinen entscheidenden Part, indem er der iranischen Revolution Widerstand leistete und Wellen junger irakischer Männer, Wellen iranischer junger Männer entgegenwarf, was zwar Millionen Menschenleben kostete, aber einer unersättlichen Waffenindustrie Milliarden einbrachte. Und was John Gotti anbetrifft, so beschwor der frühere CIA-Agent Richard Brenneke vor dem Kongressabgeordneten William Alexander, dass Gotti ein aktives Reinigungsmittel gewesen sei, der die Drogenladungen 'wusch' die am Mena Airport in Arkansas eingeliefert wurden. Wie die Geschichte gezeigt hat, kann der Umstand ein Spezi von CIA und/oder Bush senior zu sein, eine unsichere Sache sein. Sobald man diese netten Hurensöhne nicht mehr braucht, werden sie, einer nach dem anderen, aus dem Verkehr gezogen. Im Fall von Noriega und Gotti
wurden sie durch die vielfältigen Möglichkeiten des amerikanischen Justizsystems zum Schweigen gebracht. Die Überwachung der Strafverfolgung in den Fällen Noriega, Gotti und BCCI lag in den Händen des Mannes, der Jahre später auch die Untersuchung im Fall des 11.9. überwachte, Robert S. Mueller der Dritte. Im Fall von BCCI hatte Mueller den Fall entlang der handlichen 'offiziellen' Konturen, weg von den Schattenseiten der amerikanischen Außenpolitik gesteuert und sichergestellt, dass der inländische Aspekt dieses weltweiten Schwindels nur die Zehen von zwei Leuten mit guten Beziehungen ansengte, die als Sündenböcke vorbestimmt waren: Clark Clifford und Robert Altman. Und während Morgenthaus New Yorker Büro bei der Ermittlung gegen BCCI tatsächlich den Vorhang ein wenig lüftete, wurde doch, wie immer, die essentiellen Integrität - die Güte - des
politischen und geheimdienstlichen Apparates intakt gelassen. Denn der wirkliche Skandal ist nicht, dass weltweit Investoren nach dem Ponzi-Schema? um Milliarden erleichtert wurden, dass ist die begrenzte amtliche Version, der wirkliche Skandal sind die Netzwerke, auf die ein grelles Schlaglicht geworfen wurde, die aufs engste
mit der Korruption verbunden sind. BCCI, das Ziehkind des britischen Geheimdienst, war das ideale Werkzeug, damit ein supranationales Netzwerk von kompromittierten Politikern und korrupten Beamten spurte, gemästet aus einem Kapitalstrom, der aus Waffen-Drogen-und Terrorquellen gespeist wurde. Da Oliver North bereits gezeigt hatte, wie man das Antiterroramt dazu benutzt, um Geschäfte mit Narkoterroristen wie Monzer al Kassar zu machen (stand in Verbindung mit der Pan Am Explosion über Lockerbie), muss man seine Vorstellungskraft nicht allzu sehr strapazieren um sich vorzustellen, wie der Anti-Terror-Apparat - diesmal unter Richard Clarke und John O'Neill - dazu benutzt wurde um die Netzwerke zu bearbeiten, die durch die BCCI geschmiedet wurden. Könnte es vielleicht mehr als reiner Zufall sein, dass die Arterien der bin Laden Bedrohung, nicht durch Iran
oder Syrien - den 'traditionellen' Sponsoren des Terrorismus der achtziger Jahre, der auf einem niedrigeren Niveau stattfand - gespeist wurden, sondern eher durch
genau jene Länder, die lange als Agenten und Stellvertreter ihrer anglo- amerikanischen Kohorten im Verbrechen dienten (d.h. im wesentlichen, die Länder, die für BCCI die Fassade bildeten). Könnte es sein, dass die wechselseitigen korrupten Beziehungen, die durch den BCCI geschmiedet wurden, bis auf den heutigen Tag fortbestehen und ein Heer von willigen politischen Beamten bereitstehen, um ihren Beitrag zur neuen Weltordnung zu leisten und nebenbei ein bisschen Taschengeld zu verdienen.
Wie sagt man so schön: folge der Spur des Geldes.
Wer sind die treibenden Antriebskräfte hinter 9/11, jene die für dich die Bedrohung interpretieren, und dabei den großen Reibach machen. Mit Impfstoffen, pharmazeutischen Produkten, Biotechnologie, Sicherheitsberatung und Überwachungstechnologie. Mit anderen Worten, sie pumpen ihr Geld in jene Industrien, in denen sie die Marktnachfrage
leicht legalisieren können - die bevorzugte Vorgehensweise der etablierten Industriekapitäne, die vorher ihren Einfluss nutzten, um ihre äußerst wichtigen Interessen im Ölgeschäft und Bankenwesen zu sichern.
Und was ist mit FBI-Direktor Robert Mueller? War es ein Zufall, dass er immer wieder die Leitung der Fälle übertragen bekam, in denen der ganze Schlamassel - Gotti, BCCI, Noriega und andere - drohte aufzufliegen. War es einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Müller offiziell den Job als FBI-Direktor eine Woche vor dem 11. September übernahm? War es seine Aufgabe, die Spuren die in schriftlicher Form vorlagen zu verheimlichen oder verschwinden zu lassen?

Die Legende wird aufpoliert - Ein neuer 9/11 'Mastermind'

Da wir jetzt den Hintergrund besser kennen, sind wir jetzt in der Lage, die endgültige Kristallisation der 9/11-Legende aufzuzeigen und zu analysieren. Am 12. Februar 2002 war Omar Saeed offiziell durch die pakistanische Polizei verhaftet worden, wegen der Entführung von Daniel Pearl, wobei er inoffiziell schon seit einer Woche in der Obhut der ISI war. Da Omar Saeed jetzt wieder ein Mann war, der weltweit für Schlagzeilen sorgte, machte seine auf den neuesten Stand gebrachte Terror-Vita die Runde: im Gefängnis für eine Entführung aus dem Jahre 1994, ausgetauscht bei einer Entführung im Jahr 1999, führte eine Terrorgruppe an mit ISI-Verbindungen (Jaish -e Mohammed), verantwortlich für
eine Reihe besonders krasser Anschläge gegen indische Einrichtungen in den zurückliegenden Monate und - sehr problematisch - sandte 100.000 Dollar zu
Mohammed Atta vor dem 11. September.
Nicht dass die Zeitungen sehr erpicht darauf gewesen wären, eine 9/11-Verbindung zur Pearl Entführung herzustellen. Von denen, die so ohne weiteres erwähnten, dass Omar Saeed der Zahlmeister gewesen war - z.B. Time und Associated Press im Februar - erwähnten tatsächlich nicht die Verbindung zum Pakistanischen ISI-Chef. Währenddessen die anderen Journalisten, die Saeeds Verbindungen zu al Qaida oder zur ISI thematisierten, darauf verzichteten ihn in irgendeiner Weise mit 9/11 in Verbindung zu bringen. Ein besonders krasses Beispiel für diese Auslassung stellt Maria Ressa von CNN dar, die nur Monate vorher Omar Saeed definitiv als Zahlmeister von 9/11 identifiziert hatte, der unter dem Pseudonym Mustafa Ahmed agiert hatte. In ihrem Artikel im Juli 2002 jedoch, schwieg sie sich über die angebliche Rolle als al Qaida-Zahlmeister kurioserweise aus und
berichtete stattdessen über die von "al Qaida finanzierte Entführung [der Indian Airlines im Jahr 1999]", die zur Freipressung von Omar Saeed aus dem Gefängnis geführt hatte. Als Sahnehäuptchen erwähnt sie dann noch in ihrem Artikel am 7. Juli, dass bin Laden Terrorgruppen in Kaschmir unterstützt habe (ein Fall den bin Laden tatsächlich sich nur formal 14. Oktober 2001 zu eigen gemacht hatte, bloß fünf Tage nach dem belastenden Artikel in der Indian Times am 9. Oktober). In Anbetracht der Tatsache, dass Omar Saeed weithin als Terroristenführer mit ISI-Verbindungen verkauft worden war, können wir also jetzt eine alternative bin Laden-Verbindung konstatieren ( und eine alternative Tarngeschichte) und das
dank Maria Ressa und ihren Kollegen.
Und was die Times of India betraf, sie machte einen Rückzieher. Nur einen Tag nach der offiziellen Festnahme von Omar Saeed, begann sie damit, sich von ihrem Artikel vom 9. Oktober 2001, in dem sie enthüllt hatte, dass es eine Verbindung Omars zum ISI-Chef gebe, zu distanzieren. Stattdessen verlegte sie jetzt die Spur des Geldes in die Saeed/Ansari-Route. Und was ist mit dieser Spur des Geldes? Hatte sie sich erledigt nach der Festnahme Omar Saeeds wegen der Pearl Entführung?
Nicht ganz. Die Mainstreammedien machten sich eine extrem subtile Technik zu eigen - oder nahmen sie billigend in Kauf - die ganze Angelegenheit zu vernebeln. Und so funktionierte diese Technik in der Zeit nach Omar Saeeds Festnahme: wenn jetzt in einem Artikel die 100.000 Dollar Transaktion erwähnt wurde, dann fügte man normalerweise das Detail hinzu, über 'Hawala Kanäle', eine Floskel die wissbegierige Forscher eher auf die Ansari/Saeed Bedrohung hinlenkte, die erst kürzlich Schlagzeilen gemacht hatte, nach dem Anschlag am 22. Januar in Kalkutta. Das Mustafa Ahmed Pseudonym wurde in diesen Artikeln bezeichnenderweise ausgespart. Wenn in Zeitungsartikeln um diese Zeit ein Zahlmeister mit dem Namen 'Mustafa Ahmad' kurz angeschnitten wurde, dann erfuhr man nichts über diesen Mann, außer dass er immer noch auf freiem Fuß war. Vor dem Anschlag vom 22. Januar in Kalkutta, gab es eine Reihe von Artikeln, die den 'Mustafa Ahmed'-Alias einem Shaik Saiid=Sad al-Sharif zuschrieben, kulminierend in einem Artikel in Associated Press, der bin Ladens saudischen Schwager und Finanzchef als Zahlmeister von 9/11 identifizierte. Im Licht der kürzlich erfolgten Festnahme des nunmehr offiziellen Zahlmeisters von 9/11, Mustafa Ahmed al-Hisawi, erkennt man leicht einen anderen Artikelstrang, der voll zur Geltung kam, als die Anklage gegen Moussaoui eröffnet wurde, am 11.
Dezember 2001.
Die Anklage gegen Moussaoui war ein entscheidender Dreh-und Angelpunkt der sich entfaltenden 9/11-Legende, denn nun stand die Geschichte um die Spur des Geldes fest, mit den nötigen erklärenden Details. Als Moussaoui nach dem 11. September zum ersten Mal Schlagzeilen machte, wurde er als der mögliche zwanzigste Terrorist annonciert, der nicht zum Zuge kam. Tatsächlich war Moussaoui bereits am 11. September in Haft, unter dem Verdacht Verbindungen zu al Qaida zu haben. Es wurde die Geschichte erzählt, dass er sich verdächtig gemacht habe, als er bei einer Flugschule anfragte. Da ihn der französische Geheimdienst bereits als Verdächtigen im Visier hatte, wurde prompt gegen Moussaoui vom FBI in Minnesota gegen ihn ermittelt. Er wurde dann im August 2001 festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Bestandteil der offiziellen 9/11-Legende ist, dass das FBI-Amt in Minnesota am 11. September sich immer noch händeringend um die Genehmigung bemüht haben soll, dass Festplattenlaufwerk von Moussaouis Computer untersuchen zu dürfen, da man sich davon Aufschluss über Moussaouis Verstrickungen versprochen habe. Die Moral von der Moussaoui-Geschichte ist, zumindest wird wie sie uns nahegelegt werden soll, hätte man sich nicht so große Sorgen um die Zivilrechte des Angeklagten und um die ordnungsgemäße Einhaltung der Vorschriften gemacht, dann hätte man die
wahre Rolle Moussaouis erkannt und die Tragödie vom 11.9. hätte abgewandtwwerden können. Die Moussaouigeschichte hat noch einen zusätzlichen Vorteil: dass sie ein belastendes Moment für den FBI enthält, wodurch sie nur glaubwürdiger wird und gerade dadurch die Schuld von al Qaida umso mehr unterstützt. Wie Brisard, der seine eigene Mainstreamkritik offeriert, ist die Moussaoui-Geschichte ein weiteres Beispiel für einen roten Hering, d.h. eine bewusst gelegte falsche Fährte, die ein belastendes Detail enthält, der die Schuld aber zielgenau auf den togabedeckten Schultern von bin Laden legt.
Die Eröffnung der Anklage gegen Moussaoui setzte also zwei 'nichtangeklagte Mitverschörer', die nunmehr ihre finale Rolle in der sich entfaltenden 9/11-Legende zu spielen hatten: Ramzi Binalshibh und Mustafa Ahmed al Hawsawi (der offizielle Zahlmeister). Binalshibh war Attas Zimmergenosse in Hamburg, der Terroristenführer, der Atta direkt mit bin Laden in Verbindung brachte. Gemäß der Anklageschrift war Binlshibh ebenfalls ein Zahlmeister, der Moussaoui mit Geld versorgte. Wir werden noch sehen, dass die Moussaoui Anklage die Grundlage gelegt hat für die Verbindung Khalid Shaikh Mohammed/Ramzi Binalshibh, die dann schließlich im Juni 2002 ins Rollen kam, als Khalid zum ersten Mal als
'Mastermind' eingeführt wurde, dann im Verlauf von Binalshibhs choreographierter Festnahme und kulminierte schließlich in der simultanen Inhaftierung von Khalid und Mustafa Ahmed im März 2003. Weiter werden wir sehen, wie FBI-Chef Mueller die Details der Moussaoui-Anklage dazu benutzte, um Khalid mit Mustafa Ahmed in Verbindung zu bringen, volle neun Monate bevor diese Figuren damit endeten, dass sie den Raum in den Nachrichten teilten, in denen über ihre gleichzeitige choreographierte Festnahme berichtet wurde. Wenn die Mainstreammedien bis zur im März 2003 erfolgenden Verhaftung des offiziellen Zahlmeisters von 9/11 offenbar darüber im unklaren waren, wer denn nun der Zahlmeister sei und sich widersprechende Versionen brachten, die Anklage gegen Moussaoui zeigte keine Konfusion in dieser Angelegenheit. Während Bundes- Geheimdienst- oder Justizbeamte in den Medien mit verschieden Versionen zitiert wurden, mal Omar Saeed als Zahlmeister nannten, mal bin Ladens Schwager (u.a.), herrschte im Verfahren gegen Moussaoui, wenn man ihn zurückverfolgte zum Dezember 2001 - wenn auch deutlich nach dem kontroversen Artikel in der Times of India vom 9. Oktober - keine solche Konfusion und der Eindruck drängte sich gerazu auf, dass die Zahlmeister Rolle immer eine feststehende Tatsache gewesen sei. Und die 'feststehende Tatsache': derjenige der die Geldtransfers unter dem Namen Mustafa Ahmed besorgt hatte, war ein 33-jähriger Mann aus Fleisch und Blut, der aus Saudi Arabien kam und auf den Namen Mustafa Alhawsawi (oder al Hisawi, je nach Nachrichtenquelle) hörte.
Und tatsächlich existiert eine Reihe von Artikeln, ein bisschen zu weit unterhalb des Radars um bemerkt zu werden, die in der Geldspurgeschichte auf einen Zahlmeister namens Mustafa al Hawsawi verweisen. In diesen speziellen Artikeln, wo man Hiwsawi statt Hisawi schrieb, gab es absolut keinen Zweifel betreffs der geist-betäubenden Details der 9/11-Geldtransaktionen - vielleicht weil man es einfach komplett von der Moussai-Anklage übernahm, die sich in der Rückschau wie das Drehbuch zur 9/11-Legende liest.
Schon drei Monate nach dem Einsturz der Zwillingstürme wusste man alles, in allen Details, die Spur des Geldes, die wichtigsten Mitspieler und ihre Rollen und die etwaigen Festnahmen von Khalid, Binalshibh und Mustafa Ahmed würde dem Moussaoui-Drehbuch mit einem amtlichen Siegel die Glaubwürdigkeit bestätigen. Vielleicht war die öffentliche
Verdunkelung über die Zahlmeister-Rolle, lange nachdem sie endgültig in der Moussaoi-Anklage aufgedeckt worden war, nötig, um derweil die Schicksale von Omar Saeed, Binalshibh und Mustafa Ahmed zu klären. Oder war die Anklage gegen Moussaoui nur eine Option, zu der man sich im Dezember 2001 schnell entschloss, bis dann im Juni die Entscheidung gefällt wurde, Khalid Shaikh Mohammed als Terrorchef einzuführen.
Von den vielen Wendepunkten der sich entwickelnden 9/11-Legende, ist der Zeitraum vom 4. bis 5. Juni der bedeutungsvollste. Die Omar Saeed-Legende hatte sich voll für die Geschichtsbücher herauskristallisiert - obgleich er bisher nur für die Pearl-Entführung angeklagt worden war. Außerdem war der Frühsommer 2002 die Zeit, die noch fehlenden Puzzleteile für die 9/11-Legende einzufügen, damit die Legende in die Geschichtsbücher eingehen konnte und es war die Zeit, die Ernte des 11. September einzufahren: da gab es eine neue gesetzliche Infrastruktur (d.h. einen Polizeistaat) für die amerikanische Bevölkerung und den Zugriff auf die wichtigsten zentralasiatischen Ressourcen (und vielleicht den Plan der Reduzierung der Weltbevölkerung mit Hilfe der biologischen Bedrohung). Und in der Tat, es war eine Woche voller Geschäftigkeit.
Der Joint House Senatsausschuss, der die Aufgabe hatte 9/11 zu untersuchen, machte sich an die Arbeit und als erste war Coleen Rowley dran, ihres Zeichens Rechtsbeistand des FBI, die weithin als 'mutige' Informantin gefeiert wurde. Nur einen Monat früher hatten die Medien darüber berichtet, dass Rowley FBI-Direktor Mueller ein Memorandum geschickt
hatte, indem sie ihm Fragen stellte über seine Version der Moussaoui-Anklage. So wie Rowley es darstellte, war das Minessota Büro des FBI in ihren Bemühungen eine Erlaubnis für die Untersuchung von Moussaouis Festplattenlaufwerk zu bekommen, von den 'den großen Tieren' im Washingtoner Büro blockiert worden.
In der Zeit vor den Hearings wurde der geplante Auftritt von Rowley als etwas verkauft, bei dem ein Skandal möglich sei, indem man Andeutungen machte, dass sie eventuell peinliche Einzelheiten vor dem Ausschuss enthüllen könnte. Die Sache war ein großer Erfolg. Man erreichte den Eindruck den man erwecken wollte. Millionen Zuschauer schalteten ein und hörten wie Rowley ihre 'unglaublichen' Anklagen gegen eine Bürokratie vorbrachte, deren Mitarbeiter in der Zeit vor dem 11.9. durch antiquierte Computerhardware und eine aufgeblähte Verwaltungsstruktur gequält wurden. Angestachelt durch die Senatoren, die mit ihr sehr einverstanden waren, bot Rowley ihre Empfehlungen an, wie man aus
Amerika einen effektiveren Polizeistaat machen könnte - alles in allem, eine prima Reklame für den Patriot Act, und den unvermeidlichen Homeland Sicherheitsapparat. Bei all dem Budenzauber bleibt festzuhalten, dass Rowley am Ende nur eine weitere 'glaubwürdige' Zeugin der Anklage war, eine durch die Medien beglaubigte 'Informantin', die sich an den zentralen Konturen der offiziellen 9/11-Legende hielt.
Etwa zu gleichen Zeit, als das Senatshaus ihre Untersuchung unter dem gemeinsamen Vorsitz von Porter Gross und Bob Graham (den Früstückspartnern von ISI-Chef Mahmud) abhielt, wurde Khalid Shaik Mohmmed formell als operativer Drahtzieher des 11.9. eingeführt. John J. Lumpkin von der Associated Press schrieb diesmal den maßgeblichen Artikel und seine Erkenntnisse hatte er einem anonymen 'Spitzen-US-Antiterror-Beamten' zu verdanken. Wir werden noch sehen, dass Lumpkin eine entscheidende Rolle dabei spielen wird, die entscheidenden Puzzlesteine zu liefern, damit das Bild des Zahlmeisters komplettiert wird, bzw. um für kommende Forscher Nebelkerzen zu zünden.
Lumpkins Artikel (die Version vom 4. Juni oder die vom 5. Juni) erschien größtenteils wortwörtlich auf den Webseiten von CBS und Fox, und beide erweckten den Eindruck, dass die Artikel eigenen Reportern zu verdanken seien, bedankten sich bei Associated Press lediglich dafür, dass sie zu ihren Artikeln beigetragen habe. Im Fall des Beitrags von CBS vom 5. Juni, hatte man nach einem kurzen Satz, dass dies eine Reportage von CBS News Korrespondent Jim Stewart sei, den größten Teil von Lumpkins Artikel eingefügt, sodass der Leser also den Eindruck haben musste, er lese größtenteils Stewards Sätze und nicht die von Lumpkin. Nahm Lumpkin Anstoß daran? Oder schrieb Lumpkin auch nur seinen
Namen unter einen Beitrag, der vermutlich nichts anderes war, als ein offizielles Pressekommunique des Nationalen Sicherheitsrats? Der Artikel enthält jedenfalls
nur Darstellungen, die gut in die sich entwickelnde regierungsamtliche 9/11- Legende passten. Außerdem macht dieses Beispiel deutlich, in welchem Grad die Mainstreammedien gehandhabt, zentralisiert und strategisch aufgeteilt werden können, um den irreführenden Eindruck zu vermitteln, dass eine weitverbreitete Tatsache einem Großteil unabhängiger Journalisten bekannt sei, wenn sie in Wahrheit lediglich eine regierungsamtliche Quelle zitieren.
Lumpkins Schlüsselartikel aus dem Juni, um nicht zu sagen 'Pressekommunique', diente als Wegweiser bei der Kristallisation der 9/11-Legende. In demselben Artikel, in dem Khalid als Mastermind von 9/11 eingeführt wird, berichtet Lumpkin darüber, dass er auch beschuldigt werde, gemeinsam mit Ramzi Yousef für den ersten Anschlag auf das Welthandelszentrum verantwortlich zu sein und zusätzlich mit diesem 1995 geplant zu haben, zwölf Verkehrsflugzeuge in Bomben zu verwandeln, die gegen Ziele in den Vereinigten Staaten zum Einsatz kommen sollten. Das wichtigste aber war, dass Lumpkin in seinem Artikel auf den Zahlmeister verwies und diese Rolle jetzt Shaikh Saiid al Sharif zuwies, der auch unter dem Namen Mustafa Ahmed al Hisawi bekannt und 'der bin Ladens Finanzchef war'. Keine Erwähnung eines Shaikh Saiid alias Sad al Sharif, bin Ladens Schwager, von dem Associated Press noch im Dezember 2001 berichtete.
Nun, in seiner Version vom 5. Juni 2002, wird Shaikh Saiid mit al Sharif zusammengefügt, wodurch 'der Finanzchef' Shaik Saiid al Sharif kreiert wird, wobei der Namensbestandteil Sad unter den Tisch fiel und ebenso der Schwager bin Ladens und jede Andeutung, er könne mit der Sache irgendwas zu tun haben. Es war kein Versehen, dass der 9/11-Zahlmeister, nun offiziell Mustafa Ahmed al Hisawi genannt, in dem gleichen Artikel erwähnt wurde, in dem auch Khalid als Mastermind eingeführt wurde. Wie es sich herausstellte, zur selben Zeit wie Lumpkins Artikel die Runde machte, sagte Robert Mueller vor dem Senatsausschuss aus und erzählte alle Details der Geldspurgeschichte (wie in der Moussaoui Anklage dargestellt), fügte aber dieses Mal die Rolle von Khalid Shaikh Mohammed hinzu, der, nach den Worten von Mueller, eine Kreditkarte teilte mit Mustafa Ahmad 'Alhawsawi'. Auf diese Weise fügte Mueller Khalid in die Geldspurgeschichte ein, mit einer direkten Verbindung zum 'Mustafa Ahmad' Alias. Und nun, dank Lumpkins
Mustafa Ahmad, dachte man nicht mehr, dass dies lediglich ein Pseudonym sei, sondern eher an eine reale Person, bin Ladens erwiesener 'Finanzchef'. Omar Saeed war nun vollkommen aus der Geldspurgeschichte entfernt und ab Juni 2002 hatte sich die Annahme offiziell und eindeutig durchgesetzt, dass die Hisawi (oder Hawsawi) Linie der Weg war, den man einzuschlagen hatte. Dennoch, einmal wurde Omar Saeed noch erwähnt, denn anlässlich seines Todesurteils am 15. Juli schrieb Robert Sam Anson über ihn, die 100.000 Dollar Transaktion und seine Verbindung zu Aftab Anson in einem Artikel in Vanity Fair. Es war ein Lehrbuchbeispiel wie man Nebelkerzen zündet, alle Möglichkeiten - oder Stränge - wurden aufgegriffen und erklärt. Jetzt musste Lumpkin nur noch die augenscheinlichen Widersprüche ausgleichen, was er - noch zweimal - schriftlich niederlegten würde vor Mustafa Ahmads zeitlich gut abgepasster Inhaftierung im März 2003. Sobald Lumpkins Artikel im Juni 2002 erschienen war, tauchten schnell und heftig neue, Khalid belastende, Details auf. CBS News berichtete, dass US-Beamte nun Beweise hätten, dass sich Khalid "mit einigen der 9/11-Hijacker in ihrer Wohnung in Hamburg getroffen haben." Vermutlich war also Ramzi Binalshib, Attas Mitwohner, von dem man annahm der 'zwanzigste' Attentäter zu sein, unter ihnen. Lumpkins Schlüsselartikel vom Juni erwähnte Binalshibh auch als Teil der 'Hamburger Zelle'. Und da Binalshib Khalid an die Seite gegeben wurde, als "nicht angeklagter Mitverschwörer" in der Anklage gegen Moussaoui, haben wir vielleicht ein Anzeichen, dass Khalid, Binalshibh und Mustafa Ahmad Teil einer gemeinsamen Strategie waren, diesen Teil der 9/11-Legende zu einem Abschluss zu bringen. Zeitlich günstig abgepasst, wurde bereits am folgenden Tag, dem 6. Juni, weitere Nachrichten freigegeben, wobei es sich um ein abgehörtes Telefongespräch der NSA von Khalid mit Mohammed Atta ging. Überdies berichteten die Behörden zum ersten Mal, dass Khalid tatsächlich der Onkel von Ramzi Yousef war. Mit anderen Worten, was der Neffe im Jahr 1993 nicht geschafft hatte, nämlich die Türme zum Einsturz zu bringen, sollte dem Onkel im Jahr 2001 gelingen.
Vielleicht war es diese Art einer konzeptuellen artistischen Symmetrie, die Khalid als zukünftigen Mastermind so attraktiv machte. Durch Khalid hatte man eine direkte Verbindung zum ersten Anschlag auf das WTC und die Kontinuität eines 'rauchenden Colts', der direkt zu al Qaida führte. Vor der öffentlichen Einführung im Juni führte er eher ein unauffälliges Dasein auf der öffentlichen Terrorliste als angeklagter Ver-schwörer des Bojinkaplans von 1995, bei dem Ramzi Yousef der Mastermind gewesen sein soll. Da Khalid vorher nicht mit dem Anschlag vom 11.9. in Verbindung gebracht worden war, stieg er nunmehr, wegen seiner Kollaboration mit Yousef, auf die 'most wanted'-Stufe auf. Wenn man sich das vor
Augen hält, kann man es sich richtig schön vorstellen, wie Mitgleider des Nationalen Sicherheitsrats an einem linden Frühlingsmorgen im Mai 2002 beisammensaßen, durch ihr Photoalbum blätterten und darüber diskutierten, wer der geeignetste Kandidat sei, um die Legende des 11.9. endlich zu einem Abschluss zu bringen. Es zeigte sich, dass sie den mit dem haarigen T-Shirt wählten. Was war der offizielle Grund für die Enthüllung der Rolle Khalids zu diesem besonderen Zeitpunkt? Nach CBS News war es der Topterrorist Abu Zubaydah, der einige Monate früher verhaftet worden war, von dem der Hinweis kam, dass Khalid 'der Mastermind der Anschläge vom 11. September' wäre. Abu Zubaydah war der
erste große Fisch der im Krieg gegen den Terror gefangen wurde und war, günstigerweise, durch einen Hinweis von Ahmed Ressam als Haupakteur bei al Qaida bekannt. Wiederum dank John O'Neills Freund Jean-Louis Bruguiere, war außerdem die Rolle Zubaydahs innerhalb von al Qaida voll beschrieben worden, durch ein Interview, das Bruguiere mit dem al Qaida-Akteur Djamel Begal geführt hatte, der vor dem 11. September, zusammen mit anderen, einen Anschlag auf die amerikanische Botschaft geplant haben soll. Wir werden noch sehen, dass, nachdem Ramzi Binalshibh im September 2002 verhaftet worden war, gefolgt von Khalid und Mustafa Ahmad im März 2003, eine neue Version angeboten wurde, ab wann Khalid als Mastermind des 11.9 verdächtig wurde. Zuerst sollten wir aber mal den Artikel von James Risen vom 5. Juni in der New York Times zur Kenntnis nehmen, in dem Risen behauptete, die Behörden hätten kurz nach dem 11.9. begonnen Khalid zu verdächtigen, dass er "bei den Anschlägen eine gewisse Rolle gespielt hat. Durch eine eingehende Untersuchung der finanziellen Hintergründe, kam man jedoch zu der Einsicht, dass Khalids Rolle bei den Anschlägen größer gewesen sein musste, als zunächst vermutet."
Mit anderen Worten, so wie Risen es darstellt, fiel Khalid zuerst durch seine finanziellen Verbindungen zum 11.9. auf. War dies eine nachträgliche Korrektur der 9/11-Legende? Denn es ist ziemlich gewiss, dass Khalid vor dem Dezember 2001 nicht mit der Geldspurgeschichte in Verbindung gebracht wurde, denn erst dann gab es hübsch viele Details über die
finanziellen Hintergründe des 11.9., da sich die Spur des Geldes in der Moussaoui-Anklage bereits herauskristallisiert hatte. Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, dass Khalid von Anfang an als der große Mastermind herausgestellt werden sollte, es sich aber schwierig gestaltete, ihn sicher über die Spur des Geldes in die Legende mit einzubauen, da erst das Kuddelmuddel um das 'Mustafa Ahmad'- Alias beseitigt werden musste. Eine schlüssige, ausbaufähige Legende zu konstruieren, ist wahrlich keine einfache Sache, aber es wird dann zu einem Alptraum, wenn man ein Heer von ansonsten ehrlichen Ermittlern, die physikalischen, die 'realen' Tatsachen dieser Legende, ermitteln lassen muss.
Besser gesagt, in den Worten der verdeckten Operation, eine Legende funktioniert dann am besten, wenn alle seine Elemente ausgespielt werden, d.h. mit realen
Akteuren die reale Aktionen vollziehen, die eine reale Beweisspur hinterlassen, die dann - mit der Hilfe von vermeintlichen Insidern wie Bruguiere, die den Ermittlern
'helfen', die nicht zum Kreis der Eingeweihten gehören - zu den erwünschten Schlussfolgerungen führen. Das würde die offensichtlichen Schwierigkeiten erklären, für Omar Saeed eine Alternative als Zahlmeister zu entwickeln, da die realen Spuren bereits gelegt waren, der physische Aspekt der geplanten 9/11-Legende, die ihn als Zahlmeister vorsah, vorfabriziert war. Wenn Omar Saeed wirklich aus der Rolle des Zahlmeisters raus war, dann blieben immer noch physische Spuren, die Elemente der aktuellen Legende waren und das war seine Verbindung mit Atta und mit Binalshibh. Und außerdem, wenn Khalid Teil der ursprünglichen Legende war, dann war das wegen seiner Verwicklung in die
Geldspurgeschichte problematisch, solange Omar Saeed mit dem ISI-Chef in Verbindung gebracht wurde (der wiederum auf Washington zurückwies).
Weiterhin musste sicher-gestellt werden, dass alle 'Insider' gleichermaßen erpressbar waren, mit anderen Worten, dass keiner sein Insiderwissen nutzen
konnte, um einen anderen abzuschießen, deshalb musste dafür gesorgt werden, dass die führenden Teilnehmer jeder durch seinen jeweiligen Akteur in der Legende
vertreten war. So hatten Insider innerhalb Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Spaniens und andere alle ihre eigenen Agenten, die sie an die
Legende banden, die ihre Glaubwürdigkeit von der Durchführbarkeit der Legende abhängig machte. In dieser Hinsicht kann man sich vorstellen, dass Atta und
Binalshibh von deutschen Geheimdienstlern 'betreut' wurden (vielleicht unter Mithilfe von Generalbundesanwalt Kay Nehm), während der französiche Geheimdienst (vielleicht in Verbindung mit Bruguiere) die Akteure Ressam und Zubaydah 'betreut' hatte. Und was Großbritannien betrifft, so ist es wahrscheinlich, dass Omar Saeed ihr Agent ist, weil dort seine ideologische Transformation begann. Weniger sicher, wenngleich plausibel ist, dass Omar Saeed sowohl vom britischen, als auch vom indischen Geheimdienst 'betreut' wurde. Das würde vielleicht die Tatsache erklären, dass die indischen Behörden immer zuerst über den Aufenthaltsort und die Aktivitäten Omars Bescheid wussten. Schon am 23.
September 2001 (dem öffentlichen Debüt von Omar Saeed nach dem 11.9.), fragten die britischen Behörden bei den Indern an, ob sie über den Aufenthaltsort von Omar Saeed Bescheid wüssten, unterstellten damit indirekt, dass indische Behörden ein Insiderwissen über diesen augenscheinlichen pakistanischen ISI- Agenten hätten. War Saeed somit ein Doppelagent, der dem pakistanischen ISI- Chef zu Diensten war, während er tatsächlich die ganze Zeit für die Inder arbeitete?
Indien hat sicher einen Anteil daran, den ISI zu einem Sündenbock für den 11.9. zu machen. Wenn es außerdem einen begleitenden Plan gab, der eine zweite Reihe (im allgemeinen Pakistan, Saudi Arabien und Israel) von Stellvertretern/Sün-denböcken vorsah, dann mussten diese außerhalb des inneren Kreises der Insider stehen, dennoch irgendwie direkt zu Diensten sein, wenn auch in unterschiedlichem Grade.
Als zusätzliche Maßnahme sorgt man dafür, dass etwas durchsickert, wodurch ein Mitglied der zweiten Reihe in Verdacht gerät, dieses Mitglied kann dann beruhigt
werden, wie im Fall von Saudi Arabien und Pakistan, indem man dann für die Indiskretionen 'kriminelle' Elemente innerhalb der Neokonservativen dafür verantwortlich macht, oder alternativ, wie im Fall Israels, indem man die sehr reale Drohung in den Raum stellt, die Beweise ihrer Verwicklung, die unter der Oberfläche schon vorhanden sind, an die breite Öffentlichkeit zu bringen.
Zweifellos, wenn man sich den Schutz durch den Mainstream in dieser Hinsicht ansieht, dann scheint dieses Szenario am plausibelsten. Wenn man sich ansieht, in welcher offensichtlichen Trübheit sich diese komplexen Interaktionen abspielen,dann ist es unmöglich exakt anzugeben, was in der ersten Woche im Oktober 2001 schiefgelaufen ist, als die Geldspurgeschichte ins Rollen kam. War das Omar Saeed-'Leck' ein gemeiner Trick der Inder, die ihre geopolitischen Interessen gegenüber Pakistan wahren wollten? War es eine abgekartete Sache um auf die Amerikaner Druck auszuüben? Oder waren die Inder Außenseiter, die Wind davon bekamen, dass man den pakistanischen ISI als Stellvertreter/Sündenbock benutzte und deswegen Druck auf die Amerikaner ausübten, damit diese ihre Stellvertreter nicht zu sehr favorisierten.
Es ist nicht im Rahmen dieses Artikel dieses Rätsel zu lösen, wenn es überhaupt mit den vorhandenen Beweisen gelöst werden kann). Die Intension ist eher, die Konturen einer allgemeinen Hypothese aufzustellen, die die vielen Zufälle, Parallelitäten und zeitlich bestens abgestimmten 'Inszenierungen' plausibel machen könnte, die so typisch sind für die Legende des 11.9.. Kurz, ohne eine fundierte Analyse des 11.9., erscheinen die Ereignisse rund um den 11. September wie ein zusammenhangloser, unerforschlicher Mischmasch von Tatsachen - und genau dies entspricht den Absichten der heimlichen Architekten dieser Ereignisse.
Wenn wir zu Khalid und seiner neuen Rolle in der Öffentlichkeit als Mastermind zurückkommen, dann dient seine Verbindung mit Ramzy Yousef noch einem anderen Zweck, nämlich den Irak mit al Qaida durch Timothy McVeighs Anschlag aus dem Jahr 1995 auf das FBI-Gebäude in Oklahoma in Verbindung zu bringen.
In der Tat werden mit der Beziehung von McVeigh zum Irak, die Ereignisse des 11. September um einige Jahre zurückversetzt. 1998 hatte Stephen Jones, der Rechtsanwalt von Timothy McVeigh, auf die Existenz eines Videos aufmerksam gemacht, dass ein Interview enthielt, mit dem Mitbegründer der AbuSayyaf- Gruppe, einer al Qaida-Front, die ihre Basis außerhalb der Philippinen hatte. Der AbuSayyaf-Führer Edwin Angeles wurde im Februar 1995 als Polizeispitzel angeworben (ein paar Monate vor dem Anschlag in Oklahoma) und wurde, in den Worten von Richard Parry vom Independing, 'ein Agent der tief in die Marines und die Nationale Polizei eindrang.' Jones sagte, Angeles habe der philippinischen Polizei erzählt, dass er in den frühen Neunzigern an einer Serie von Treffen mit Ramzi Yousef teilgenommen habe. An diesen Treffen habe auch jemand
teilgenommen, den Angeles als Terry Nichols, der beschuldigt wurde Komplize von Timothy McVeigh zu sein, identifizieren konnte. Nichols, der mit einer philippinischen Frau verheiratet war, unternahm einige Reisen auf die Philippinen - ohne seine Frau - und besuchte genau jene Gebiete, die von Abu Sayyaf dominiert wurden. Jones argumentierte, Nichols sei Drahtzieher hinter dem Anschlag gewesen, und McVeigh, ein Golfkriegsveteran und früherer Wachmann von Burns Security, sei nur der Sündenbock, der unter dem Einfluss von Nichols gestanden habe.
Überdies stellte Jones, wegen der Verbindung zu Ramzi Yousef, eine irakische Verbindung zum Anschlag in Oklahoma in den Raum. Howard Pankratz berichtete in der Denver Post am 12. Oktober 1998, Jones habe persönlich von Laurie Mylroie (sie wurde in diesem Artikel bereits erwähnt) und von Vincent Cannistraro (auch er wurde bereits erwähnt) erfahren, dass Ramzy Yousef ein irakischer Agent sei. Der Kuwaiti Yousef war zur Stelle, als der Golfkrieg ausbrach. Die Legende besagte, diese Feuerbrunst habe ihn zu einer Speerspitze eines permanenten Jihad gegen die USA werden lassen.
Yousefs erste große Rolle war, als Mastermind des ersten Anschlags auf das World Trade Center zu agieren. Die Legende besagte weiter, ihm sei es gelungen bis 1995 unterzutauchen, bis ein Feuer in einer Wohnung in Manila ausbrach, dass er mit seinem Mitverschwörer Abdul Hakim Murad teilte. Als philippinische Kräfte in die Wohnung eindrangen, gelang es ihnen Dokumente sicherzustellen und den Inhalt einer Computerfestplatte, die Informationen über Yousefs mannigfaltige Aktivitäten enthielt, darunter den Plan, Codename Bojinka, zwölf amerikanische Passagierflugzeuge über dem Pazifik zu entführen. Während Yousefs Partner Murad inhaftiert wurden, gelang es Yousef die philippinischen Behörden dazu zu überreden, ihn freizulassen. Bis zum Februar 1995 war er dann auf freiem Fuß, bis er in einer Hotelhalle in Pakistan verhaftet wurde. Die offizielle Legende besagt,
John O'Neills intensive Zusammenarbeit mit Richard Clarke hätte im Februar 1995 mit Yousefs Gefangennahme begonnen. Nach den Ereignissen vom 11. September
bekam der Bojinka-Plan im Rückblick eine besondere Aura, als Urplan einer koordinierten Entführung, die das Kennzeichen des Plans vom 11. September war.
So würde Khalid Shaikh Mohammads Verbindung zum Bojinka Plan dazu dienen, die Entwicklung des operativen Ehrgeizes von al Qaida zwingend zu veranschaulichen. Auf ähnliche Art hatte bereits im Oktober 2001, als die ursprüngliche Zahlmeister-Legende noch intakt war, Maria Ressa von CNN die operativen Ähnlichkeiten aufgezeigt, die zwischen dem Hijacking vom 11.9. und dem Hijacking der Air India von 1999, die zur Freilassung von Omar Saeed geführt hatte, bestanden. Kurioserweise hatte sie eine Woche vor diesem Beitrag über eine Geldspur berichtet, die zur Abu Sayyef Bande auf den Phillippinen führe, mit einem Hinweis auf bin Ladens Schwager Mohammed Jamal Khalifa, der
verdächtigt wurde ein Finanzier Abu Sayyefs zu sein. Man kann also zusammenfassend sagen, dass die Abu Sayyef Gruppe auf den Philippinen ein integraler Bestandteil der Legende vom 11.9. ist und ein flüchtiger Blick auf seine schattenhafte Geschichte wird deutlich machen, dass hier ebenfalls eine Reihe von Gleichzeitigkeiten wahrzunehmen sind, über die man nicht so einfach hinweggehen kann.
Zainon Ahmad berichtet in der New Straits Times, dass die muslimisch fundamentalistische Abu Sayyef Gruppe eine Kreation des [philippinischen] Militärs sei. Mitgegründet wurde sie im Jahr 1991 von Abdurak Janjalani und Edwin Angeles. Von den beiden hat Angeles Lebenslauf alle Kennzeichen des Lebenslaufs eines Geheimagenten. Von katholisch-muslimischer Herkunft wurde Angeles vorher als Guerillakämpfer bei der kommunistischen New People's Army ausgebildet, bevor er ins muslimisch fundamen-talistische Mileu ging. Angeles diente Abu Sayyef als Operationschef bis er 1995 plötzlich abtrünnig wurde (etwa um die Zeit als Ramzi Yousef wegen des von den Philippinen stammenden
Bojinkaplans verhaftet wurde). Keith B. Richburg berichtete am 25. Mai 1995, Angeles habe offen die Seiten gewechselt, als er durch seine Kameraden verdächtigt wurde, ein Spitzel der Regierung zu sein. Aber selbst in seiner neuenEigenschaft als offizieller Polizeiinformant habe er eine gewisse Sprunghaftigkeit gezeigt. Am 13. Januar berichtete die Weekend Australian, Angeles behaupte, die philippinische Polizei habe Beweise gefälscht, bei dem es um ein massives Netz von Ausländern aus Pakistan und dem Mittleren Osten gehe, 'um ein Szenario vorzutäuschen, das den Weg zur Verabschiedung eines Antiterrorgesetzes ebnen soll.' Ende 1998 war Angeles wieder in den Schlagzeilen, dieses Mal dank des Rechtsanwalts von Timothy McVeigh, der Angeles auf Video aufgezeichnete Aussage der philippinischen Polizei vorspielte, um zu zeigen, dass Terry Nichols, McVeighs angeblicher Komplize, sich bei verschiedenen Gelegenheiten mit Angeles und Ramzi Yousef getroffen habe. So wurde dank Angeles der Beweis erbracht, dass es eine Verbindung des inneramerikanschen Rechtsextremismus (vertreten durch McVeigh und Nichols) mit dem äußeren Terror (vertreten durch Yousef und bin Laden) geben soll. Kurz danach, am 15. Januar 1999, wurde Angeles auf einer Straße erschossen, kaum einen Monat nachdem sein Komplize, der Mitbegründer der Abu Sayyef Gruppe, Janjalani, bei einer Schießerei mit der philippinischen Polizei erschossen wurde.
Reichlich merkwürdig was Conrad M. Carino in einem Artikel in Business World darüber zu berichten weiß:
"Angeles hatte innerhalb der ASG [Abu Sayyef Gruppe] einen Führungsanspruch angemeldet, als ihn ein einsamer Schütze ermordete. Die Polizei glaubt, dass Angeles durch seinen Rivalen in der ASG ermordet wurde."
Man fragt sich jedoch, wieso ein allseits als Polizeispitzel und Überläufer bekannter Mann sich um den Führungsposten einer muslimischen Terrororganisation bewerben sollte, gegen die er sich bereits gewandt hatte. Noch rätselhafter ist es, was dies alles über die Abu Sayyef Gruppe aussagt, die doch aufs engste mit der al Qaida verbunden sein soll, die eine so herausragende Rolle in der Legende des 11.9. einnimmt. Überdies dient die Angeles/Nichols- Episode dazu, die verdächtige Konvergenz der Bedrohungen von den Rechten und von al Qaida zu illustrieren. Und in dieser Hinsicht wird die Konvergenz am stärksten durch die Namen Timothy McVeigh und Ramzi Yousef versinnbildlicht - sie begannen ihren Weg, der sie zur Niedertracht führte, jeder auf seine Art, im Hightechgemetzel des Golfkriegs, auch Wüstensturm genannt. In den Jahren danach haben wir nun tatsächlich, fast im Gleichschritt mit dem Verschwinden der sowjetischen Bedrohung, die entwickelten Legenden von Waco, Ruby Ridge, World Trade Center I, Oklahoma , Unabomber und World Trade Center II.
Bei allen diesen Ereignissen ist die Botschaft sekundär: wir haben ein neues Zeitalter der Bedrohung betreten, mit neuen, hochentwickelten Gefahren, die sowohl außen wie innen lauern. Falls die Ramzi Yousef Episode noch nicht stark genug auf unser kollektives Bewusstsein gewirkt haben sollte, falls Timothy McVeigh uns noch nicht aus unserm selbstzufrieden Schlummer geweckt hat, dann sind wir durch den 11. September 2001 reif gemacht worden um gerupft zu werden: bereit dazu auf unsere Zivilrechte und Privatrechte, auf die verfassungsmäßigen garantierten Rechte zu verzichten und bereit dazu, auf eine Regierung zu setzen, die durch unsere kollektive Ignoranz der Tatsachen ihre Vollmacht erhält. Wenn die vermutete McVeigh/Ramzi Yousef-Verbindung nur an dem dünnen Faden der Anklage gegen Stephen Jones hinge, dann könnte man die Sache leicht als die opportunistischen Abschweifungen eines unterlegenen Anklägers abtun. Diese Verbindung lebte jedoch schon am 22. April 2002 wieder auf, als Kenneth Timmerman von Insight die Existenz eines Videotestaments bekannt gab, die von der sterbenden 27-jährigen Witwe von Angeles stammte.
Angeles Witwe Elmina wiederholte die Aussage von Angeles, dass er sich mit Nichols und Yousef getroffen habe, war jedoch dabei in ihren Angaben sehr viel präziser, wiederholte die Worte ihres verstorbenen Mannes, dass Yousef im Auftrag von Saddam Hussein gehandelt habe. Mit anderen Worten, Yousef, der definitiv als al Qaida-Mann feststand, war ein Doppelagent, der zusätzlich für Saddam Hussein arbeitete. Elima starb einige Tage nach dieser Aussage an einer Leberkrankheit.
Hier zeigt sich wieder einmal das Beispiel einer Gegenlegende, die eine plausible Realität verschleiert. Diese spezielle Gegenlegende besagt, dass es tatsächlich eine
Militaria/al Qaida-Konvergenz gibt, die dem gemeinsamen Wunsch entspringt, die Bundesregierung zu stürzen. Diese Gegenlegende dient dazu, eine gegenteilige Realität zu verschleiern, dass es nämlich in Wirklichkeit die Bundes-Regierung war (oder die machtvollen Eliten die dahinter stehen), die diese Konvergenz produzierten, um damit die Macht der Bundesbehörden zu stärken. Diese Gegenlegende blieb zwar im Hintergrund, wenn auch jederzeit bereit ins Rampenlicht der veröffentlichten Meinung gebracht zu werden, wenn es nötig werden sollte, wichtiger aber noch war es, dass damit die Nebelkerzen gezündet wurden, die es schwer machten, die wahre, gegenteilige Wirklichkeit aufzuspüren.
Während die Mainstreammedien noch damit beschäftigt waren, diese spezielle Gegenlegende als abseitige Verschwörungstheorie zu behandeln, waren zwei Hauptakteure der Verbreitung der offiziellen Legende vom 11.9. damit beschäftigt, dieser Gegenlegende, mit Hilfe wohlabgewogener Enthüllungen, ein wenig Leben einzuhauchen. Diese Herren waren James Woolsey und Vincent Cannistraro.
In einem Bericht der Pittsburgh Gazette vom 7. Juli 2002 von Jack Kelly stand:
'Am 19. April [1995], der Tag des Anschlags in Oklahoma City, erzählte ein Mann aus dem saudi-arabischen Geheimdienst Vincent Cannistraro, zu dieser Zeit Chef der Antiterrorabteilung der CIA, dass eine irakische Kampftruppe nach Zielen in Oklahoma City, Houston, und Los Angeles Ausschau halte.' Um die Verbindung etwas deutlicher zu machen, wurde in diesem Artikel hilfreich darauf hingewiesen, 'der Anschlag in Oklahoma City hat größte Ähnlichkeit mit dem Anschlag auf das World Trade Center 1995.'
Mit anderen Worten, hier war der rote Faden der Saddam Hussein mit dem Terrorismus in Verbindung brachte, der sich auf dem amerikanischen Festland (neuerdings 'homeland') abgespielt hatte.
Ein Artikel im Indianapolis Star am 7. September 2002 folgte diesem roten Faden:
'Der frühere CIA Direktor James Woolsey hat in einer Stellungnahme dem Verdacht neue Glaubwürdigkeit gegeben, dass der Irak in die Anschläge in Oklahoma City und auf das World Trade Center 1995 verwickelt war - genug um Anhörungen des Kongresses zu verdienen.' Weiter enthüllte der Artikel, dass Woolsey Laurie Mylroie glaube, "die auf eigene
Faust Beweise einer Bagdad Connection zum inneren Terror vor dem 11. September 2001 ausgegraben hatte."
Als ein Beispiel dieser Verbindung erwähnte der Artikel, dass Terry Nichols den irakischen Geheimdienst auf den Philippinen kontaktiert hatte, da er Erfahrungen im Bombenbauen erwerben wollte. Wohlkalkulierte Enthüllungen, wahrhaftig, man braucht keinen Zugang zum allessehenden Auge des NSA zu haben, um den roten Faden von al Qaida/Militaria/Oklahoma zu der Legende des 11.9. zu erkennen. Am 1. Dezember 1994, nur wenige Monate bevor Angeles überlief und der Inhaftierung von Ramzi Yousef, sowie nur fünf Monate vor dem Anschlag in Oklahoma, reiste der Schwager von bin Laden, der Abu Sayyef-Finanzier Mohammed Jamal Khalifa, in die USA ein. Innerhalb von Wochen wurde er in San Francisco inhaftiert und wartete auf eine Entscheidung über seine Auslieferung. Nur zwei Tage vor dem Anschlag in Oklahoma, berichtete der San Francisco Chronicle, dass Khalid von den philippinischen Behörden mit Ramzi Yousef in Verbindung gebracht worden sei und der Artikel erwähnte auch seine Beziehung zu bin Laden.
Jetzt war es an der Zeit, dass bin Laden als der herausragende Mastermind des Terrorismus auf der Welt im öffentlichen Bewusstsein Furore machte. Natürlich musste auch sein terroristisches Netzwerk enthüllt werden, al Qaida, jedenfalls im Großen und Ganzen, zumindest der Name musste bekannt gemacht werden. Also
meldete sich bald nach dem Anschlag in Oklahoma Kenneth Katzman zu Wort, seines Zeichens Terrorismusexperte, der die Gelegenheit ergriff, die amerikanische Öffentlichkeit mit seinem baldigen infamsten Feind bekannt zu machen, sowie seinem 'schattenhaften Netzwerk' und deutete in einem Beitrag am 21. April 1995 in USA Today darauf hin, dass der potentielle Verdacht bestehe, Osama bin Laden habe mit dem Anschlag in Oklahoma zu tun:
"Wenn es eine Verbindung zum Mittleren Osten gibt, sagte Terrorismusexperte Kenneth Katzman, könnte sie zu einem schattenhaften Netzwerk führen, bestehend aus früheren Freiheitskämpfern, die in Lagern im Sudan trainiert werden und von dort aus ihre Gewalt nach Algerien, Ägypten und in die USA transportieren."
Wenn man Katzmans Deklaration liest, kann man ihn - rückschauend - beinahe hören, wie er sich kaum zurückhalten kann zu raunen...al Qaida (die Bekanntmachung dieses Namens war jedoch für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen). In dem Artikel wird dann noch erwähnt, bin Laden werde von einigen Bundesanwälten verdächtigt, ein potentieller Mitverschwörer bei dem ersten Anschlag auf das World Trade Center gewesen zu sein.
Was für einen Unterschied doch wenige Monate ausmachen können!
Im Dezember 1994 wurde bin Laden inhaftiert und kurze Zeit später durch die amerikanischen Behörden nach Jordanien abgeschoben, ohne dass in irgendeiner Weise von einem
weltweiten Terrorplan die Rede war. Nun aber, nach einem zufälligen Feuer in einer kleinen Wohnung in Manila im Januar 1995, haben wir plötzlich den Mastermind des ersten Anschlags auf das World Trade Center (Ramzi Yousef), die potentiellen Mitverschwörer des Masterminds (Khalifa und O. bin Laden), die Umrisse einer versuchten koordinierten Entführung (Bojinka), ein weiterer Verschwörer taucht im Zusammenhang dieses Plans aus der Versenkung auf (Khalid Shaikh Mohammed), sowie die unauslöschlichste Eruption der inneren Bedrohung durch den Rechtsterrorismus (Oklahoma).
Offen gesagt, wenn nach dem 11. September immer wieder davon die Rede war, die Geheimdienste hätten die verschiedenen Anzeichen nicht zusammenbringen können, dann muss man festhalten, dass diese Anzeichen schon im April 1995 von den Mainstreammedien säuberlich zusammengebracht und zu einem Bild verdichtet worden waren. Kurz,
die wesentlichen Konturen der Legende des 11.9. waren bereits deutlich sichtbar und das Fundament für die große Bühne war bereits gelegt, auf der Osama bin Laden erscheinen sollte, um der Weltöffentlichkeit als Amerikas Feind Nr. 1 vorgestellt zu werden.
Kaum sechs Monate später, im November 1995, führte ein Terrroranschlag in Riad zum Tod von 5 US-Bürgern. Am 27. November 1995 erschien in US News and World Report ein Beitrag von Louise Lief, die die Möglichkeit einer bin Laden- Verbindung in den Raum stellte und auf die Querverbindungen von Yousef mit Khalid und mit bin Laden verwies, auf die man wenige Monate vorher gestoßen wäre. Und tatsächlich, die Täter waren dann schnell gefasst und enthüllten, vor ihrer Hinrichtung durch saudische Behörden, dass sie wirklich mit bin Laden verbunden gewesen wären. Im Sommer 1996 hatte bin Laden dann offenbar das Gefühl, dass man inzwischen genug Verdacht gegen ihn in Umlauf gebracht habe, und dass es an der Zeit sei, eine Kriegserklärung an Amerika zu verkünden - und konnte zu diesem Zeitpunkt sicher sein, dass man ihm Gehör schenken würde.
Am 25. Juni wurde ein Anschlag auf Einrichtungen der Khobar Towers in Saudi Arabien verübt, bei dem 19 US-Sicherheitsleite den Tod fanden. Gut zwei Wochen später, am 10. Juli 1996, spürte Robert Fisk vom Independent bin Laden in seinem Zelt-Hauptquartier irgendwo in Afghanistan auf (nachdem Osama aus seinem Stützpunkt im Sudan auf Betreiben der Amerikaner herausgeworfen worden war). Robert Fisk zeichnete dort bin Ladens Proklamation des Beginns des Krieges "zwischen Muslimen und den Vereinigten Staaten" auf.
Dies war nicht das erste Zusammentreffen Fisks mit bin Laden. Seine erste Begegnung mit bin Laden fand am 6. Dezember 1993 statt, als Fisk die Ehre zuteil wurde, der erste Journalist zu sein, der bin Laden interviewen durfte. Zu dieser Zeit verbarg sich bin Laden im Sudan, offensichtlich ganz davon besessen, für seine verarmten sudanesischen Gastgeber eine Straße zu bauen und nicht einen Jihad zu verkünden, der die amerikanischen Besatzer von der heiligen saudischen Erde vertreiben sollte. Vielleicht übersah er die selbsterklärten Beiträge von Rockefellers Protege Zbigniew Brzezinski, als er in seiner Einleitung zum bin Laden Artikel folgende Prophezeiung machte:
"Wenn die Geschichte der afghanischen Widerstandsbewegung geschrieben ist, könnte sich Mr. Bin Ladens eigener Beitrag zur Mujahedin, und die indirekten Wirkungen seines Trainings und seiner Mithilfe, als Wendepunkt in der jüngeren Geschichte des militanten Fundamentalismus herausstellen, obwohl er jetzt versucht seine Rolle zu minimalisieren."
Die obere Stellungnahme verdeutlicht mehr als jede andere, warum Osama bin Laden dazu auserkoren wurde, die Hauptrolle in der Legende des 11.9. zu spielen:
er ist der Kandidat der am besten passt. Denn er war zu jener Zeit weithin als Aushängeschild des afghanischen Widerstands bekannt, der die sowjetischen Besatzer verdrängt hatte. Die bin Laden Ausgabe von 1993 war jedoch himmelweit von der feuerspeienden des Jahres 1996 entfernt.
'Ich bin Bauingenieur und Landwirt', verkündet er bescheiden in dem Urinterview, beschreibt seine Kameraden die er mit in den Sudan gebracht hatte, als Straßenbauer. "Ist das nicht eine große Umstellung für sie," forschte Fisk, "gegen die Russen zu kämpfen, um dann als Straßenbauer zu enden. "Sie lieben ihre Arbeit und mir geht es genauso, erwiderte bin Laden. Wenn bin Laden zu diesem Zeitpunkt irgendeinen Groll gegen die Amerikaner gehegt haben sollte, dann schien er diesen durch die ehrenvolle Aufgabe, den Russen in den Arsch zu treten, kompensiert zu haben. "Weder ich noch meine Freunde sahen Beweise amerikanischer Hilfe."
Als Fisk ihn zum zweiten Mal besuchte, hatte der 'scheue Mann', wie er vorher von Fisk beschrieben wurde, sich anscheinend in einen humorlosen Fanatiker verwandelt, der Tiraden über Amerika und den Jihad herunterleierte - genau die Art Charakter, die man in den Monaten nach dem April 1995 erwartete. Obwohl das amerikanische Militär bereits 1990 Stützpunkte auf der heiligen Erde Saudi Arabiens errichtet hatte, dauerte es volle sechs Jahre, bis bin Laden seelisch dazu in der Lage war, seinen ganzen Zorn über die US-Präsenz auf der heiligen saudischen Ummah öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Und nun, nachdem er den Rubikon in Fisks Gegenwart überschritten hatte, konnte er offensichtlich nicht mehr aufhören, gab ein Exklusivinterview nach dem anderen, mit Peter Arnett, Peter Bergen, John Miller, Rahimullah Yusufszai, Abdel Bari Atwan, Jamal Ismail und anderen, spuckte Gift und Galle als Kontrapunkt zu den ominösen Prophezeiungen, die die von den Medien bevorzugten 'Experten' gemacht hatten, die jetzt vor einer weltweiten Kampagne des Terrors warnten.
Offensichtlich durch seine verbale Erklärung im Juli 1996 ermutigt, zog sich bin Laden in sein Zelt zurück, um eine angemessenere Kriegserklärung gegen Amerika in schriftlicher Form zu verfassen, die am 23. August offiziell bekannt gegeben wurde - eine weitschweifige, geisttötende, langweilige 12-Seiten Rede gegen die Allianz der 'zionistischen Kreuzzügler'. Zu diesem Zeitpunkt gehörten die öffentlichen Gesichter dieser Allianz, die der Öffentlichkeit bereits intensiv ans Herz gelegt worden waren, Richard Perle für die 'zionistischen' und John Ashcroft für die 'christlichen' Kreuzzügler, zum erlauchten Kreis der Bush Administration (die alte Linie der Rockefeller- und Baker-Leute war jetzt merkwürdigerweise nicht mehr vertreten).
Mit bin Ladens historischer Kriegserklärung war eine neue Art des Terrorismus der amerikanischen Öffentlichkeit bekannt gemacht worden - ein globales Terrornetzwerk ohne staatlichen Sponsor, das Schläfer einsetzte, die auf eine verschlüsselte Botschaft zum Losschlagen warteten und nach Miniatomwaffen und hochentwickelten Biowaffen strebte. Eine innere Clique von 'Experten' brachte es an die Öffentlichkeit, dass al Qaida (Arabisch für die Basis), eine Art von geheimer Technik anzuwenden schien, von der man sonst in Standart-Operations-Leitfäden der CIA und MI5 lesen konnte. Das Beste was die Syrer und die Iraner für die Hamas und die Hisbollah aufbringen konnten, waren Autobomben und Katjuscha-Raketen, al Qaida dagegen ließ die 'traditionelle' Terrorausrüstung alt aussehen - und dass bei einem geschätzten Nettobarvermögen von 300 Millionen Dollar (das
eingefroren war). Wenn al Qaida einen beträchtlichen Fehler hat, dann ist dass ihre fast obsessive Neigung, auffallend deutliche Spuren der Namen und Pseudonyme ihrer Akteure
zu hinterlassen. Mit anderen Worten, wir wissen wo Mohammed Atta arbeitete, schlief, spielte und bei welcher Bank er Geld einzahlte, da er so nett war, überall seinen Namen zu hinterlassen, wie ein Vogel seinen Kot unterwegs auf der Reise.
Noch aufmerksamer verhielt er sich, als er ein Paket an 'Mustafa Ahmed' sandte, denn es stellte sich heraus, so will es jedenfalls die offizielle Legende, dass der Empfänger wirklich Mustafa Ahmed hieß. Man kann sich keine idealere Organisation wünschen als al Qaida, um eine eine markantere Legende mit allen Verbindungspunkten zu bilden.
Der Marketingplan vom Sommer 2002: im Juni 2002 Khalid und Binalshibh im Scheinwerfer der Öffentlichkeit. Der Inhalt der Anklage gegen Moussaoui kann wirklich als Bauplan verstanden werden, um zu erfahren, wie die fehlenden Puzzlesteine eingesetzt werden müssen, um das Gesamtbild der offizielle 9/11- Legende zu erhalten, wie sie für die Nachwelt bestimmt ist. Ramzi Binalshibh und Mustafa Ahmed al-Hisawi waren bereits miteinander verbunden worden, als 'nicht angeklagte Mitverschwörer' im Moussaoui Fall und nun wob FBI-Direktor Mueller auch noch Khalid Sheik Mohammad hinein, verband ihn mit Mustafa Ahmed und fügte diesen frisch gekürten Mastermind in die Geldspurgeschichte ein.
In seinem Schlüsselartikel vom Juni 2002 in der Associated Press nahm John Lumpkin auf alle drei Bezug.
Als wollten die maßgeblichen Kräfte auf das Trio mit den schändlichen Charakteren aufmerksam machen, und von da an, waren ihre Schicksale unentwirrbar miteinander verschlungen. Wenn ständige Zufälle die Mutter aller Verschwörungstheorien sind, dann muss man schon die Stirn runzeln über die Enthüllung, dass um diese Zeit, nachdem er
über ein Jahrzehnt nichts von sich hören ließ, Khalid Sheik Mohammed plötzlich das dringende Bedürfnis verspürte, sein erstes Interview zu führen, mit niemand anderem als Ramzi Binalshibh an seiner Seite. Der Journalist, dem die Ehre zuteil wurde dieses Interview zu führen, war Yousri Fouda, Londoner Bürochef von al Dschasira. Fouda, der früher Mitarbeiter des arabischen Dienstes von BBC war (nach seiner Schließung tauchten viele Mitarbeiter bei al Dschasira wieder auf), wurde mit verbundenen Augen zu Khalids Wohnung in Karatschi gebracht, wo dieser innerhalb von zwei Tagen, Schritt für Schritt, Rechenschaft über Planung und Ausführung der Anschläge vom 11.9. ablegte. Binalshibh war offenbar sehr besorgt über seinen Platz in den offiziellen Geschichtsbüchern, denn er wies Fouda an, eine Kopie dieses Interviews in der Bibliothek des Kongresses einzureichen.
In Binalshibhs Erzählung (wenn man mal davon ausgeht, der Erzähler auf Foudas Kassettenrekorder sei wirklich Binalshibh), oblag die Ausführung des 11. September größtenteils der Hamburger Terrorzelle von Mohammed Atta. Attas Geschichte beginnt in Kairo, wo er als junger Mann bei einer deutschen Firma arbeitete, dann mit einem Stipendium nach Deutschland kam. An der Technischen Universität Harburg studierte er dann Stadtplanung. In der Hamburger Moschee al Quds wurde er, wie Binalshibh, für al Qaida rekrutiert. Attas Indoktrination und seine plötzliche 'Umwandlung' zum 'Kämpfer' in der Mitte Europas, hat seine kuriosen Parallelen in den Umwandlungen von Omar Saeed, Zacarias Moussaoui
und Richard Reid (alias der 'Schuhbomber'). In allen diesen Fällen haben wir das Muster eines gutausgebildeten Mannes mit westlichem Hintergrund, der eine drastische religiöse Transformation durchgemacht hat, in einer esoterischen kulthaften Atmosphäre, sich von früheren Freunden lossagte und die Familien fragten sich, ob ihre Lieben vielleicht eine Gehirnwäsche erhalten hätten.
Zweifellos war dass die Befürchtung der Familie von Zacarias Moussaoui, der in der Finsbury Park Moschee indoktriniert wurde, in der auch in schneller Folge Leute wie Reid und Djamaels abgefertigt wurden. Djamaels wurde beschuldigt, hinter dem oben erwähnten Plan zu stecken, einen Bombenanschlag auf die amerikanische Botschaft zu verüben. Verantwortlich für die Rekrutierung in der Finbury Park Moschee war ein Scheich namens Abu Hamza, der nur eine Hand hatte, nur ein Auge und einen Metallhaken. Abu Hamza war, wie bin Laden, ein Veteran des von der CIA finanzierten Kampfes in Afghanistans, der die Sowjets aus dem Land treiben sollte. Mitte der achtziger Jahre ging er nach Großbritannien, wo er wahrscheinlich einer der Schlüsselgestalten war, die das Fundament für den muslimischen Fundamentalismus im Vereinigten Königreich legten.
Als Zeugnis seines glasäugigen Charismas und seiner rhetorischen Fähigkeiten, kann man die Tatsache ansehen, dass Hunderte junger britischer Muslime in seiner Moschee radikalisiert wurden und dann nach Afghanistan geschickt wurden - die 'Abschlussschule' für den weltweiten Jihad. Es ist eine recht kuriose Tatsache, dass unmittelbar nach dem 11.9., als die britischen Behörden überall verdächtige al Qaida-Leute aufstöberten, sie Abu Hamza freie Hand ließen und er seine Indoktrination fortsetzten konnte.
Am 30. Juli 2002 berichteten sowohl Carl Cameron von Fox News und Gordon Thomas und Yvonne Ridley von Globe Intel, dass bei einer Razzia, die vom FBI und MI5 im früheren Dubliner Büro der International Mercy Relief Agency, einer angeblichen Tarnorganisation der al Qaida, durchgeführt wurde, Dokumente zutage gefördert wurden, die Moussaoui
mit Abu Hamza in Verbindung brachten. Wie schön, dass die Dokumente auch noch eine Verbindung von Moussaöui mit Mustafa Ahmed al Hisawi enthielten, gut acht Monate, nachdem sie zum ersten Mal im Rahmen der Moussaoui Anklage in einem Zusammenhang gebracht wurden. Nebenbei bemerkt, bei einer früheren Razzia des Dubliner Büros von Islamic Relief Agency, hatte man ebenfalls Dokumente gefunden, wie Newsweek am 11. November berichtete. Diese Dokumente führten die Behörden zu der Annahme, dass Mustafa Ahmed ein wichtiger Finanzier von al Qaida sei.
Erst am 11. September 2002 beschäftigte sich der Journalist Farukh Chondy mit dem Rätsel, wieso Abu Hamza immer noch auf freiem Fuß war, obgleich er doch für al Qaida an führender, ja entscheidender Stelle Leute anheuerte:
"Scotland Yard verweigert jede Auskunft auf die Frage, warum Abu Hamza nicht inhaftiert wurde. Verschiedene Führer der muslimischen Gemeinschaft in Großbritanien vermuteten, er arbeite für den britischen Geheimdienst, als Agent Provokateur..."
Natürlich, eine Behauptung aufzustellen heißt natürlich noch nicht, dass sie auch wahr ist. Allein schon die Tatsache jedoch, dass die führenden muslimischen Führer eine solche Beschuldigung an Hamzas Adresse richteten, sagt eine Menge aus über seine Stellung innerhalb dieser Gemeinschaft. Mit anderen Worten, war Hamza als al Qaida-Anwerber wirklich ein organisches Gewächs der großen Gemeinschaft der muslimischen Einwanderer, oder war er dort mit Vorbedacht eingepflanzt worden, um anderen Zwecken zu dienen als denen, die aus seiner Funktion hervorgingen?
Abu Hamzas Rolle als fundamentalistischer Anwerber (zusammen mit seinem Hamburger Gegenstück Mohammed Haydar Zammar, der Atta und Binalshibh angeworben hatte), muss im Licht gegenwärtiger demographischer Realitäten beurteilt werden. Und dies ist die Realität: die Bevölkerung der muslimischen Welt, die mehr als eine Milliarde Menschen zählt und sich von der westafrikanischen Straße von Gibraltar bis zum Fernen Osten erstreckt, ist augenscheinlich nicht in der Lage, die personelle Ausstattung für die hochwirksamen und professionell arbeitenden Terrorzellen al Qaidas zu liefern. Entgegen der populären Ansicht, wurde das Inferno vom 11.9. nicht in den stinkenden Slums im Gaza ausgeheckt, wo Verluste und Bitterkeit den Hass auf die Menschen des Westens und die Juden geschürt hat. Der einzigartig hochentwickelte Charakter, der das Markenzeichen von al Qaida ist, ist wohl eher in einem Netzwerk innerhalb der EU ausgebrütet worden, wo man ohne Mühe belastende Spuren legen kann, die zur Schau gestellt werden als definitiver Beweis für die Autorenschaft von al Qaida für 9/11. In dieser Hinsicht stehen Leute wie Atta, Moussaoui, Omar Saeed und - am wichtigsten - Osama bin Laden im starken Kontrast zu den Selbstmordattentätern, diesen Eigengewächsen des Mittleren Ostens, die sich selber pathetisch, in einer nihilistischen Geste des 'Widerstands', als anonyme einsame Feuerwerkskörper anbieten. Diese Männer ähneln viel eher Leuten wie Lee Harvey Oswald und John Hinckley, deren plötzliche psychophatische 'Transformation' sich in einem Kontext voller kurioser Gleichzeitigkeiten ereignete.
Im Fall Oswalds war es genau jene Organisation, die den belastendsten Beweis in Oswalds Milieu lieferte, die offensichtlich auch die eigenartigste in Oswalds Biographie in der Zeit vor dem Attentat war. Denn es war Oswald der, als er einen Posten auf der Militärbasis Atsugi in Japan innehatte, Zugang zum geheimen Spionage-Flugzeugprogramm der CIA hatte, bevor er 1959 in die Sowjetunion überlief. Oswald war einer der ganz wenigen Amerikaner, die jemals in die Sowjetunion übergelaufen sind und sein bemerkenswerter Überlauf brachte ihn unter die Fittiche des Chefs der Gegenspionage der CIA, James Angleton und damit schließlich in Kontakt mit dessen höchst profilierten Mitarbeitern, die aufs engste mit den Operationen gegen Castro zu tun zu haben scheinen (eine Tatsache, die systematisch im Warren-Untersuchungsausschuss verschwiegen wurde).
Kurz und gut, Oswald war auf Tuchfühlung mit der CIA in genau den Jahren, in denen er die 'offizielle' belastende Spur legte, die dann später zum größten Teil von der CIA aufgespürt wurde. Und die Pointe von all dem war: der KGB-Offizier Yuri Yosenko, der damit beauftragt war, Oswalds Akte zu bearbeiten, nachdem Oswald übergelaufen war, entpuppte sich als CIA-Maulwurf, der dann rasch, wenige Monate nach dem Attentat, zu den Amerikanern floh und Angleton, der der CIA- Verbindungsmann zur Warren-Kommission war, drängte ihm zu helfen von der Bildfläche zu verschinden und in einem CIA-Verlies für drei Jahre zu verstecken.
Dieser 'rauchende Colt' musste aus dem Warren Report herausgehalten werden. Und was John Hinckley betraf, der ein Attentat auf Ronald Reagan unternahm, so stellte sich später heraus, dass sein Bruder Scott an genau jenem Tag mit Neill Bush zum Essen verabredet war, als auf Reagan geschossen wurde (wie John Chandler auf ABC News berichtete). Ist es da ein Wunder, dass man eifrig darauf bedacht ist, ihn aus der Öffentlichkeit fern zu halten?
Auf ähnliche Art verhielt es sich bei Atta, der eine eigentümliche Neigung hatte, praktisch im Hinterhof seiner angeblichen Verfolger seine 'Spuren zu hinterlassen.' Die allererste
Terrorismuskonferenz des Europol fand in Madrid in den Tagen statt, als auch Atta dort eintraf. Im Juli 2001 gaben Atta und Binalshibh ihrem 9/11-Plan den letzten
Schliff und Atta landete ein letztes Mal in Madrid - in diesen Tagen traf sich auch John O'Neill mit Juan Cotino, einem hohen Tier des Europol. Dann setzte Atta seine Reise fort und traf sich mit Binalshibh in dem 500 Meilen entfernten Badeort Salou, wo er in einem Hotel abstieg - nur Tage vorher hatte dort John O'Neill einer
Antiterrorkonferenz beigewohnt. Was die Wahl ihres Flugtrainings betrifft, so suchten sich Atta und seine Kameraden, um ihr fliegerisches Können zu trainieren, präzise einen Ort aus, der im Nahverkehrsbereich einer CIA- bzw. Militärbasis lag, die später als Kommandozentrum des Krieges gegen Afghanistan diente. Auf der CBS News Seite war am 5. März 2002 nachzulesen, wie Binalshibh es Yousri Fouda erklärte, dass man Florida für die Flugschulung gewählt hatte:
"Die Preise in Amerika sind ganz erträglich und das Wetter ideal für Flugstunden, speziell an der Küste Floridas.. und es sollte nicht zu lange dauern."
Binalshibh hätte vielleicht noch hinzufügen können, dass die Wahl Floridas es Atta und seinen Kameraden erlaubte, in der unmittelbaren Nähe amerikanischer Augenzeugen eine belastende Spur zu legen und dass in Rufweite militärischer Handlanger auf der MacDill Air Force Base. Ein zusätzlicher Vorteil war, dass zwei der mutmaßlichen Hijacker von der Frau eines Mitarbeiters einer Firma, die von der CIA gegründet wurde, mit Mietzuschüssen versorgt wurden. Gloria Irish, die Frau des Redakteurs der Boulevardzeitung Sun, Michael Irish, vermietete ein Apartment in Delray Beach an die Hijacker Marwan al Shehi und Saeed al Ghamdi.
Vielleicht ist es ja Zufall, aber das allererste Opfer der Anthrax-Anschläge nach dem 11.9., war ebenfalls ein Mitarbeiter von Sun, ein Photoredakteur namens Bob Stevens . Und vielleicht ist es noch ein seltsamer Zufall, der von der St. Petersburg Times am 15. Oktober 2001 berichtet wird:
'Mike Irish ist, wie Aufzeichnungen zeigen, ein lizensierter Pilot, der vor einigen Jahren Mitarbeiter der Civil Air Patrol war, die ihren Standort in Lautana hat, nördlich von Delray Beach, wie ein Beamter der Washington Post erzählte. Einer der Hijacker, Atta, hatte dort im August für drei Tage ein Flugzeug gemietet, um Flugstunden zu absolvieren. Stevens, der Sun Fotoredakteur, der am 5. Oktober an Anthrax starb, wohnte ebenfalls in Lautana. Aber es gibt keinen Hinweis, dass sich die Wege von Irish und Stewens jemals mit denen von Atta gekreuzt hätten.
Bei jedem der sich mit verdeckten Operationen auskennt, sollten bei dem obigen Beitrag die Alarmglocken schrillen. Nehmen wir einmal an, Atta und seine Kumpels seien Geheimdienstzöglinge gewesen, dann würden sie von Einheimischen mit Geheimdienstverbindungen, sogenannten Babysittern, betreut werden, deren Aufgabe es war, sie mit Unterkünften zu versorgen und sie immer dann, wenn es nötig war, zu unterstützen. Waren die Irishs Babysitter in einer Geheimdienst-Operation?
Hier noch einmal die Geschichte von Oswald, dessen Beispiel sich einem als Vergleichsrahmen geradezu aufdrängt:
'Oswald betrat das geheimdienstliche und militärische Milleu im Alter von 15 Jahren, als er in die Civil Air Patrol eintrat, die von D. H. Byrd mitgegründet wurde, dem Eigentümer
von Texas School Book Depository. Er diente dort unter David Ferrie, einem Pilot, der später aufs schwerste in Anti-Castro-Operationen involviert war, die von Florida und Louisiana aus gestartet wurden. Er starb mysteriöserweise innerhalb weniger Tage, nachdem er öffentlich als möglicher Zeuge in der JFK-Attentats-Untersuchung genannt wurde, die von New Orleans Staatsanwalt Jim Garrison geleitet wurde. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion war sein engster Begleiter George de Mohrenschild, nach eigener Aussage handelte er unter der Leitung der CIA Domestic Contacts Division als 'Babysitter' Oswalds. Übrigens wurde er an genau dem Tage tot aufgefunden, als der Ermittler Gaeton Fonzi ihn
wegen eines Interviews im Auftrage des House Select Committee on Assassinations aufsuchte. Dieser Untersuchungsausschuss tagte in den siebziger Jahren und war die letzte offizielle Untersuchung des JFK-Attentats. Er kam zu der Entscheidung, bei dem Attentat habe es sich vermutlich um eine Verschwörung gehandelt, man könne jetzt aber nicht mehr feststellen und beweisen, um was für eine Verschwörung es sich gehandelt habe. Eine Durchsuchung von de Mohrenschildts Unterlagen förderte ein Adressbuch zutage, das den Namen und die frühere Adresse des damaligen CIA-Direktors enthielt, George Bush sen.
Es war lange Praxis der CIA und anderer Geheimdienste, Tarnfirmen zu gründen, damit diese deren Interessen vertraten, wenn es nötig war. Wenn man sich dies zusammen mit dem obenerwähnten Vergleichsrahmen vor Augen hält, kann es vielleicht hilfreich sein, kurz einen Blick auf die Geschichte von American Inc. zu werfen, der Muttergesellschaft von Sun und National Enquirer, die praktisch im Besitz aller größeren amerikanischen Boulevardzeitungen ist.
American Media Inc. (AMI) wurde 1952 von Generoso Pope, einem 'früheren' CIA-Agenten gegründet. 1999 machte AMI einen aggressiven Versuch seine wichtigsten Konkurrenten auf dem Boulevardzeitungsmarkt an sich zu reißen. In diesem Jahr wurde AMI durch David Pecker und Evercore Partners aufgekauft. Der Hauptgesellschafter von Evercore Partners war Roger C. Altman, ein früherer Vizepräsident der Blackstone Group, mitbegründet durch Peter Peterson, der, nebenbei bemerkt, Vorsitzender der einflussreichen Council On Foreign Relation war, die den 'Konsens' der Mainstreammedien in praktisch allen außenpolitischen Fragen etabliert. Im Oktober übernahm Blackstone die Hypothek von World Trade Center 7. AIG, ein Versicherer des World Trade Centers, gab am 30. Juli 1998 bekannt, eine längerfristige Vereinbarung im Wert von 1,35 Milliarden Dollar abgeschlossen zu
haben. In diesem Jahr erwarb AIG, die eine längerfristige Beziehung mit Blackstone hatte, einen 7%-Anteil ohne Stimmrecht an Blackstone.
Der oben skizzierte Hintergrund reicht noch nicht, um hier einen 'rauchenden Colt' zu sehen, dass hieße ja, die Methoden der Bundesermittler nachzuäffen, die mit solchen 'Verbindungsmustern' die 'Beteiligung von al Qaida' beweisen wollen. Es bietet vielmehr eine plausible Sicht, wie verschiedene miteinander verbundene korporative Spieler zusammenarbeiten, um ein gemeinsames, verdecktes, Ziel zu erreichen. Gewiss wird man auf den ersten Blick dazu neigen, AMI von der Liste der Verdächtigen zu streichen, da sie das erste Opfer der Anthrax-Anschläge war, obgleich man auch argumentieren könnte, dass es den Verdacht von AMI abgelenkt habe, eine offensichtliche verdeckte Propaganda-Tarngesellschaft zu sein. Seit dem 11. September 2001 trug AMI ihren Beitrag zum Kampf gegen den Terror bei und druckte eine ganze Serie von Hochglanzmagazin-Spezialausgaben, die die offizielle 9/11-Legende in ihrer leuchtendsten Farbenpracht zeigte.
Der Staat Florida ist, neben AMI, der MacDill Air Force base und den Irishs Gastgeber einer Reihe weiterer Augenzeugen, deren Hintergrund und deren Aussagen bisher nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet wurden. Zum Beispiel Bert Rodriguez hat Ziad Jarrah in Kampfsportarten und im Nahkampf mit Messern unterrichtet. Vermutlich hatte Jarrah Vorahnungen, dass er auf dem vorbestimmten Flug, United Flight 93, einem kleinen Zirkel rebellischer Passagiere gegenüberstehen würde, unter anderem dem Meister in der Kampfsporttechnik, Jeremy Glick.
Florida ist auch gesegnet mit einem üppigen Angebot an Flugschulen. Jedoch von diesem reichhaltigen aeronautischen Angebot, aus dem sie auswählen konnten, fühlten sich die meisten Hijacker zu zwei Flugschulen hingezogen, die praktisch nebeneinander lagen, beide im Besitz von Holländern, die ihre jeweilige Schule nacheinander innerhalb von Monaten im Jahr 1998 kauften. Die beiden Besitzer, Rudi Dekkers und Arne Kruithof teilten nach dem 11.9. ein ähnliches, sehr lästiges Schicksal. Wie der unabhängige Journalist Daniel Hopsicker herausgefunden hat, wurden sie von rechtlichen Schwierigkeiten geplagt und erlebten beide Flugunfälle, die sie um ein Haar von der Bildfläche verschwinden ließ.
Kruithof spielte auch eine Hauptrolle in einem anderen Aspekt der 9/11-Legende. FBI-Direktor Mueller gab sich größte Mühe darauf hinzuweisen, dass Binalshibh ursprünglich als 'zwanzigster Hijacker' vorgesehen war. Da ihm jedoch wiederholt ein Einreiseantrag abgelehnt wurde, entschied man sich, ihn durch Moussaoui zu ersetzen, zumindest nach der 'autorisierten' Version, und er spielte später seine Rolle als Koorsinator in der gesamten 9/11-Legende in Zusammenarbeit mit Khalid Sheikh Mohammed. Und was war Arne Kruithofs Rolle bei all dem? Ich zitiere einen Absatz aus einem Gespräch von Fouda und Abdallah Schleifer vom Kamal Adham Center For Journalism (wo Fouda Mitglied war):
Fouda: " ....Ich interviewte den Besitzer der Flugschule Arne Kruithof, wo Ziad Jarrah (der das United Airplanes Flugzeug flog, dass in Pennsylvania abstürzte)fliegen lernte. Und Kruithof bestätigte, dass er zweimal versucht habe, auf Ziads Bitte hin, Ramzi [Binalshibh] ein Einreisevisa zu besorgen... Als Ziad Kruithof fragte, warum das Einreisegesuchen abgelehnt worden sei, sagte Kruithof, dass er das nicht wisse. Aber amerikanische Beamte machten später kein Geheimnis daraus. Sie sagten, Ramzi habe nicht einreisen dürfen, weil er in den Anschlag auf die USS Cole [vom Oktober 2000] verwickelt gewesen sei."
Schleifer: 'Deine Quellen sind vermutlich amerikanische Geheimdienste.'
Fouda: 'Ja.'
Schleifer: "Wenn ich dich richtig verstehe, dann war die INS durch amerikanische Geheimdienstquellen innerhalb der INS oder einer anderen Agentur, die sich nach ihm erkundigt hatte, zu dem Zeitpunkt, als sie seinen Einreiseantrag ablehnten, darüber informiert, dass Ramzi in den Anschlag auf die USS Cole verwickelt war. Das ist ziemlich seltsam, denn wenn sie das wussten, warum haben sie sich dann nicht gefragt, wer sonst noch an der Schule war und warum."
Warum, in der Tat? Nach Foudas Darstellung wusste Kruithof zu jenem Zeitpunkt nicht den Grund, warum der Antrag abgelehnt worden war. Jedoch in einem Artikel
in der Los Angeles Times von Eric Lichtblau und Carol J. Williams wird die Angelegenheit augenscheinlich anders gesehen:
"...FBI-Agenten erzählten Angestellten der Florida Flugschule, dass Binalshibhs Einreiseantrag abgelehnt worden sei, weil er in einer nicht näher beschriebenen
Weise in den 'Bombenanschlag auf die USS-Cole' verwickelt gewesen wäre, so Arne Kruithof, Chef der Schule."
Mit anderen Worten, Kruithof gibt hier zu, nur sechs Wochen nach dem 11. September, dass er persönlich informiert war über den Grund der Ablehnung von
Binalshibhs Einreiseantrag. Was aus dem Times Artikel nicht hervorgeht, wann Kruithof darüber Bescheid wusste, im Mai 2001, als der Antrag abgelehnt wurde,
oder nach dem 11. September. Dies ist die entscheidende Frage, denn es zielt auf den Kern von Foudas und Kruithofs Glaubwürdigkeit.
Fouda behauptet, er habe durch 'amerikanische Geheimdienstquellen' in Erfahrung bringen müssen, was der Grund war für die Ablehnung von Binalshibhs Visaantrag, obgleich Fouda leicht von Arne Kruithof hätte erfahren können, der dass spätestens ab dem 24. Oktober 2001 wusste. Nach Foudas Darstellung führte er sein Interview mit Kruithof nach seinem historischen Zusammentreffen mit Binalshibh und Khalid, dass heißt weit in das Jahr 2002 hinein. Folglich kommen wir zu der Frage, ob es sich hier um Mittäterschaft oder Gleichgültigkeit handelt. In Schleifers Gespräch mit Fouda meint Schleifer betreffend der obenerwähnten Angelegenheit:
"Oder, hätten sie ihm [Binalshibh] nicht gerade deshalb ein Visum ausstellen müssen, nur um ihn in die Vereinigten Staaten zu locken, und ihn wegen des Cole
Anschlags zu schnappen. Wenn das der Fall sein sollte, dann hätten wir es hier mit einem weiteren der Geheimdienstflops zu tun, die, sowohl von FBI wie von CIA, in
Medienberichten und in Kongressanhörungen ruchbar geworden sind."
Nicht so schnell. Bei all dem wird ein entscheidender Punkt übersehen, dass nämlich Kruithof den Visumsantrag auf Drängen von 9/11-Hijacker Ziad Jarrah machte. Angenommen Kruithof war darüber informiert, aus welchem Grund der Visumsantrag abgelehnt wurde, zu dem Zeitpunkt, zu dem er die Ablehnung erhielt, dann wäre es logisch gewesen, er hätte sich verpflichtet gefühlt zu berichten, wer ihn drängte den Antrag einzureichen. Mit anderen Worten, da bleibt kein Raum, um es mit 'Gleichgültigkeit' zu erklären. Leider ist die Formulierung, in dem oben erwähnten Los Angeles Times Artikel nicht eindeutig und lässt den juristischen Einwand zu, dass das FBI Kruithof nach dem 11.9. vertraut hätte.
Allerdings, der Grund für Binalshibhs Zurückweisung bleibt als erhärtete Tatsache. Selbst wenn man diese Tatsachen bestreitet, erzählen entweder Kruithof und Fouda Schwindeleien oder sie wurden vom FBI und 'amerikanischen Geheimdienstquellen" mit falschen belastenden Informationen versorgt. Wenn Foudas Gaubwürdigkeit in Frage steht, dann steht auch sein entscheidendes Interview mit Binalshibh und Khalid in Frage. Oder FBI und andere 'amerikanische Geheimdienstquellen' speisten Fouda und Kruithof mit denselben Scheintatsachen, dann erhebt sich die Frage, ob die Mächtigen eine offizielle 9/11-Legende fabriziert haben - was ja die gesamte Voraussetzung dieses Artikels ist.
Durch die Kruithof-Episode erheben sich eine Reihe von Fragen.
Erstens, wenn er tatsächlich vor dem 11.9. den Grund für Binalshibhs Zurückweisung erfahren hatte, dann muss man den Schluss ziehen, dass er Ziad Jarrah vor der Enttarnung
geschützt hat. Zweitens, sollte Kruithof aber tatsächlich erst nach dem 11.9. davon erfahren haben, stellt sich die Fragen, warum eine große Zeitung wie die Los Angeles Times durch einen kleinen Chef einer Fliegerschule an diese offizielle Information gekommen ist. Entweder Fouda, Kruithof oder die Behörden stehen am Ende nicht mehr ganz so sauber da, und die üblichen Feigenblätter, Gleichgültigkeit, Schlamperei, Versagen usw. bedecken am Ende nicht die nackte Tatsache der Verschwörung. Später werden wir sehen, dass Foudas Glaubwürdigkeit schon früher einen entscheidenden Schlag bekommen hat, nämlich als der Zeitrahmen seines Interviews mit Khalid und Binalshibh zur
Sprache kommt. Außerdem entsteht eine Diskrepanz aus der Kontroverse, die die plötzliche Verhaftung Binalshibhs am 11. September 2002 umgibt. Aber bevor wir
uns der zeitlich hervorragend abgepassten Gefangennahme zuwenden, müssen wir zuerst den Versuch aufzeichnen, die durchdachte Binalshibh-Legende in den Monaten vor seiner Verhaftung voranzubringen.
Wie wir gesehen haben, erfuhr die Legende um Khalid Sheikh Mohammed einen kräftigen Aufschwung in der ersten Woche des Juni 2002, derweil Coleen Rowley im Hintergrund mit derMoussaoui-Geschichte einen Kontrapunkt setzte. Zur gleichen Zeit ergriff Robert Mueller die Gelegenheit, Khalid Sheikh Mohammed in die Geldspurgeschichte einzugliedern, durch seinen nunmehr offiziellen Zahlmeister Mustafa Ahmed al Hisawi, der vorher den größten öffentlichen Eindruck als 'nichtangeklagter Mitverschwörer' von Ramzi Binalshibh, in der heiligen Moussaoui-Anklage, hinterlassen hatte.
Gut einen Monat später, am 15 Juli 2002, wurde der ursprüngliche - nunmehr unautorisierte - Zahlmeister, Omar Saeed Sheikh, in Pakistan zum Tod verurteilt, für die Entführung und Ermordung von Daniel Pearl. Somit war Saeed also erst einmal erledigt. Nur einen Tag bevor Omar Saeeds Fall besiegelt war, wurde Ramzi Binalshibh wieder kräftig, innerhalb der fein abgestuften Erzählung der offiziellen 9/11-Legende, in den Vordergrund gespielt. Binalshibh hatte sein öffentliches Debüt nach dem 11.9. schon am 15. September 2001, als John Hooper vom Guardian berichtete, dass der Hauswirt Thorsten Albrecht eine Wohnung an Binalshibh, Atta und Bahaji vermietet habe. Sechs Tage später, am 21. September,
erließ der deutsche Generalbundesanwalt Kay Nehm einen Haftbefehl gegen Binalshibh. Als nächstes teilte Robert Mueller den Bundesanwälten mit, dass Binalshibh ursprünglich als 20. Hijacker vorgesehen war. Zur gleichen Zeit äußerte sich Robert Mueller dahingehend, dass er jede Verbindung zwischen Moussaoui und den 9/11-Hijackern in Abrede stelle, damit anscheinend dem Inhalt der Moussaoui-Anklage widersprach, die erst einen Monat später eröffnet wurde.
In diesem Fall folgte Mueller der klassischen 'Absicherungsstrategie', die er zum ersten Mal angewandt hatte, als er hinsichtlich der wahren Identität der Hijacker Ungewissheit vorgab, gefolgt durch die Absicherung anlässlich des Vorfalls in Kalkutta im Januar 2002, bei dem Aftab Ansari verwickelt wurde und gefolgt durch die spätere unaufrichtige Erklärung im April 2002, es gäbe keine schriftlichen Spuren. In allen diesen Beispielen erweckte Mueller den Eindruck einer sorgfältig durchgeführten Untersuchung ohne vorgefasste Meinungen oderals folge er einem 'Drehbuch'.
Kurz gesagt, er sorgte für das offizielle verwirrende Tarnmanöver für etwas, was in Wirklichkeit eine vorfabrizierte, choreographierte und volle Ausarbeitung der 9/11-Legende war. Auch wenn die ganze Moussaou-Episode bei näherer Betrachtung ein wenig zu glatt lief, dann sorgten doch das Phoenix-Memo, die Rowley Episode und Muellers diverse Absicherungen für die nötigen Ablenkungsmanöver und dienten noch dem zusätzlichen Zweck, einen effizienteren Polizeistaat zu propagieren, der durch den Patriot Act und Office of
Homeland Security verwirklicht werden sollte.
Im Dezember 2001 wurde Binalshibh dann zu ersten Mal ganz groß in der Öffentlichkeit herausgestellt, als einer von zwei 'nichtangeklagten' Mitverschwörern in der Moussaoui Anklage, worin behauptet wurde, dass Binalshibh als Zahlmeister Moussaouis fungiert habe. Etwa zur gleichen Zeit wurde ein Foto in Umlauf gesetzt, das Khalid al Mihdhar und Nayaf al Hazmi bei einem Treffen in Malaysia im Januar 2000 zeigte, in Gesellschaft von Tawfiq bin Atash, einem Mann den die Behörden mit dem Anschlag auf die USS Cole im
Oktober 2000 in Verbindung brachten. Noch ein wichtiger Baustein der 9/11- Legende. Man erinnere sich, dass gemäß Arne Kruithofs Aussage vom 24. Oktober 2001 in dem Artikel der Times, Binalshibh zu dieser Zeit ausdrücklich mit dem Anschlag auf die USS Cole in Verbindung gebracht wurde - zu dieser angeblichen Tatsache wurden jedoch keine weiteren Details geliefert. In der Einleitungsphase zur weiteren Promotion von Binalshibh am 14. Juli 2002, war noch die Frage zu lösen, ob man die 'Malaysia-Fraktion', die von al Midhdhar und al Hamzi repräsentiert wurde, mit der ''Hamburger Zelle'', repräsentiert durch Atta, Binalshibh, al Shehi und Jarrah, in Verbindung bringen sollte, da es auch passieren
konnte, dass einzelne Personen die verbleibenden Mithijacker aus ihrer Gruppe zu sehr überflügelten, was das Hinterlassen von belastenden Spuren anbelangte. Denn
die Geschichte besagt, dass die verbleibenden Hijacker lediglich der 'Muskel' waren, der aus Saudi Arabien importiert wurde, denn für die Zwecke der offiziellen 9/11-Legende waren sie bequeme Füllmasse. Mit anderen Worten, es bestand keine Notwendigkeit, die Ressourcen eines Hijackers zur voll ausgereifte Legende eines Topterroristen auszudehnen, wenn es ein oder zwei gestohlene Pässe auch taten.
Am 14. Juli 2002 verband die Washington Post die 'Malaysia Fraktion' durch Ramzi Binalshibh mit der ''Hamburger Zelle''.
Hier eine Kurzversion der Geschichte: nachdem der geplante Millenium- Anschlag fehl geschlagen war, wurde ein Terroristengipfel im Januar 2000 in Malaysia anberaumt, bei dem das Startzeichen für das gegeben wurden, was dann am 11. September geschah. Dann fand noch einmal ein letztes Treffen in Spanien statt, wo der Plan fertig
ausgearbeitet und abgesegnet wurde.
Dann enthüllte Peter Finn in der Washington Post den letzten Teil der 9/11-Legende:
"Die Ermittler glauben, dass der Plan bei diesen beiden entscheidenden Treffen die endgültige Gestalt angenommen habe. Binalshibh, von dem man annimmt, dass er
lebt, ist der einzige, von dem bekannt ist, dass er an beiden Treffen teilgenommen hat. Nach der Meinung von westlichen Geheimdienstlern werde er dadurch zu der Schlüsselfigur, die als Quelle dienen könne, um die noch offenen Fragen über den Plan zu beantworten."
Und in der Tat, bloß acht Wochen später, sobald ihnen Binalshibh in die Hände fiel, erhielten diese Geheimdienstleute Antworten auf ihre Fragen. In der Zwischenzeit war Binalshibhs Legende voll ausgereift, um den ganz großen Treffer zu landen. Nun, nachdem Binalshibh offiziell als Teilnehmer des entscheidenden 'Gipfels' in Malaysia feststand, stellte sich heraus, dass die Behörden auch ein Foto hatten, dass ihn bei diesem Treffen zeigte. Das heißt, dieses Foto stammte aus der gleichen Sammlung, aus der auch jenes von al Hazmi und al Mihdhar stammte, durch das sie ihren historischen Platz in der 9/11- Legende, als 'tragende Pfeiler', zugewiesen bekamen. Warum die Behörden so viele Monate brauchten, um dieses Foto ausfindig zu machen, bleibt ein Geheimnis, es sei denn, man geht von der Hypothese einer nachträglich fabrizierten, fein abgestimmten 9/11-Legende aus.
Außerdem stellte Finn die Behauptung auf, dass Binalshibh in den Anschlag auf die USS Cole verwickelt gewesen sei. Jedoch in Finns Version bestand keine Möglichkeit, dass die Zurückweisung des Visaanatrags etwas mit dem Cole Anschlag zu tun gehabt hätte, der sich im Oktober 2000 ereignete. Finn berichtete:
"Nach dem Treffen in Malaysia plante Binalshibh, sich direkt an den Anschlägen als Pilot zu beteiligen. Zwischen Mai und Oktober 2000 wurden viermal seine Visaanträge zurückgewiesen, die er in Deutschland und dem Jemen stellte.
"Es war wirklich ein Glück, dass er kein Visa bekommen hat,' sagte ein Beamter.'Sonst wäre er an Bord einer der Maschinen gewesen, die am 11.9.
runtergekommen sind."
Vielleicht war es also Glück, dass, nach dieser letzten Version, Binalshibhs letzter Visaantrag vor dem Cole Anschlag und nicht schon im Mai gestellt wurde, wie es
Lichtblau und Williams in der Los Angeles Times berichtet hatten. Mit anderen Worten, Finns Version von dem Visaantrag widerspricht sowohl der Times-
Version, als auch der von Fouda. Außerdem war es zu dieser Zeit die 'offizielle Version', dass Binalshibh viermal versucht habe ein Visa zu bekommen, wohingegen Fouda die Sache ganz explizit so darstellte, dass Bianlshibh nur zwei Versuche unternommen hätte und für diese Behauptung sowohl Binalshibh selbst, als auch Kruithof zitieren kann:
Fouda: "Er [Binalshibh] wollte sich ursprünglich zu den 19 Hijackern gesellen.
Aber sein Einreiseantrag wurde zweimal abgelehnt. Nachdem dies gescheitert war, konzentrierte er sich ganz auf seine Rolle als Koordinator."
Schleifer: "Hat er das selbst zugegeben oder haben sie das auf eigene Faust entdeckt?"
Fouda: " Ja, er erwähnte dies und es wurde mir auch von anderer Seite bestätigt. ...Und Kruithof bestätigte, dass er zweimal versucht habe auf Ziads Bitte hin, Ramzi ein Visa zu besorgen."
Wenn hier möglicherweise ein 'rauchender Colt' der Komplizenschaft oder Fahrlässigkeit bei Fouda oder Kruithof gesehen werden könnte, dann hat Finns Schlüsselbeitrag die Funktion, diese Möglichkeit zu ersticken. Nur einige Wochen vor seinem Beitrag am 15. Juli 2002 über Binalshibh, spielte Finn seinen Part bei der Strukturierung der Nachrichten, die den Mann betrafen, der angeblich die Mitglieder der ''Hamburger Zelle'' für die Reihen des islamistischen Fundamentalismus rekrutiert hat: Mohammed Haydar Zammar.
Am 12. Juni 2002, dass heißt nur eine Woche nachdem Khalid Shaikh Mohammed als neuer 9/11- Drahtzieher eingeführt worden war, stellte Finn Zammar als charismatischen
Advokat vor, der Atta, Binalshibh und die anderen Kollegen aus Hamburg in den Bann gezogen hätte, in ähnlicher Weise, wie Abu Hamza seine Magie auf seine britischen Schützlinge wirken ließ.
Und ebenso wie Hamza, blieb auch Zammar auf freiem Fuß, während britische und deutsche Behörden Verdächtige gleich dutzendweise hochnahmen. Der Spiegel
schrieb, dass der deutsche Geheimdienst 1996 an Zammar herangetreten sei, um ihn als Informant anzuwerben. Zammar, so der Spiegel, lehnte das Angebot ab, und
Finn berichtete, 'um 1997 gerieten Atta und die anderen aus der Hamburger Gruppe, die bereits antiwestliche Ansichten hatten, unter Zammars Einfluss.'
Die 64000-Dollar-Frage ist jedoch, ob Zammar und der Brite Hamza nicht doch unter dem Einfluss eines Geheimdienstes kamen. Mit einfachen Worten, wenn man nach den Spuren eines Geheimdienstes sucht, der um die 'Hamburger Zelle' herum- geschlichen ist, dann könnte man sie am ehesten in der Nähe des Mannes finden, der vermutlich die Clique geformt hat. Der Spiegel- Beitrag hat jedoch den vielleicht* unbeabsichtigten Effekt, einen Nebelschleier der plausiblen Möglichkeit einer Leugnung über diese entscheidende Frage zu werfen, denn für den Fall, dass jemand den Geheimdienstkontakt mit Zammar aufdecken sollte, na und? Man konnte jederzeit den Spiegel-Beitrag benutzen, um diese Tatsache einzuräumen und es dann als misslungene Annäherung hinstellen. Und wenn es bekannt wurde, dass sich ein Geheimdienst in der Nähe von Attas und Binalshibhs Wohnung
aufgehalten hat? Sie führten eine Überwachung durch, natürlich. Und warum handelten sie dann nicht? Ein Versehen, ein Fehler, Fahrlässigkeit. In wenigen Worten, man hatte für alles plausible Erklärungen.
In den ersten Monaten nach dem 11. September wurde in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, dass der Anschlag eine ganz groß choreographierte al Qaida-Operation war, mit buchstäblich Tausenden möglichen Mitverschwörern, auf den Philipinen, in Malaysia, in Afghanisthan, in Saudi Arabien und überall auf dem europäischen Kontinent. Doch in den wenigen Monaten zwischen der Promotion von Khalid und der Gefangennahme von Ramzi Binalshibh, wurde es ziemlich klar, dass der 11. September tatsächlich eine eng begrenzte Operation war, in die eine kleine Clique in Hamburg involviert war, die von den Lennon-McCartney-Talenten Khalid und Binalshibh koordiniert wurden. In enger Zusammenarbeit mit den indoktrinierten Produkten von Abu Hamzis Finsbury Park Moschee, aus deren Reihen dann die Moussaouis und die Schuhbomber geliefert wurden, die dann später den al Qaida Fall unterstützten. Um das Bild zu vervollständigen, wurden in Spanien, Italien, Belgien, Kanada und Marokko ein Sammelsurium militanter
Muslime hochgenommen, die mit dem Universal- al Qaida- Markenzeichen versehen waren.
Mit den wogenden Rauchschwaden und reflektierenden Spiegeln, waren dann die Voraussetzungen geschaffen, um die schmutzige Spur, die nach Hamburg führte, undeutlich zu machen. Mit einfachen Worten, der überaus wichtige Hamburger Anwerber Zammar, musste mit größter Sorgfalt und Vorsicht behandelt werden. Wenn Zammar von den Deutschen festgenommen worden wäre, hätten sich unvermeidlich Fragen bezüglich dieses entscheidenden Akteurs gestellt. Die deutschen Behörden konnten diesen schwierigen Punkt umgehen, indem Zammar ihnen einfach vor ihrer Nase entwischte - was denn auch geschah.
Finn berichtete in einem Artikel in der Washington Post am 12 Juni:
"Nach den Anschlägen am 11. September wurde Zammar von den Deutschen verhört, wieder freigelassen und unter Beobachtung gestellt. Deutsche Offizielle sagten, sie hätten nicht genug Beweise, um Zammar in Haft zu behalten. Er verließ dann Deutschland, offensichtlich , um sich von einer marrokanischen Frau scheiden zu lassen....Die deutschen Behörden sagten, dass ihnen bestätigt wurde, dass Zammar Marokko erreicht habe, aber danach sei er verschwunden."
Somit war Zammar also nicht länger ein deutsches Problem. Finn berichtete:
"Zammars Lebenspartnerin und sechs Kinder", die in Hamburg geglieben waren, "gaben eine offizielle Vermisstenmeldung bei der Polizei auf."
Finn bot auch eine andere Begründung, warum Zammar eine der wichtigeren Schlüsselfiguren beim 9/11-Plan war, bzw. als solche angesehen werden sollte.
"An einem gewissen Punkt, es war vermutlich 1998 oder Anfang 1999, entschied die Hamburger Gruppe, sich al Qaida zur Verfügung zu stellen, so ein amerikanischer Antiterrorexperte. Zammar soll bei diesem Prozess eine wichtige Rolle gespielt haben."
Man kann die Sache natürlich auch ein wenig anders sehen, dass nämlich Zammar der Weisung seiner Geheimdienstbetreuer folgte und seine Hamburger Gruppe, dem größeren al Qaida Netzwerk zur Verfügung stellte, die in Wahrheit eine Kollektion von lose miteinander verbundenen Zellen militanter Muslime sind, die unabhängig voneinander agieren, in denen es sowohl echte militante Gruppen als auch vorfrabizierte gibt. In allen gut konzipierten Legenden können 90% der wahren Tatsachen offen gelegt werden, wodurch man sich vor unvorhergesehenen Aufdeckungen der restlichen 10 Prozent, die am giftigsten sind, schützt. Wenn Vermutungen über diese 'giftigen' Fakten angestellt werden, kann man das dann als 'Verschwörungstheorie' zurückweisen. Wo war also Zammar?. So ist es wahrscheinlich abgelaufen: in seinem Beitrag am 12. Juni, 'spekulierte' Finn
darüber, dass Zammar von amerikanischen Beamten festgenommen worden und heimlich , zwecks Vernehmung, an einen unbekannten Ort gebracht worden wäre.
Fünf Tage später enthüllte die Associated Press, ja in der Tat, Zammar sei festgenommen worden und ordnungsgemäß den Syrern übergeben worden, denn Zammar war gebürtiger Syrer. Zwei Tage später schrieb Finn in der Washington Post eine Fortsetzung, und spekulierte darüber, dass es vermutlich sein Artikel gewesen sei, der die längst überfällige und plötzliche öffentliche Bekanntmachung des Schicksals von Zammar bewirkt habe.
Zammar war gefunden - und Finn hatte die Sache in Bewegung gesetzt. Auf jeden Fall wussten wir jetzt, dass er in Syrien war, und man konnte vermuten, dass er von den Amerikanern 'verhört' wurde, was eigentlich dasselbe war, als wenn er in einem schwarzen Loch gewesen wäre, zumindest soweit es die Öffentlichkeit und die Presse betraf. Damit war also der Fall Zammar abgeschlossen.
Kehren wir zurück zu den anderen Elementen von Finns zentralem Opus vom 12. Juni 2002, in dem Finn das Treffen in Malaysia als Absprungbasis für den Plot am 11. September bezeichnete, insbesondere die Auswahl von Hijacker al Mihdhar als Teilnehmer. Und was das letzte Treffen in Spanien im Juli 2001 anbelangt, dem anderen zentralen Eckpfeiler des endgültigen 9/11- Plans, so zitiert Finn den ewig- anonymen 'US Antiterrorexperten'wie folgt:
"Ein Antiterrorexperte sagte, die Ermittler seien zu der Erkenntnis gekommen, dass ein verantwortlicher al Qaida-Mann, um Atta zu sprechen, nach Spanien geflohen
und anschließend verschwunden sei. Die Ermittler, so der Antterrorexperte, wüssten aber noch nicht, um wen es sich dabei gehandelt habe."
Später, am 14. Juli, konnte Finn dann berichten, dass es sich bei dem mysteriösen Unbekannten - günstigerweise - um Binalshibh gehandelt habe. Im Rückblick liest
sich Finns Beitrag vom 12. Juni so, als habe er die Funktion gehabt, auf den späteren Beitrag vorzubereiten. Finn ließ in seinem Beitrag am 14. Juni durchblicken, was von ihm noch zu erwarten war und fügte diesen Kommentar eines saudischen Analysten in seinen Artikel ein:
"Ein saudischer Analyst sagte, die Saudis bestätigten, dass es eine familiäre Beziehung zwischen Binalshibh und einem der wichtigsten Hijacker, al Mihdhar gäbe."
Ausgehend von Finns Beitrag am 12. Juni, könnte man ziemlich eindeutig folgende Schlussfolgerung ziehen: al Mihdhar=das Treffen in Malaysia; Binalshibh=al Mihdhar; daraus folgt: Binalshibh= das Treffen in Malaysia. Die einzige mysteriöse Gleichung in seinem Beitrag am 12. Juni wäre dann: Atta + X = Das Treffen in Spanien. Am 14. Juni liefert er dann noch die mysteriöse Variable: X=Binalshibh. Aller klar? Hat wunderbar geklappt. In seiner konzisen, effektiven Arbeit vom 12. Juni, hat es Finn auf bewunderungswürdige Weise geschafft, die Geschichte Binalshibhs und seines Anwerbers Zammar so zu erzählen, dass sie später nahtlos in die 9/11-Serie eingebaut und fortgesetzt werden kann. Niemals wurde eine Informationskampagne kunstvoller produziert, natürlich dank der vielen namenlosen 'Antiterror-spezialisten' und 'Analysten'.
Einige Wochen später, am 9. September 2002, waren die Würfel gefallen. Al Jazeera sendete Teil 1 von Foudas historischem Interview mit Khalid Sheikh Mohammed und Ramzi Binalshibh. Zum ersten Mal hörten Millionen Menschen, von den Planern höchstpersönlich, wie der Plan des 11. September in Szene gesetzt wurde. Es war al Jazeeras Version von VH1s Behind the Music, als Gastkommentatoren traten Vincent Cannistraro und Lyndon LaRouche auf.
Unglücklicherweise konnten die Zuschauer Ramzi und Khalidh nur hören, denn die beiden hatten das Video konfisziert, das Fouda von den Vorgängen aufgenommen
hatte, bevor er sich im Juni von den beiden wieder verabschiedet hatte. In mehr als einer Hinsicht war der 9. September ein idealer Sendetermin für dieses Interview. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Mainstreammedien den ganzen Sommer, um sich selbst und das Publikum mit verschiedenen durchgesickerten Meldungen und Enthüllungen zu füttern, sowie 'offiziellen' Kommentaren die Khalids und Binalshibhs neuentdeckten Platz im 9/11-Pantheon betrafen. Exposition und Auflösung. Außerdem wurde das Interview kurz vor dem ersten Jahrestag der Anschläge vom 11.9. gesendet, wodurch dieses historische Interview noch mehr Aufmerksamkeit erregte und noch stärker im Gedächtnis haften blieb. Und in der Tat, da war für jeden etwas dabei. Für das Mainstreamvolk war der detailierte Bericht aus erster Hand über die Vorbereitungen des Anschlags, der so wunderbar praktisch alle Darstellungen bestätigte, die ein Heer von namenlosen und gesichtslosen Antiterrorbeamten und Experten dem Publikum angeboten hatten.
Für die Leitartikler gab es die beiläufige Information, dass es Anschlagspläne auf das Kapitol gäbe (vielleicht eine versteckte Warnung an unsere unterwürfigen Volksvertreter, dass es zukünftig Ärger geben könnte, falls sie doch noch einmal Rückgrat zeigen sollten). Und die eher konspirativ gesinnten konnten sich auf LaRouches Hinweis auf die dem Publikum bereits weithin ans Herz gelegte neokonservative 'Kabale' beziehen, so wie auf Cannistraros gerissenen Hinweis auf die fröhlichen Israelis auf dem weißen Lieferwagen.
Es war praktisch eine makellose Propagandaschau, abgesehen von einem kleinen Detail: Fouda hatte in der Sendung sein Interview auf den Juni 2002 datiert und
eröffnete dadurch die Möglichkeit von zwei plausiblen Szenarios.
Szenario eins: Khalids und Binalshibhs Rolle in dem 9/11-Plan wurde zuerst ausschließlich dank Foudas Kontakt mit ihnen aufgedeckt.
Szenario zwei: die Entscheidung, Fouda dieses Interview machen zu lassen wurde zur gleichen Zeit gefällt, als auch die Entscheidung fiel, Khalid als neuen 9/11-Strippenzieher auf den Markt zu bringen.
Von diesen beiden Szenarios war das erste das weitaus schmackhaftere, vom propagandistischen Standpunkt aus, denn es blieb hier wenigstens die Möglichkeit, auf plausible Weise alles abzustreiten und nur Fouda würde dabei ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Das zweite Szenario eröffnete die Aussicht auf
diese unkomfortablen Zufälle, die die 9/11-Legende womöglich als abgekartete Sache erscheinen lassen könnte.
Nur zwei Tage nach der Erstsendung von Foudas Interview mit Khalidh und Binalshibh, am ersten Jahrestag der Anschläge, stürmten pakistanische Kräfte, unterstützt von FBI-Agenten einen Wohnkomplex in Karachi. Nach einem 'vierstündigen' Schuss-wechsel, bei dem viele pakistanische Soldaten und Polizisten verletzt wurden, nahm man Binalshibh höchstpersönlich gefangen. Ihr ursprüngliches Ziel war jedoch Khalid, dessen Spuren sie seit Monaten durch Karachi verfolgt hatten. Während Khalid ihnen nur knapp, wenige Stunden bevor die Polizei vor seiner Tür stand, entwischte, waren die Behörden, Berichten zufolge, 'überrascht', als sie bemerkten, dass ihnen stattdessen Binalshibh ins Netz
gegangen war. Zumindest ist dies die 'offizielle' Version der Ereignisse dieses Tages.
In einem Artikel in der Asia Times Online vom 30. Oktober 2002 von Syed Saleem Shahzad, wird enthüllt, dass die Schießerei mit dem Tod von zwei al Qaida Kämpfern, von denen einer als Khalid identifiziert wurde, endete.
Hier ist Shazads Bericht der Ereignisse:
"Das FBI, das immer noch ein lebhaftes Interesse daran hatte, [Khalid] Sheikh Mohammed lebend zu fassen zu kriegen, versprühten Tränengas in dem Gebiet und
nahmen einige Leute gefangen. Trotz gegenteiliger Befehle jedoch, stürmten einige pakistanische Ranger die Wohnung, wo sie [Khalid] Sheikh Mohammed und einen
anderen Mann fanden, angeblich mit erhobenen Händen. Nichtsdestotrotz eröffneten die Ranger das Feuer auf die beiden.
Später waren Fotos in der Presse, die eine mit Blut an die Wohnungswand gekritzelte Botschaft zeigte, die den muslimischen Refrain des Kalma in arabischer
Sprache verkündete:
'Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.'
Ein Beamter der während der Schießerei in der Wohnung war, sagte gegenüber Asia Times Online, dass die Botschaft von Khalid Sheikh Mohammed mit seinem eigenen Blut
geschrieben wurde, als sein Leben langsam dahinschwand... ...Aber nun tauchte eine arabische Frau mit einem Kind auf, die in ein ISI Qaurtier gebracht wurden, wo sie Khalid Sheikhs Leichnam als ihren Mann und Vater identifizierten... ...Die Witwe wurde anschließend einem ausführlichen Verhör unterzogen, das von
FBI Beamten durchgeführt wurde..."
Shahzad berichtete, dass Khalids Frau und Kind, bis zum Zeitpunkt des Berichts, also sechs Wochen nach der Razzia, noch im Gewahrsam des FBI verblieben wären. Fairerweise muss man die Authentizität dieses Bericht in Frage stellen, obgleich seine Quellen "pakistanischen Geheimdienstagenten nahe standen." Wir werden jedoch sehen, dass die pakistanischen Behörden einen wichtigen Aspekt von Shahzads Darstellung bestätigten: Khalids Frau und zwei Söhne, im Alter von 7 und 9 Jahren wurden bei der Razzia festgenommen und unmittelbar (nach einer späteren, der offiziellen Version) den Pakistanis zur Obhut übergeben. Diese Information wurde von offizieller Seite jedoch erst eine Woche nach Khalids späterer 'offizieller' Festnahme am 1. März 2003 freigegeben. In der Zwischenzeit waren andere Berichte im Umlauf, wo es hieß, Khalid sei bereits bei der Razzia am 11. September 2002 lebend gefangen genommen worden. In einem Bericht der Fox News am 16. September 2002 heißt es:
"[Die nationale Sicherheitsberaterin Condoleeza] Rice konnte Spekulationen nicht bestätigen, dass als zweiter Verdächtiger al Qaida Mann Khalid Shaikh Mohammed, einer von Osamas wichtigsten Leuten, letzte Woche festgenommen wurde. 'Ich will hier nichts ausschließen, aber ich denke wir sollten abwarten und sehen wie sich die Dinge weiterentwickeln,' sagte sie."
Was auch immer wahr ist, irgend etwas seltsames entwickelte sich unter der Oberfläche der 'offiziellen' Ereignisse. Eine Woche vor der Razzia am 11. September 2002, hat der Autor dieses Artikels eine Analyse im Internet veröffentlicht, die betitelt war mit 'Daniel Pearl und der Zahlmeister von 9/11', eine Analyse über die kontroversen Begebenheiten rund um die Zahlmeisterrolle und die Verbindungen mit der Entführung von Daniel Pearl. Ein paar Tage früher veröffentlichte Paul Thompson von der Center For Coopererative Research seine eigene Analyse dieser Anomalien. Innerhalb einer Woche nach der Razzia wurde die Pearl Geschichte auf einmal von neuem in die 9/11-Legende hineingewoben. In demselben Beitrag von Fox News vom 16. September wurde berichtet:
"Montagfrüh sagte ein Regierungsbeamter, der anonym bleiben wollte, dass die Polizei untersuche, ob die Verdächtigen die mit Binalshibh verhaftet worden wären, in die Ermordung des amerikanischen Reporters Pearl involviert gewesen seien. Wenn eine Verbindung nachgewiesen werden könne, wäre das der erste Beweis, dass al Qaida in die Sache verwickelt sei."
Der Beweis einer Verbindung von al Qaida zur Pearl Ermordung - wie von Thompson und von dem Autor erschöpfend dokumentiert - war überall zu finden, unglücklicherweise jedoch, in Gestalt einer massiv choreographierten Desinformationskampagne. Nun musste, innerhalb von Wochen nach der Festnahme von Binalshibh, der Desinformationsapparat den Daniel-Pearl-Strang der 9/11-Legende überarbeiten, und es kam ein Nachrichtenknüller von UPI dabei heraus, ein Exklusivbericht am 30. September 2002 von Richard Sale und Anwar Iqbal:
"'Wall Street Journal Reporter Daniel Pearl war auf den Spuren des Mannes, der die Anschläge von New York und Washington vom 11.9.2001 mutmaßlich geplant hat, als er in Pakistan entführt und ermordet wurde,' so zwei hohe Beamte des CIA. Bob Baer, ein ehemaliger Offizier im Direktorium für Operationen beim CIA, sagte, er habe Pearl mit unveröffentlichten Informationen über Khalid Shaikh Mohammed versorgt... ...'Ich arbeitete mit Pearl', sagte Baer, der über seine Zeit als CIA-Agent ein Buch geschrieben hat, und als Berater und Informationsquelle in zahlreichen Medienveröffentlichungen mitwirkte.'Wir hatten ein gemeinsames Projekt. Er arbeitete an einer Geschichte über Mohammed, nicht Richard Reid."
Da scheint Baers rechtzeitigem Eingeständnis, abgelegt mehrere Monate nachdem er seinen Beststeller 'Der Niedergang der CIA' herausgebracht hatte, eine Strategie
zu unterliegen. Das Buch machte ihn zu einem beliebten Ansprechpartner der Medien, immer wenn es um die Schwachpunkte der CIA ging, die zu den Anschlägen am 11.9. geführt haben. Um Baers erstaunliches Eingeständnis zu bestätigen, hatte UPI sich mit dem Sprecher der pakistanischen Militärregierung und mit 'pakistanischen Geheimdienstquellen', die ebenfalls andeuteten, dass Pearl wahrscheinlich Khaled auf den Fersen war. Und was war dann mit Omar Saeed Sheikh, dem angeblichen Strippenzieher der Pearl-Entführung (und unoffiziellen 9/11-Zahlmeister), der zum Tode verurteilt worden war. Im selben UPI-Artikel vom 30. September wird folgendes enthüllt:
"...es wurde darüber berichtet, dass vier weitere Männer im Zusammenhang mit der [Pearl] Ermordung verhaftet worden wären. Aber pakistanische Sicherheitsbeamte erzählten UPI, um die neuen Verdächtigen anklagen zu können, sei es nötig die Verfahren der vier bereits Verurteilten wiederaufzunehmen, denn die Beweise gegen die neuen Verdächtigen würden die Anklagen gegen Omar und seine Komplizen unterminieren."
Es ist schwer zu glauben was hier vor sich ging. Einfach gesagt, Omar Saeed, der in letzter Sekunde durch den möglicherweise fiktiven Mustafa al-Hisawi in der Rolle des 9/11-Zahlmeisters ersetzt wurde, wird jetzt ebenfalls in letzter Sekunde aus der weniger spektakulären Rolle des Drahtziehers bei der Pearl- Entführung gejagt, und wird durch al Hisawis angeblichen Komplizen in der Geldspurgeschichte ersetzt, Khalid Shaikh Mohammed. Mit anderen Worten, Omar Saeed, auf dem besten Wege, eine obskure historische Fußnote in beiden Fällen zu werden, verschwindet im schwarzen Loch des pakistanischen Justizsystems und andere nehmen seinen Platz im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit ein. Auf den Punkt gebracht, Omars frühere Rolle war in der öffentlichen Wahrnehmung effektiv vernebelt worden, indem man einen neuen Zahlmeister (al Hisawi) und einen neuen 9/11-Strippenzieher (Khalid) installierte, wobei letzterer auch schon explizit als Drahtzieher der Pearl-Entführung benannt worden war. So konnte also ein neuer 9/11/Zahlmeister/Pearl Strang generiert werden, ohne Omar Saeed groß erwähnen zu müssen.
Am 26. September 2002, nur wenige Tage vor Baers sensationellem Eingeständnis, präsentierte John Lumpkin in Associated Press eine überholte Fassung des 9/11-
Zahlmeisters. Man erinnere sich, dass es Lumpkin war, der im Juni 2002 den definitiven Artikel in Associated Press geschrieben hatte, der Khalid als neuen 9/11-Drahtzieher einführte, inklusive Hinweise auf den nunmehr offiziellen Zahlmeister Mustafa Ahmed al Hisawi (alias Shaikh Saiid al Sharif) und Ramzi Binalshibh. Nun zitierte Lumpkin Robert Meullers geheime Aussage, die er im Juni 2002 vor dem Joint Senate-House Committee abgelegt hatte, etwa zur gleichen Zeit, als Lumpkin seinen Schlüsselartikel über Khalid geschrieben hatte. Indem er sich auf Muellers Informationen berief, benannte er jetzt drei nunmehr offizielle 9/11-Zahlmeister: Mustafa Ahmed al Hisawi (immer noch alias Shaikh Saiid al Sharif), ein neuer Charakter namens Ali Abdul Aziz Ali und Ramzi Binalshibh. In der letzten Version wurde Mohammed Atta von seiner gut publizierten Rolle als
Kassenwart der Hijacker entbunden: "Unter den Hijackern scheint Marwan al Shehi der Geldmann gewesen zu sein, [sagte] Mueller." Omar Saeeds 100.000 Dollar Transaktion und sein Bankkonto in Florida waren jetzt ferne Erinnerungen, verdunkelt durch einen Überreichtum an Geldspuren, die zu ihrem jeweiligen Zahlmeister führten.
Lumpkin ergriff auch die Gelegenheit öffentlich Omar Saeeds Ersatz, al Hisawi, mit Khalid Shaikh Mohammed durch Muellers geheime Aussage vom Juni 2002 zu vernetzen und enthüllte, dass es Verbindungen gebe, von al Hisawis Bankkonto bei der UAE zu einem Pseudonym, das von Khalid benutzt wurde. Und als wenn er das Fundament für die eventuelle simultane Gefangennahme von Khalid und al Hisawi legen wollte, schrieb er:
"Die beiden sind im wesentlichen die letzten noch übriggebliebenen meistgesuchten al Qaida-Mitglieder."
Er hätte auch noch Osama bin Laden und seinen Stellvertreter Ayman al Zawahiri erwähnen können, aber darauf kam es ihm in diesem Artikel nicht an. Wie ich bereits dargelegt habe, war es an der höchsten Zeit für al Hisawi, Binalshibh und Khalid (in Verbindung mit der Moussaoui Anklage), dass sie ihren unauslöschlichen Platz in den offiziellen
Geschichtsbüchern zugewiesen bekamen, damit dieses Kapitel der 9/11-Legende endlich abgeschlossen werden konnte.
Und was Baer betrifft, war es etwas schwierig, wenn auch nicht unmöglich, seine Version der Geschichte mit der von dem Fox News Analysten (und Antiterrorexperten) Mansoor Ijaz in Einklang zu bringen. Man muss noch einmal darauf hinweisen, dass es Ijaz selbst war, der behauptet hatte, dass er Pearl mit Hinweisen und Verabredungen versorgt hätte. In Ijaz Darstellung - wiedergegeben von Robert Sam Anson in einem Beitrag von Vanity Fair im August 2002 - taucht Baer nirgendwo auf. Wie von Anson berichtet, Pearls indische Geheimdienstkontakte führten ihn zu Ijaz, der ihn dann weiter mit Hinweisen versorgte.
Nach Baers Version war es Baer, der zuerst Pearl kontaktierte und ihm telefonisch eine 'heiße Story über Terrorismus' anbot. Baers heiße Story beginnt im Dezember 1997, als er, nachdem er offiziell den CIA verlassen hatte und ein Berater in Terrorismusfragen geworden war, den früheren Polizeichef von Qatari traf. Der Expolizeichef informierte Baer, dass irgendwann im Jahre 1996 das FBI herausgefunden hätte, dass Khalid und ein Komplize sich in Qatar versteckt hielten. Um zu sehen was als nächstes passierte, zitiere ich aus dem obenerwähnten UPI Artikel vom 30. September:
"Während sie so taten als wollten sie helfen, hielten einige Elemente in der qatarischen Regierung die amerikanischen Agenten hin, versorgten die Verdächtigen [Khalid Shaikh] Mohammed und [Shawqui] Islambuli mit Pässen und falschen Namen und bugsierten sie außer Landes."
Schöne Geschichte. Ob sie stimmt? Seit Baers Eingeständnis, gehört seine Geschichte zur offiziellen Version der Legende Khalids, neben den Tatsachen aus der 'heimlichen' Anklage aus dem Jahre 1996. In Baers Buch wird Khalid nur kurz als Experte für Hijackerplanung erwähnt, aber herzlich wenig Details werden angeboten. Man muss sehr vorsichtig sein, wenn es um 'offizielle' Details geht, die nach dem Juni 2002 angeboten werden, da man nicht sicher sein kann, ob sie nicht allein deshalb fabriziert wurden, um die 'offizielle' Khalid-Legende als Drahtzieher zu unterstützen. Da Khalids kurze Erwähnung in dem Buch von Baer eine der wenigen öffentlichen Charakteristiken ist, die zwischen dem September 2001 und Juni 2002 über Khalid erschienen sind, muss man sich fragen, wieso Baer fast acht Monate gewartet hat, bevor Baer diese Geschichte über Khalid enthüllte.
Noch mehr wundern muss man sich, wieso Baer im Juni 2002, als Khalid als frisch gekürter 9/11-Drahtzieher die Schlagzeilen beherrschte und der viel gefragte Baer in den Medien herumgereicht wurde, er die Verbindung von Khalid zur Pearl- Geschichte nicht erwähnenswert fand. Oder hatte er es vollkommen vergessen und dauerte es volle drei Wochen nach der Verhaftung von Binalshibh, um seiner Erinnerung wieder auf die Sprünge zu helfen.
Aber nun wo seine Erinnerung wieder aufgefrischt war, schickte er sich an zu enthüllen, was mit seinem Projektpartner geschehen war, und wahrscheinlich zu seinem großen Entsetzen, musste er offenbaren, dass Pearl bei Recherchen zu ihrem gemeinsamen Projekt abhanden gekommen war. "Ich habe von (Geheimdienst-) Leuten gehört, die ihm dicht auf den Fersen waren, dass Leute aus der Nähe von [Khalid Shaikh] Mohammed ihn [Pearl] ermordet haben, wenn es nicht sogar Mohammed selber war," erzählte er UPI.
Baers Behauptung wurde von Josef Bodanssky unterstützt, dem Direktor des Congressional Task Force on Terrorism and Unconventional Warfare, der gegenüber UPI mit Bestimmtheit sagte: "[Khalid Shaikh] Mohammed war Pearls Mörder."
Falls es noch Zweifel an Baers Glaubwürdigkeit gab, informierte UPI seine Leser darüber, dass ein anderer früherer CIA-Agent, der 30 Jahre beim CIA gewesen war,
Baers Darstellung bestätigte. Er wollte seinen Namen nicht erwähnt wissen, aber er billigte Baers Einlassung. "Ich bin erstaunt, dass Baer sich zu der Sache geäußert
hat, aber er kennt sich damit wirklich aus." Unter diesen Umständen ist es vielleicht nicht zu gewagt zu vermuten, dass dieser anonyme frühere CIA-Agent Vincent
Cannistraro ist. Gewiss ist es mehr als wahrscheinlich, dass die beiden sich gekannt haben, denn beide arbeiteten an der Untersuchung des Absturzes der Pan Am 103
über Lockerbie, Schottland. Außerdem zitierte der Verfasser des UPI-Artikels vom 30. September , Richard Sale, die Ansichten (wird hier zitiert) der beiden über die
neokonservative Clique in Washington - jene Clique, die weithin in der Öffentlichkeit dadurch aufgefallen ist, dass sie auf einen Krieg gegen den Irak drängte.
In Sales Artikel vom 11. Februar 2003 in UPI wird Cannistraro wie folgt zitiert:
"'Klar, Irak ist nicht der letzte Schritt, von dem was die Administration im Mittleren Osten beabsichtigt.' Gemäß der neokonservativen Theorie sagt Cannistraro: 'Syrien ist das nächste Ziel.' Dies stimmt mit einer weiteren Ansicht in Washington überein, die diesen Teil des Bush-Plans für geeignet hält, 'die jüdische Lobby von den Demokraten abzubringen', und das sei 'auch bereits aufs beste gelungen'."
Und hier ist Baers Einschätzung der Neokonservativen:
"Der frühere CIA-Beamte Robert Baer, gefragt was der Gesamtplan für den Mittleren Osten sei, erzählte UPI im letzten Herbst, dass Bushs Mannschaft angeblich 'Syrien teilen, einen Teil vom Irak der Türkei geben, die Monarchie in Saudi Arabien stürzen und den Haschemiten den Hijaz, einem Zentrum saudischer Kultur, zurückgeben' wolle.
'Die eigentliche Motivation dafür ist Israel...'"
Erinnern Sie sich daran, dass ich bereits dargelegt habe, dass die Neokonservativen und der Staat Israel als zweiter Stellver-treter/Sündenbock für die Ereignisse vom
11.9. vorgesehen waren. Und obwohl der 11.9. in den obigen Zitaten nicht erwähnt wird, ist es sicher nicht unvernünftig zu vermuten, dass dieser Artikel auf zwei verschiedene Arten gelesen werden kann. Auf der Mainstreamstufe wollen Baer und Cannistraro die Ansicht fördern, dass der Krieg gegen den Irak das Werk einer insularen Clique von Neokonservativen sei, die im Auftrag des Staates Israel handelten und mit der jüdischen Lobby verbündet seien. Kein Hinweis auf eine 9/11-Verschwörung. Anderswo haben sich Baer und Cannistraro schon vernehmen lassen, dass sie bezüglich der Täterschaft an den Anschlägen vom 11.9. im großen und ganzen die offizielle Linie unterstützen, d.h. al Qaida wars, eventuell mit etwas Hilfe von den Saudis. Der Artikel ermöglicht aber auch eine alternative Lesart, eine die den verschwörerischen Geist anspricht, auf dieser Stufe verstärkt dieser Artikel Verdächtigungen, dass diese machtvolle neokonservative Clique für mehr verantwortlich sei, als ein machtvolles Drängen gen Irak. In dieser Hinsicht ist es vielleicht mehr als ein zufälliges Ereignis, dass Yosri Fouda Cannistraros Kommentar über die ausgelassenen Israelis auf dem Lieferwagen mit Lyndon LaRouches Einlassungen zusammen-stellte, der die weithin bekannte Ansicht vertritt, dass der 11.9. das Werk eines verbrecherischen, abgeschotteten Zirkels von größtenteils jüdischen Neokonservativen sei. Wieder einmal ist für jeden etwas dabei.
Sowohl Baer als auch Cannistraro, die beide die Neokonservativen für ihre verlogenen Behauptungen kritisiert hatten, es gäbe Beweise für eine Verbindung des Irak zum 11.9., waren beide auch journalistisch mit Seymor Hersh verbunden, dem investigativen Journalisten, der seinen Teil dazu beitrug, die Neokonservativen und den Staat Israel zu diskreditieren. Hersh schrieb in der Tat das Vorwort zu Baers Buch, der 'Niedergang der CIA', jenem Buch, das zur Pleiten-Pech-und-Pannen-Theorie des 11.9. einen wesentlichen Beitrag leistete, und zusammen mit dem Buch 'Die verbotene Wahrheit' von Brisard und Dasquie und Coleen Rowleys Aussage vor dem Kongress, gesehen werden sollte.
Hersh, ein klassischer 'Access'-Reporter, der sich seine Reputation durch einen Aufsatz über das My Lai-Massaker in Vietnam verdiente, reizte den neokonservativen Aspekt der Sache bis zum geht nicht mehr aus. Im Frühling 2003, mitten in der globalen Hysterie wegen des Iraks, behauptete Hersh, der Erzneokonservative Richard Perle, habe seinen Einfluss bei der Defense Policy Board spielen lassen, um finanzielle Vorteile für sich herauszuschlagen. Perle musste schließlich seinen Posten als Vorsitzender niederlegen. Danach enthüllte Hersh in einem Artikel im New Yorker vom 12. Mai 2003, den intellektuellen Einfluss hinter den intriganten insularen Neokonservativen: der verstorbene Leo
Strauss, der Professor an der Universität von Chikago war. Nach Hershs Erzählung, ist die Bush Administration in der Gewalt des einflussreichen Büros für Spezialplanungen des Pentagon, das von den Neokonservativen dominiert wird, die also nunmehr das Etikett 'Straußianer' tragen. Um die Sache auf den Punkt zu bringen zitiert Hersh Cannistraro, der von sich behauptet, intime Kenntnis der Straußianer-Clique zu haben:
"Die Gruppenmitglieder, sagte Cannistraro, unterstützten sich gegenseitig, da sie die einzigen Freunde seien, die sie hätten und sie arbeiteten alle zusammen. Dies gehe so seit den achtziger Jahren, aber noch niemals hätten sie soviel Gelegenheit wie jetzt zu koalieren. Der 11. September würde ihnen die Möglichkeit dazu geben, und jetzt seien sie im siebten Himmel."
Wieder kann Cannistraro auf zweierlei Art gelesen werden. Auf der Mainstreamebene enthält der Vorwurf nur soviel finsteres, als dass eben ein opportunistischer Zugriff nach dem 11.9. auf die außenpolitische Agenda erfolgt sei. Auf der alternativen Ebene jedoch, ist das Cannistraro Zitat geradezu wie maßgeschneidert, um von den 9/11-Verschwörungstheoretikern' benutzt zu werden. Und tatsächlich, der Lyndon LaRouche-Apparat vom Executive Intelligence Review spielte erneut den Kontrapunkt zu Cannistraros Melodie, denn er enttarnte, ob dass nun Zufall war oder etwas anderes, ebenfalls Leo Strauß als Paten der Neokonservativen (die er als Kinder des Satans hinstellte) und setzte damit lediglich Cannistraros Mainstream-Kritik der neokonservativen Strauß-Leute fort. Und nun, da Cannistraro das 'Rauchende Colt'-Zitat geliefert hatte, konnte
der Lyndon LaRouches Executive Intelligence Review später damit seine These aufpolieren, dass der 11.9. wahrscheinlich das Werk einer insularen neokonservativen Perle/Wolfowitz-Kabale gewesen sei.
Baer und Cannistraro konnten ihre wachsende Reputation, die ihnen als Kritiker des Irakkriegs zufiel, dazu nutzten, um der Legitimität des Kriegs gegen den Terror
Nachdruck zu verleihen. Das war jedenfalls der unvermeidliche Effekt. Wie Brisard und Dasquie, schienen Baer und Cannistraro informative Zeligs zu sein, die überall in den Medien auftauchten, Wahrnehmungen strukturierten, in einer genau definierten Richtung, Legenden anboten und Gegenlegenden, die auf verschiedene Publikums zielten, sowohl auf der Mainstreamebene als auch auf der alternativen Internetebene. Die generelle Linie war die Pleiten-Pech-und-Pannen-Theorie, die Cannistraro und besonders Baer unterstützten, wobei sie sich als Kritiker ihres früheren Arbeitgebers CIA gerierten, während sie gleichzeitig die Konturen der offiziellen 9/11-Legende nicht verrückten. Im Gleichschritt mit den
Neokonservativen nährten sie den Verdacht gegen die Saudis, besonders was deren Rolle als finanzielle und politische Unterstützer von al Qaida betraf. Ein Nebenaspekt des Saudi-Stranges war aufs innigste mit einer anderen Theorie verbunden, der Theorie, dass hinter dem 11.9. letztlich 'Big Oil' (Stichwörter: Cheney, Halliburton, Enron) stecke. Diese Theorie hat einen doppelten Verwendungszweck, einerseits für die opportunistische Pleiten-Pech-und-Pannen- Theorie des 11.9., andererseits für die opportunistische Verschwörungstheorie. Auf jeden Fall wurde der kränkelnde Cheney bereits als die unabhängige, potentiell kriminelle Macht hinter dem Thron von Bush dargestellt, während die tote Hülle von Enron als unabhängige, kriminelle Manifestation des 'Big Oil' in der Öffentlichkeit vorgeführt wurde. In den Monaten noch dem Anschlag und zur Zeit des Krieges in Afghanistan zogen Big Oil und Cheney viele schlechte Schlagzeilen auf sich, während die Rolle der Bösewichter im Rahmen des langen Vorspiels des irakkrieges allmählich auf Perle und Wolfowitz und den Neokonservativen überzugehen schien. Und die Vorwürfe, die man den Neokonservativen machte, konnten immer auf zwei Arten gelesen werden, entweder vorsätzliche Konspiration im Hinblick auf den 11.9., oder opportunistisches Ausschlachten des 11.9. für außenpolitische Zielsetzungen.
Was den Irak betraf, so schien Cannistraro ein doppeltes Spiel zu treiben. Einerseits verleumdete er sie einer möglichen Tatbeteiligung an dem Anschlag in Oklahoma, bescheinigte ihnen aber eine saubere Weste, im Zusammenhang mit angeblichen Beweisen einer Verbindung des Iraks zu den Anschlägen am 11.9. Und wie ich zuvor bereits dargelegt habe,
dienten Baers und Cannistraros Kritik am Krieg gegen den Irak lediglich dazu, die Glaubwürdigkeit ihrer Meinung bezüglich des Krieges gegen den Terrors zu verstärken und verliehen dadurch also im weitesten Sinne auch der 9/11-Legende Glaubwürdigkeit. Da im Vorfeld des Irakkriegs die Propaganda- und Desinformationsbemühungen der Bush-und Blair-Regierungen ständig ins Stocken gerieten und sofort als amateurhaft und schlecht bedacht bloßgestellt wurden, dachte man sich, dass jedes Informationsmanagement bezüglich des 11.9. ebenfalls sofort als betrügerisch entlarvt worden wäre.
Es ist jedoch eine kuriose Tatsache, dass als eine Folge des Irakkriegs, zu einer Zeit, in der weniger Amerikaner denn je CNN vertrauen, die Eckpfeiler der 9/11- Legende stabiler und unangreifbarer denn je erscheinen. Hatten nicht die vielen britischen und amerikanischen Geheimdienstler die angeblichen Beweise, die eine Verbindung des Iraks zum 11.9. zeigen sollten, mit Hohn und Spott überhäuft, warum sollte man ihnen dann nicht vertrauen, wenn sie uns erzählen, wer hinter dem 11. September steckt. Und hätten sich die deutsche und die französische Regierung derart schroff gegen die geopolitischen Absichten der amerikanischen Regierung gestellt (bzw. ihrer neokonservativen Kontrolleure), wenn sie bereit
wären eine imperialistische amerikanische Außenpolitik zu unterstützen, unter dem Deckmantel eines verlogenen 'Kriegs' gegen den 'Terror'?
Dieser letzte Widerspruch lässt sich leicht auflösen (wie ich bereits dargelegt habe), wenn man davon ausgeht, dass die Speerspitze dieses Kriegs gegen den Terror, eine globale
politische und korporative Elite ist, in deren Auftrag dieser Krieg geführt wird, mit wechselseitigen finanziellen Interessen und vielleicht auch mit einer psychopathologischen Neigung zur Korruption und Bestechlichkeit. In diesem Kontext wäre es überlegenswert, ob nicht Leute wie Baer und Cannistraro, die nunmehr offiziellen CIA-Aussteiger, in Wahrheit zum inneren Verschwörerzirkel gehören, dagegen Leute wie Perle und Wolfowitz, die in der Öffentlichkeit als Insider gelten, nur nützliche Idioten sind, ähnlich wie Richard Mellon Scaife, der dabei geholfen hat, Clinton an der kurzen Leine zu halten.
Ja, selbst ein so vollendeter Insider wie George W. Bush selbst, hat eine Schlinge um den Hals - für alle Fälle. Wie bereits dargelegt, um eine eng unterteilte Konspiration aufzuziehen, ist es notwendig sicherzustellen, dass alle wichtigen Mitspieler potentiell erpressbar sind, damit niemand versucht die Oberhand über die anderen zu gewinnen, indem er sie belastet. In dieser Hinsicht sehen wir, dass bin Laden seine Rolle als Hauptakteur in den Schlagzeilen aufgrund der Verbindungen seiner Familie zu den Bushs und der königlichen Familie in Saudi Arabien spielt. Man erinnere sich an einen ähnlich gelagerten Fall, nämlich den familiären Verbindungen der Bushs mit den Hinckleys. Wäre Vizepräsindent Bush nach dem Attentat auf Reagan zum Präsident aufgestiegen, hätte man ihn ebenfalls an einer sehr kurzen Leine halten können, wegen seiner offensichtlichen Verbindung mit dem einsamen Schützen - wenn nicht aus noch anderen Gründen.
Deshalb ist es vielleicht auch nicht überraschend, dass einer der Hauptanwärter der Demokratischen Partei für die Präsidentschafts-wahlen im Jahr 2004, (bis vor kurzem) der Senator und frühere Gouverneur von Florida Bob Graham, der einer der Vorsitzenden des 9/11-Untersuchungsausschusses des Kongresses war, zu denjenigen gehört, die nach dem 11.9. am stärksten kompromittiert worden sind, aufgrund seines gut getimtes Frühstück mit dem ISI-General General Mahmud Ahmad, dem 'Betreuer' von Omar Saeed. Kurioserweise war es Graham, der in der Vergangenheit für Aufsehen sorgte, als er darum kämpfte, dass einige Seiten des Untersuchungsberichtes für die Öffentlichkeit freigegeben werden sollten und dunkle Andeutungen machte, über eine 'fremde Macht' die involviert sei. Spielte er auf Pakistan und den ISI an? Oder meinte er Israel und den Kunststudentenring? Nein, wie es sich herausstellte, meinte er Saudi Arabien. Ähnlich wie Baer und Cannistraro spielte Graham eine Doppelrolle, als Kritiker des Irakkriegs und als Champion des Kriegs gegen den Terror. Noch wichtiger jedoch, Grahams Scheingefecht für einige Dutzend Seiten hatte den Effekt, dass dadurch die restlichen über 400 Seiten des Reports, der alle Lücken der offiziellen 9/11- Legende verdeckte, mit einem Stempel der 'Unabhängigkeit' versehen wurde.
Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels, ist der General a.D. Wesley Clark der Schlüsselkanditat der Demokraten, der in der Öffentlichkeit als Kritiker des Irakkriegs hervorgetreten ist, obgleich nur Monate bevor er in CNN vor einem Massenpublikum als Kommentator in Erscheinung trat, half er genau diesen Krieg möglich zu machen, indem er im Irak Zuschauer durch Schlachtfeldszenarios führte, die vom US-Generalstab ausgeheckt worden waren. General Clark hat für seinen Job bei CNN einen lukrativen Job als Managing Direktor bei der Stephens Group aufgegeben. Nebenbei bemerkt, der Gründer der aus Arkansas stammenden Stephans Group, Jackson Stephans, war ein Hauptfinanzier und Wohltäter sowohl von George W. Bush, als auch von William J. Clinton und spielte Berichten zufolge eine Schlüsselrolle als Vermittler und Broker bei dem gescheiterten Versuch der BCCI Bank, ins amerikanische Bankenwesen einzudringen.
Der Geschichte der letzten dreißig Jahre nach zu urteilen, ist es kein Risiko eine Wette einzugehen, dass wer auch immer gerade als führender Kandidat für die Wahl 2004 zur Diskussion steht (besonders wenn er Demokrat ist), er wird es unter lebhaftem Beifall des Stephans Lagers tun und den mit diesem verbundenen Cliquen.

Endspiel: Verhaftung des Zahlmeisters

Durch die zeitlich gut abgestimmte Inhaftierung von Ramzi Binalshibh im September 2002 war der Journalist Yosri Fouda in Schwulitäten. Er war nur Tage zuvor an die Öffentlichkeit getreten und hatte wiederholt den Zeitpunkt seines Interviews mit Khalid und Binalshibh auf den Juni 2002 verlegt. Zum Zeitpunkt von Binalshibhs Inhaftierung lautete die offizielle Version der Legende, dass die amerikanischen Ermittler durch das Verhör von Abu Zubaydah, der im März 2002 gefangen wurde, von der entscheidenden Rolle Khalids als Drahtzieher erfuhren. Nun, in der Folgezeit der Gefangennahme von Binalshibh, ging das Wort um, die Behörden hätten erst durch Foudas Interview von Khalids wahrer Rolle erfahren. Diese Behauptung würde am plausibelsten sein, wenn Fouda sein Interview von Anfang Juni zurückdatierte, also in eine Zeit verlegen könnte, bevor Khalid öffentlich zum ersten Mal als Zahlmeister des 11.9. vorgestellt wurde. Das alternative Szenario führte zu einer Schlussfolgerung, die unter allen Umständen vermieden werden musste, dass nämlich die Entscheidung Khalid als neuen 9/11- Drahtzieher vorzustellen, zur gleichen Zeit viel wie die Entscheidung, Fouda auf seine Interview-Reise zu schicken. Wenn Fouda sich geirrt hatte, dann in der anfänglichen Behauptung, sein historisches Interview habe im Juni 2002 stattgefunden?
Hatte er vielleicht einen kleinen Fehler offengelegt, der die abgekartete Sache ahnen ließ? Bald nach der Inhaftierung von Binalshibh ergriff er die Gelegenheit, öffentlich das
Datum seines Interviews zu revidieren und enthüllte gegenüber Abdallah Schleifer vom Kamal Adham Center For Journalism:
Fouda: "Tatsächlich ist die Frage des Datums aus einem anderen Grund sehr wichtig. Auf allen diesen islamistischen Websides, auf denen ich denunziert werde, indem man auf das Datum des Interviews anspielt, dass es im Juni stattgefunden habe. Ich hatte sowohl in meinem Artikel im Sunday Times Magazin als auch in meiner Dokumentation gesagt, dass das Interview im Juni stattgefunden habe."
Schleifer: "So?"
Fouda: "Ich log."
Schleifer: "Wirklich?"
Fouda: "Allerdings."
Schleifer. "Aber heute werden Sie das aufklären?"
Fouda (Lachen): "Ja, natürlich. Ich log weil ich lügen musste. Ich werde Ihnen erzählen warum. Ich dachte, oder glaubte jedenfalls, dass falls etwas schief liefe, ich mit ihnen in Kontakt treten müsste, über eine Webseite oder ein Statement oder ein Fax... sie würden dann die einzigen sein, die wüssten, dass das Interview einen Monat früher als vorgegeben stattgefunden hatte und so hätte ich also gewusst, dass ich mit den richtigen Leuten sprach. So kam es dann auch. Nach der ersten Denunziationswelle erschien auf einer pro-al-Qaida Webseite, "jehad.net" ein Statement online, der alle Beschuldigungen, ich hätte etwas mit der Inhaftierung von Ramzi zu tun, zurückwies und ich wusste sofort, dass dies ein authentisches Kommunique war, denn man datierte das Interview auf den Mai."

Anscheinend hat Fouda hier wieder gelogen, denn am 4. März 2003 (d.h. wenige Tage nachdem Khalid dann schließlich festgenommen wurde), bot Fouda dem Guardian die neueste Version seiner 48-Stunden Begegnung an:
"Es war am späten Nachmittag des 21. April 2002, als ich meine Koffer packte, mich mit Ramzi und Khalid zu einem letzten Gebet traf , bevor ich mich dann von ihnen verabschiedete."
Das ist eine sehr präzise Einnerung. Kurz, Fouda hat seine eigene Aussage in Frage gestellt, durch seine zwei expliziten widersprüchlichen Daten. Durch seine Lügen muss die Glaubwürdigkeit des gesamten Interviews mit Ramzi und Khalid in Zweifel gezogen werden. Vielleicht haben die Behörden von Fouda verlangt, dass er das Datum seines Interviews noch weiter zurückverlegte und übersahen die Tatsache, dass Fouda sein 48-Stunden Gespräch bereits in den Mai zurückdatiert hatte. Oder noch einfacher, Fouda hatte vielleicht vergessen was er Monate vorher gegenüber Schleifer zu Protokoll gegeben hatte. Auf jeden Fall war es durch das frühere Datum leichter, ein plausibles Szenario aufrecht zu erhalten, das nahe legte, dass Foudas Interview die Behörden zu der Schlussfolgerung gebracht hatte, dass Khalid der 9/11-Drahtzieher sei. Mit anderen Worten, sie hatten durch die Zurückdatierung des Interviews einen Zeitvorsprung von einigen Wochen gehabt, bevor sie dann im Juni 2002 zum ersten Mal bekannt gaben, dass Khalid der 9/11-Drahtzieher gewesen sei. Das würde plausibel erklären, warum Fouda den Zeitrahmen seines Interviews zurückdatierte, denn dadurch konnte er Verdächtigungen widerlegen, das plötzliche Verlangen Khalids nach einem historischen Interview und die Entscheidung der Behörden ihn als neuen 9/11-Drahtzieher zu benennen, könnte in irgendeiner Weise abgestimmt worden sein.
Man erinnere sich, dass im Juni 2002 die offizielle Legende lautete, Abu Zubaydah habe im März 2002 Khalid belastet. Jedoch mit Khalids Festnahme im März 2003 war dieser Punkt der Legende rechtzeitig auf den neuesten Stand gebracht worden. Von Keith Olbermann wurde in einem Beitrag in MSNBC.com am 3. März enthüllt:
"Ironischerweise war es [Foudas] Interview, der die amerikanischen Geheimdienstler darauf brachte, dass Binalshibh und [Khalid Shaikh] Mohammed die führenden Köpfe hinter dem Anschlag am 11. September waren."
Wenn man Fouda beim (wenn auch mehrfach geänderten) Wort nimmt und er tatsächlich Khalid und Binalshibh am 21. April 2002 Lebewohl gesagt hat, dann ist es sehr lehrreich zu erfahren, dass just am gleichen Tag, dem 21. April 2002 Foudas Koautor Nick Fielding in einem Beitrag in der Sunday Times die Gelegenheit ergriff, seine Leser wieder mit Omar Saeed, dem ursprünglichen 9/11-Zahlmeister, bekannt zu machen. Und hier schließt sich der Kreis, denn es war derselbe Nick Fielding, der am 23. September 2001 in der Sunday Times Omar Saeed sein öffentliches Debüt nach den Anschlägen bescherte. Im Nachspiel der simultanen Inhaftierungen von Khalid und Mustafa Ahmed al Hisawi (dem nunmehr offiziellen 9/11-Zahlmeister), schrieb Fielding zusammen mit Fouda ein Buch, in dem die Leser mit einem detaillierten Bericht über Foudas historisches Interview ergötzt wurden und den allerneusten Informationen über die Verbindungen Khalids - na, was wohl? - zur Pearl Entführung.
In seinem Beitrag am 21. April 2002 führt Fielding seine 'Entdeckungen' über Omar Saeed chronologisch auf:
"Wie die meisten Briten hatte ich bis zum letzten September nie etwas von [Omar Saeed] gehört, als ich einen Anruf von einem Journalisten aus Indien erhielt. Ob ich wüsste, fragte der Anrufer, dass die Briten die Inder um Amtshilfe gebeten hätten? Sie suchten einen Mann namens Omar Saeed, den sie verhören wollten?"
Fielding notiert weiter:
"Allmählich, nach dem ersten Tipp, tauchte der Werdegang dieses Topterroristen auf, dass meiste davon in seinen eigenen Worten." Ja, in der Tat, irgend etwas war an Omar Saeed und Fielding geriet an eine definitive Darstellung, die in der ersten Person geschrieben war: "...im Oktober letzten Jahres [d.h. im selben Monat, als Omar Saeed zum ersten Mal als 9/11- Zahlmeister geoutet wurde] als ich Omars Tagebuch in die Hände bekam, das in einem Gerichtsgebäude in der Nähe von Dehli zwischen anderen Unterlagen entdeckt wurde."
Eine Entdeckung, die genau zur richtigen Zeit kam. "Abgefasst in sauberer Schreibschrift, nachdem bei einer versuchten Entführung 1994 in Indien auf ihn geschossen worden war", enthält das Tagebuch eine Chronik der Ereignisse, die sein Eintritt ins terroristische Milleu begleiteten und lieferte damit eine neue offizielle Legende von Saeed, direkt aus den staubigen Gefilden eines Archivs in einem Gerichtsgebäude in Indien. Nach Fieldings Bericht am 21. April, hatte er sofort eine Vorahnung, als er von Pearls Verschwinden hörte, wer der wirklich Schuldige sei, und zwar aufgrund eines Tagebuchs, das er kürzlich gelesen hätte und das nur wenige Monate zuvor zufälligerweise entdeckt worden wäre.
"Dieses Ereignis hatte große Ähnlichkeit mit den Entführungen in Indien [1994]. Ich war mir sicher, dass [Omar Saeed] involviert war. Innerhalb von Tagen war ich in Pakistan und wohnte im gleichen Gästehaus, dass von Pearl benutzt worden war. Wie jeder andere Journalist in der Region, wollte ich über die Sache berichten und schaute dabei ängstlich über meine Schultern, damit mich nicht ein ähnliches Schicksal ereilte. Eine Bestätigung kam innerhalb weniger Tage.."
Fielding weist auch auf "nicht bestätigte indische Berichte" hin, die Omar Saeed mit ISI-General Ahmad in Verbindung brachten, in Gestalt der Geldspur und der 100000 Dollar Überweisung. Fielding war praktisch der einzige Journalist zu jener Zeit, der diese belastende Verbindung, Omar Saeed zu ISI-General Ahmad
überhaupt erwähnte. Klar, er wusste über seine Sache Bescheid. Bis zum 21. April 2002 behandelte Fielding besonders den Pakistan/ISI-Aspekt des 11.9. Wenig mehr
als ein Jahr später, bevorzugte er zusammen mit Fouda die letzte Version des 9/11/Zahlmeister/Pearl-Komplexes.
Als das Jahr 2002 zu Ende ging, Binalshibh heimlich in amerikanischem Gewahrsam verschwunden war und die meisten Leute auf den kommenden Krieg im Irak blickten, war es an der Zeit, die offizielle 9/11-Legende fein säuberlich zu einem Abschluss zu bringen. Der oben bereits erwähnte John J. Lumpkin (der den definitiven Artikel verfasst hatte, in dem Khalid als neuer 9/11-Drahtzieher eingeführt wurde) ergriff am 27. Dezember 2002 in einem Artikel in Associated Press die Gelegenheit, die wahre Identität des 9/11-Zahlmeisters klarzustellen, indem er diesmal ausdrücklich bestätigte, dass es lästige Widersprüchlichkeiten auf den Seiten von Associated Press gegeben habe:
"[9/11-Zahlmeister Mustafa Ahmed] al Hisawi, über den früher berichtet wurde, er sei eine al Qaida-Figur, die unter dem Namen Shaikh Saiid al Sharif bekannt sei, soll sich vermutlich nach Erkenntnissen von Antiterrorexperten aus drei Leuten zusammen-setzten: al Hisawi, Shaikh Saiid al Masri, der al Qaida Finanzchef und Saad al Sharif, bin Ladens Schwager, ein al Qaida Finanzier mittlerer Stufe."
Nicht dass viele Leute dies zur Notiz nahmen, oder sich darum scherten. Jedoch die vorherigen hässlichen Konfusionen, betreffend der 9/11-Zahlmeister-Frage mussten rechtzeitig qualifiziert und geklärt werden, da der Termin der offiziellen Inhaftierung von al Hisawi näherrückte. Während früher davon die Rede war, dass der 9/11-Zahlmeister bin Ladens "Finanzchef"sei oder bin Ladens "Schwager und Finanzchef", so war also nun klargestellt, dass es sich dabei um zwei unterschiedliche Personen handelte, mit der zusätzlichen Klarstellung, dass der wenig bekannte Schwager eigentlich nicht der Finanzchef, sondern ein "Finanzier mittlerer Stufe" sei. Und was al Hisawi anbetraf: "Er wird nicht mehr als einer der wichtigen al Qaida-Führer angesehen." In Lumpkins letzter Version ist dieser "Schlüssel-Finanzier der Anschläge" innerhalb der al Qaida Rangfolge degradiert worden. Außerdem muss er sich seinen 9/11-Zahlmeister Platz mit Binalshibh und einem Typen namens Ali Abdul Aziz Ali (der von Lumpkin und Mueller einige Monate vorher eingeführt wurde) teilen. Spiel, Satz und Sieg.
Und was hatte es mit den bösen Gerüchten um Khallids Tod im September 2002 auf sich? Auch diese Gerüchte mussten rechtzeitig vor Khalids 'Festnahme' im März 2003 dementiert werden. Für diesen Teil der Legende hatte Time die Ehre, die mit freundlicher Genehmigung von Tim McGirk am 20. Januar 2003 folgenden Beitrag ins Netz stellten:
"Nach einer vierstündigen Schießerei, war ein al Qaida Mitglied in Handschellen und zwei lagen tot am Boden. Eine FBI Agentin kniete nieder um die blutverschmierten Körper zu untersuchen. Plötzlich sprang sie auf und gab dem pakistanischen Polizisten, zu seiner Überraschung, einen Kuss. 'Wissen Sie, wenn sie erwischt haben?' fragte sie. 'Sie haben Khalid Shaikh Mohammed getötet.'.... ...Aber eine Untersuchung der Fingerabdrücke zeigte, dass der tote Mann auf dem Boden des Apartments in Karachi nicht Mohammed war."
Nun, wenn der tote Mann auf dem Boden nicht Mohammed war, was war dann mit der Witwe und dem Kind, von denen an anderer Stelle berichtet wurde, zumindest in dem oben erwähnten Artikel der Asia Times vom 30. Oktober von Syed Saleem Shahzad? In Shahzads Darstellung, wurden "eine arabische Frau und ein Kind in einen Zufluchtsort der ISI gebracht, wo sie Shaikh Mohammeds Körper als ihren Ehemann und Vater identifizierten." Danach wurde "die Witwe unter Aufsicht von FBI-Beamten einem ausführlichen Verhör unterzogen..." während man "Nachrichten über den Tode von [Khalid] absichtlich unterdrückte...."
Man kann über die obige Darstellung leicht mit einem Achselzucken hinweggehen und als ausländische Gerüchte abtun...aber nicht die folgende Enthüllung einer kuriosen Tatsache, über die gut eine Woche nach der offiziellen Verhaftung Khalids berichtet wurde. Olga Craig schrieb am 10. März im Sunday Telegraph:
"Zwei junge Söhne Khalid Sheikh Mohammeds, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, werden vom CIA benutzt um ihren Vater zum Reden zu bringen. Yousef al Khalid, 9, und sein Bruder Abed al Khalid, 7, wurden im September [d.h. zur Zeit von Binalshibhs Inhaftierung] in Pakistan in Gewahrsam genommen, wo Geheimdienstoffiziere eine Razzia in einer Wohnung in Karachi durchführten, in der sich Khalid versteckt hatte." Gemäß Telegraph, wurden die Jungen dann am jenem Wochenende, um den 10. März herum, an einen "geheimen Ort" in den Vereinigten Staaten gebracht, "wo sie dazu ermutigt wurden, über die Aktivitäten ihres Vaters zu reden." Was man von 7,
bzw. 9 Jahre alten Jungen über die operativen Pläne von al Qaida erfahren kann, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Trotzdem ist der Telegraph in der Lage die vergnüglichen Versicherungen eines - natürlich - 'anonymen Beamten' zu übermitteln:
"'Wir fassen sie mit Samthandschuhen an,' sagte der Beamte,' schließlich sind es nur kleine Kinder. Aber wir müssen so viel wie möglich über die jüngsten Aktivitäten ihres Vaters erfahren.'"
Das war die absurd harmlose, offizielle Erklärung. Gab es vielleicht noch einen etwas unheimlicheren Grund, die Jungen in Gewahrsam zu nehmen. Hatten sie vielleicht miterlebt, wie ihr Vater im September 2002 versehentlich getötet wurde und mussten sie deshalb auf unbestimmte Zeit isoliert werden, um diese Tatsache zu verheimlichen? Und was war mit der Mutter der Jungen? Zur Zeit wo ich dies schreibe, ist diese Frage noch unbeantwortet.
Jedenfalls sind die wichtigsten Eckpunkte der offiziellen 9/11-Legende voll ausgearbeitet und kamen mit der simultanen Gefangennahme von Khalid und dem offiziellen Zahlmeister, Mustafa Ahmed al Hisawi im März 2003 zu einem Ende. Jedoch nur Wochen später war der Irakkrieg voll entbrannt und nahm die volle Aufmerksamkeit der Medien und des Publikums insgesamt in Anspruch, und die angeblich führenden Köpfe des Anschlags vom 11.9. spielten in der öffentlichen Wahrnehmung kaum noch eine Rolle. Beide Männer wurden, Berichten zufolge, an geheimen Orten weggesperrt, wo sie vermutlich die Früchte ihrer Verhöre mit anonymen Beamten teilen, die dann rechtzeitig die erforderlichen 'Knüller' an Schreiber weiterleiten, die einen kuriosen Hang zu Geheimdienstquellen haben (Gerald Posner, zum Beispiel)..
Währenddessen zog sich die - choreographierte? - Farce des Verfahrens gegen Moussaoui hin und Moussaoui wollte, Berichten zufolge, Binalshibh und Khalid vor Gericht als Zeugen der Verteidigung aussagen lassen. Man muss an diesem Punkt sehr vorsichtig sein, vorschnelle Schlüsse über die Ereignisse des Moussaoui-Verfahrens zu ziehen. Die wichtige Tatsache die man nicht aus den Augen verlieren darf ist, dass das Verfahren gegen Moussaoui wahrscheinlich nur ins Leben gerufen wurde, weil es ein bequemes Hilfsmittel war, mit dem Mueller, und das Justizministerium die Hauptkonturen der 9/11-Legende im entscheidenden ersten Jahr nach den Anschlägen, geschützt durch Muellers 'Absicherungsstrategie' (siehe oben), nach und nach ausarbeiten konnten. Mit anderen Worten, mit Hilfe dieses einen Verfahrens gegen Moussaoui, waren die Behörden in der Lage, die Illusion einer juristischen Untersuchung herzustellen, die buchstäblich tausende Blätter umfasste, die sich über Kontinente erstreckte, um die volle Tiefe der niederträchtigen Verbindungen Moussaouis zu ermitteln. In dieser Hinsicht kann man nur vermuten, dass sobald Moussaoui seine Schuldigkeit als Untersuchungs/Propaganda Werkzeug getan hat, die Behörden dann demonstrieren werden, dass ihnen der Fall Moussaoui nie besonders wichtig gewesen ist und damit dann erfolgreich verbergend, welche überaus wichtige Funktion bei der öffentlichen Verbreitung der 9/11-Legende dieser Fall gespielt hat.
Nimmt man dass vorhergehende, so bleibt abzuwarten, wie überzeugend die Behörden mit den schwärenden Anomalien umgehen, die ihre drei Prachtfänge umgeben, dem schwer fassbaren Binalshibh, dem vielleicht toten Khalid und dem vielleicht fiktiven Mustafa Ahmed al Hisawi. Nichtsdestotrotz kann man Gift darauf nehmen, dass in der Zwischenzeit die Behörden um die mutmaßlichen Terroristen noch komplexere und dunklere Gespinste weben und man wird die Dienste von söldnergleichen Schreibtalenten wie Gerald Posner in Anspruch nehmen müssen, damit sie die wackeligen 'Tatsachen' mit den Gespinsten der Behörden umgeben.
Und was Omar Saeed betrifft, er ist vielleicht die größte Anomalie von allen. In seiner frühesten Inkarnation nach dem 11.9. wurde er verdächtigt Trainer der Hijacker gewesen zu sein und darauf folgend, erhielt er die Rolle als 9/11- Zahlmeister. Als er einige Monate später wieder als angeblicher Drahtzieher der Pearl Entführung auftauchte, sah man ihn in den Medien größtenteils als Terroristenführer, der in den Kaschmirkonflikt involviert war und von verbrecherischen Elementen innerhalb der ISI geführt wurde. Von den Hauptakteuren al Qaidas, bin Laden, Atta, Khalid, war es Omar Saeed, der den aufschlussreichsten Fall beigesteuert hat, da man durch diesen Fall einen vollen Blick erhaschen konnte, auf alle miteinander verbundenen Anomalien, wodurch man die Mainstreammedien am leichtesten als aktiven - manchmal passiven - Agenten des weitreichenden Desinformationsapparates erkennen kann. Die Ironie von der Geschichte ist, dass Omar Saeed persönlich sehr wenig mit dem ganzen zu tun hat. Seine Bedeutung liegt eher darin, was andere über ihn behaupten: ein kurzer Artikel am 9. Oktober über Omar Saeed hatte zur Folge, dass die zukünftigen wichtigsten Autoren des offiziellen 9/11- Berichts dadurch
belastet wurden, wodurch eine massive Vertuschungsaktion in Gang gesetzt wurde, die auch noch in der schrittweisen Ausarbeitung der Geldspurgeschichte nachhallte, die sich in der Pearl-Geschichte fortsetzte und schließlich stotternd mit der Bekanntgabe der Verhaftung des angeblichen Drahtziehers (und seines Phantomzahlmeisters) zu einem enttäuschenden Ende kam. Ein anderer kurzer Beitrag über Omar Saeed am 22. Januar belastete FBI-Direktor Mueller persönlich, nur einen Tag vor der Pearl Entführung und dieser Beitrag kann dazu dienen, alles als finstere, gut getimte, abgekartete Sache zu entlarven.
Es scheint Omar Saeeds Schicksal zu sein, die Rolle bei den Rätseln des 11.9. zu spielen, die der Stein von Rosette bei der Entzifferung der Hyroglyphen spielte, so dass man mit seiner Hilfe die Rätsel sezieren und lösen kann. Es ist wirklich einiges an Omar, ein hässlicher Faden, der in die ansonsten makellos fabrizierte offizielle 9/11-Legende hineinge-webt ist.

Postskriptum:

Die Argumente die ich in diesem Artikel vorgebracht habe, beruhen auf einer allgemeinen Theorie. Die Ereignisse die zu den Anschlägen des 11.9. führten und die von ihnen ausgehen, sind am besten zu verstehen, wenn man sie im Kontext einer vorfabrizierten professionellen Legende sieht, die, in einem Zeitraum der sich über zehn Jahre erstreckt, schrittweise ausgeführt und in einer fein kalibrierten Desinformationskampagne verbreitet wurde. Wie bei jeder Theorie beruht ihre Stichhaltigkeit darauf, wie gut sie die vielen Zufälle und Anomalien, die hier so häufig auftreten, erklären können. Zweitens sollte sich ein vereinheitlichtes Bild von vielen der wichtigsten (meistens öffentlichen) Mitspieler und Operateure ergeben.

Wenn Ihnen einige meiner Schlussfolgerungen weniger eindeutig durch Tatsachen belegt erscheinen als andere, dann hängt das vielleicht damit zusammen, dass man
unvermeidlich auf Dunkelheiten stößt, wenn man den Versuch unternimmt, gewisse Elemente der Legende des 11.9. zu rekonstruieren. Um der Sache der Klarheit willen möchte ich betonen, dass in meine Schlussfolgerungen auch Spekulationen hineingewoben sind und analysiere die aufgeführten Tatsachen auf eine Art, die dem Leser klar machen soll, wie ich mir viele Ereignisse erkläre und wie sie in den obenerwähnten interpretativen Rahmen einzugliedern sind. Trotzdem hoffe ich, dass es dem Leser möglich ist, zwischen den Tatsachen und der Bewertung von Tatsachen zu unterscheiden. Zu diesem Zweck habe ich so oft wie möglich die Quellen meiner Informationen aufgeführt und überlasse es am Ende dem Leser sich selbst ein Urteil über meine verschiedenen Schlussfolgerungen und Spekulationen zu bilden.

Überdies erwarte ich nicht, dass die allgemeine Stichhaltigkeit meiner Hypothese an der Wahrheit oder Falschheit irgendeiner speziellen Schlussfolgerung hängt.
Wie bei jeder Theorie müssen einige Elemente unvermeidlich verfeinert oder modifiziert werden, damit sie ein wertvolleres Werkzeug als Interpretationsrahmen für ein integrierendes und kontextuelles Lesen der Tatsachen wird. Und Kontext ist das Schlüsselwort hier. Viele der eher populären Theorien über den 11. September beruhen auf einer selektiven Lesart der Tatsachen. Mit anderen Worten, sie konzentrieren sich auf gewisse Elemente der Geschichte und verfehlen am Ende einen weiten Bereich von Tatsachen und Anomalien zu erklären, da solche Theorien keine angemessenen Erklärungen für solche Ereignisse bereithalten. Als ein wichtiges Beispiel sei hier die 'Selbstgefälligkeit - oder Inkompetenztheorie'* aufgeführt, die nur solange funktioniert, bis man aufhört fleißig und gleichbleibend die zwingenden Begleitumstände zu ignorieren, die die verschieden gut getimten Zufälligkeiten hervorbringen, die hartnäckig in praktisch jeder rudimentäten Aufführung der Fakten wiederkehren. Jede gut begründete Verschwörungstheorie sollte jedoch nicht nur vereinzelte Zufälle erklären können, sondern sollte sehr viele Zufälle innerhalb eines kohärenten Gesamterklärungsrahmens eingliedern können.

Mit diesem Ziel vor Augen, sollte man sich schwer tun eine zwingende Verschwörungstheorie zu fördern, die entweder nur die Saudis, die Pakistanis, die Neokonservativen oder Israelis als hauptsächlichen, unabhängigen, operativen Anstifter vorsieht. Zum einen müssten solche Theorien jeden dieser Einheiten als verbrecherische Akteure darstellen, die von außen agieren, also in Opposition zur globalen politischen Infrastruktur wie sie gegenwärtig existiert. Überdies hätte man dann die Beweise dafür zu erkären, dass die Spitzen dieser Infrastruktur, dass sind die Behörden in den USA, Großbritannien und der EU eine instrumentelle Rolle bei der Fabrizierung und öffentlichen Verbreitung der offiziellen 9/11-Legende
gespielt haben.

Glücklicherweise muss man das sprichwörtliche Rad nicht neu erfinden, indem man eine Liste der Hauptschuldigen aufstellt, denn wenn die offizielle 9/11-Legende am kohärentesten als globales Projekt interpretiert werden kann, dann ist es vernünftig von einem globalen Netzwerk, das hinter der Szene agiert, auszugehen, eines das aus einer internationalen Gruppe von Geheimdienstagenten besteht, die zusammen mit globalen Netzwerken agieren, die sich aus Eliten der Politik, der Medien und der Wirtschaft zusammensetzen. Kurz, man hat die politische und wirtschaftliche Infrastruktur zu betrachten, wie sie zur Zeit existiert. Es liegt verständlicherweise nicht im Rahmen dieses Papiers die vollen Konturen dieses globalen Netzwerks bis in allen Einzelheiten darzustellen und kann, zugegebenermaßen mit den verfügbaren Beweisen auch strenggenommen gar nicht geleistet werden (trotz der Behauptungen einiger Forscher, die den Eindruck vermitteln, die sogenannte Neue Weltordnung sei eine voll aufgedeckte Agenda, mit einer fertigen Mitgliederliste die man sich anschauen könnte). Nein, es gibt eher Begleitumstände die auf ein verdecktes globales Netzwerk, das eine weitreichende 9/11-Desinformationskampagne choreographiert, hindeuten. Ob dieses Netzwerk durch eine spezielle globale Einheit operiert wie die Weltbank, die Vereinten Nationen oder die Bilderberg Gruppe, oder stattdessen sich zusammensetzt aus insularen Eliten, die innerhalb dieser Institutionen Einfluss haben, kann zu diesem Zeitpunkt nicht definitiv beantwortet werden. Und ob diese Desinformationskampagne zum Zwecke einer wahren Neuen Weltordnung geführt wird oder einfach für Öl, geopolitische Stabilität, Monopolisierung von Energieversorgung, Wasser, Nahrung oder zum Zwecke der Bevölkerungskontrolle mittels der Bedrohung durch Viren - keine spezifische Agenda kann zur Zeit ohne vernünftigen Zweifel (auch im vollen rechtlichen Sinne) bewiesen werden. Vielleicht umfasst eine beabsichtigte Neue Ordnung alle obigen Punkte und enthält einen Schnittpunkt einer Reihe von gemeinsamen Interessen.

Worauf ich somit hindeuten möchte, ist die Existenz eines verdeckten, globalen, politischen Netzwerks, das mittels einer immer höher entwickelten korporativen und medialen Infrastruktur operiert. Diese Behauptung ist nicht neu, natürlich. Bereits 1970 während der Revierschlacht zwischen den CIA-Leuten William Colby und James Angleton, tauchten sehr viele Beweise auf, die die Existenz einer solchen verdeckten Infrastruktur bestätigten und wurde teilweise auch in Anhörungen vor dem Kongress enthüllt. Offiziell lernten wir von einem Projekt der CIA, die Medien mit ihren Leuten zu infiltrieren, Codename Projekt Spottvogel. Im Rolling Stone Magazin schätzte einer der Aushängeschilder des amerikanischen investigativen Journalismus (dank des Watergate-Ruhms), Carl Bernstein, dass von den 500 Journalisten in den USA sehr viele auf den Gehaltslisten des CIA stünden. Außerdem enthüllte der frühere CIA-Direktor William Colby in der Öffentlichkeit: "Die CIA bezahlt jeden in den Hauptmedien, der von irgendeiner größeren Bedeutung ist." Von dem Ermittler des Kongresses Gaeton Fonzi liegen offizielle Äußerungen vor, die zeigen wie die Politik und eine verdeckte Struktur operiert hat, um die Untersuchungen immer dann zu behindern oder undurchsichtig zu machen, wenn politisch unerfreuliche Fakten drohten aufgedeckt zu werden. Ein Freund von Direktor Colby, der Senator John De Camp, der später glaubte Colby sei ermordet worden, hat Tarnmanöver, in denen Kinderprostitutionsringe involviert waren, dokumentiert. Die Kinderprostitution wurde dazu genutzt Politiker zu kompromittieren und sie zu erpressen.

Einfach gesagt, eine überraschend große Anzahl von 'Mainstream'-Quellen bestätigen also Hinweise auf eine, mutmaßlich verdeckte Infrastruktur der Informationskontrolle. Wie ich überall in diesem Papier gemutmaßt habe, haben gewisse korrupte Netzwerke wie BCCI dafür Model gestanden, wie eine solche Infrastruktur global zu handhaben ist.

Ferner haben wir gesehen, wie die offizielle 9/11-Legende überlagert wurde mit einer Reihe von gleichfalls plausiblen Tarngeschichten, Gegenlegenden, in denen verschiedene Neokonservative, Saudis, Pakistanis, Israelis und sogar Irakis eine Rolle spielten. Auch für diesen Typ von Desinformationskampagne gibt es einen Präzedenzfall, denn schon früher wurde die Untersuchung der Hintergründe des Kennedy-Attentats sehr erfolgreich durch diese Art von Kampagne vernebelt. In der Tat hat man den Eindruck, als hätte die JFK-Attentatslegende als Drehbuchvorlage gedient für die 9/11-Legende und ihre Ableger. Denn wie bei der 9/11-Legende hatte auch die JFK-Attentatslegende ihre gleichermaßen plausiblen Ableger mit ihren jeweiligen Befürwortern. Aus diesem Grunde äußerten Figuren, bis hin zum Rang eines Präsidenten Johnson, den Verdacht einer 'ausländischen' Verschwörung - der CIA-Bonze Angleton versuchte tückisch die Sowjets in Verdacht zu bringen, während der größte Teil der Medien - vorneweg der Autor von 'Case Closed', Gerald Posner - die Ergebnisse des letzten großen Untersuchungsausschusses des Kongresses ignorierten, die das Kennedy Attentat als "wahrscheinliche Verschwörung" betrachteten. Andere, wie der House Chief Rechtsbeistand Robert Blakey versuchten eine Mafia- Verschwörung zu propagieren, während andere wiederum Fälle konstruieren wollten, bei denen pro-Castro Kubaner, anti-Castro Kubaner, der rechte John Birchers (Vorläufer der gegenwärtigen Rechtsextremismusbedrohung) oder texanische Ölbarone belastet wurden. Da entlang der Ränder der offiziellen Einzeltäterlegende genügend Beweise durchsickerten, kann man damit gewiss gegen alle oben aufgeführten Verschwörungskandidaten Beweise anführen.
Mein Hauptpunkt ist, dass wie bei der Offiziellen 9/11- Legende diese Gegenlegenden existieren und installiert werden, um so falsche Hinweise zu produzieren, damit der wesentlichste Fakt vernebelt wird, dass nämlich eine verdeckte Infrastruktur sowohl bei den Verbrechen als auch bei den Tarnmanövern Regie geführt hat und die Informationen an wissentliche und unwissentliche Operateure aufgeteilt hat. Wir haben hier den klassischen Fall, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Was die Existenz dieser Infrastruktur betrifft, so wird sie auch durch besonders schädliche falsche Hinweise und Gegenlegenden vernebelt, nämlich die übernatürlichen, außerirdischen und antisemitischen, die alle die gemeinsame Tendenz haben, die Mainstreamdiskussion über verdeckte Netzwerke zu diskreditieren. Ob diese Theorien nun aus solch alten (gefälschten) Schinken stammen wie "The Report From Iron Mountain" oder "Die Protokolle der Weisen von Zion", ob UFO-Geschichten nun aus Militär und Geheimdienstkreisen lanciert werden, die 'geheime' Gruppen enthüllen wie MJ-12, oder ob wir nun eine einheitliche Feldtheorie all dieser Theorien von einem Autor wie David Icke erhalten (der behauptet, per Erleuchtung erfahren zu haben, dass die Weltführer verwandelte Reptilien seien), der Haupteffekt, wenn nicht sogar der beabsichtigte Effekt, ist, den interessierten Beobachter von solideren (und potentiell schädlicheren) Schriften abzulenken wie etwa denen von Peter Dale Scott, Donald Gibson, John De Camp und anderen, deren Arbeiten glaubwürdig die reale Existenz von politischer und korporativer Korruption dokumentieren.

Wenn ich auf eine solche verdeckte Infrastruktur hinweise, ist es nicht meine Absicht den Eindruck zu erwecken, dass alle Elemente dieser Infrastruktur zum inneren Verschwörerkreis gehören. In der Tat haben viele einflussreiche Journalisten, wie z.B. Bob Woodward, Evan Thomas, Vernon Loeb, Judith Miller, Seymor Hersh usw, ihre Karriere ihren Zugängen zu inneren Zirkeln von politisch vernetzten Geheimdienstakteuren zu verdanken. Und während sie zwar daran Interesse haben sich als realitätsnahe Investigateure zu verkaufen, sind sie doch in vielen Fällen nicht viel mehr als Sprachrohre für ihre anonymen Informanten, die ihre bewährten Informationsstränge nutzen, damit ihre Zeilen auf der Titelseite bleiben. Ebenso können wir nicht sicher sein, ob politische Mitspieler durch finanzielle oder sexuelle Bestechung auf Linie gebracht werden, oder ob einige von ihnen aus rein ideologischen Gründen mit an Bord sind. Hinsichtlich der Legende des 11.9. können wir jedoch Indizien gegen gewisse Individuen anführen, die nahe legen, dass sie zum inneren Verschwörerkreis gehören, einfach deshalb, weil sie sich als instrumentell erwiesen haben und vor allem, weil sie immer ideal plaziert waren, um das, was wir und wie wir es wissen, zu etablieren. Individuen wie James Woolsey, Robert Mueller, Jerry Hauer, Richard Clarke, Yosri Fouda, Vincent Cannistraro, Robert Baer und Bob Graham - wenngleich auch einige vermutlich nicht zu den Chefplanern gehörten, so sollte doch der Umfang ihrer sehr realen Verwicklungen, zusammen mit den vorhergehenden Informationen, die sie am direktesten mit einer möglichen Verschwörung in Verbindung bringen, reichen um eine wirklich unabhängige Untersuchung in Gang zu bringen und einmal den Hintergrund dieser höchst einflussreichen Akteure genauestens unter die Lupe zu nehmen. Es ist nicht das Ziel dieses Artikels, die Existenz einer Verschwörung zur Fabrikation einer 9/11-Legende zu beweisen, ohne dass ein Rest eines, im juristischen Sinne, berechtigten Zweifels bliebe. Es ist auf legalem Wege unmöglich, wenn man nicht die juristischen Mittel hat, sich die relevanten Dokumente und Zeugenaussagen zu beschaffen. Es war jedoch meine Absicht, genug Indizien zusammenzutragen, um eine wirklich gründliche Untersuchung nach diesen Grundsätzen zu erzwingen. In dieser Hinsicht ist alles, was man letztendlich tun muss, zu beweisen, wenn sicher auch nicht mit 'schlagenden' Argumenten, dass die Legende des 11.9. wahrscheinlich ein verdeckt choreographiertes Tarnmanöver war, das sich über viele Jahre erstreckt hat und viele der oben genannten Individuen darin involviert waren.

Jedoch scheitern gegenwärtig Versuche systematische Korruption nachzuweisen und es wäre naiv zu glauben, man könne die 'etablierte' Infrastruktur nutzen, um ihre eigene Schäbigkeit aufzuzeigen. Vielmehr müssen die Bürger eine parallele Infrastruktur aufbauen, eine die kollektive Partnerschaft beinhaltet zwischen Justizbeamten, Militärs, Rechtsanwälten, Politikern, Geschäftsleuten und Journalisten, mit anderen Worten, Angehörige jener Kreise, die essentiell unsere 'Mainstream'-Wahrnehmung etablieren und verstärken. Wir müssen der Herdenmentalität entgegenwirken, die die Massen innerhalb dieser Gruppen zwingt, denen zu folgen die in der Hierarchie über ihnen stehen. Es gibt sicher gegenwärtig tausende anständige gesetzestreue Amerikaner, die Zeugen vieler der Anomalitäten wurden, die ich hier beschrieben habe, die aber zu eingeschüchtert und entmutigt sind, um zu enthüllen was sie wissen. Ohne eine machtvolle Elite, die stark genug ist um ihre Aussagen einzuheimsen und die belastenden Beweise einer großen Mehrheit bekannt zu machen, bleibt ihnen nichts weiter übrig als weiter zu schweigen. Letzten Endes stellt uns vielleicht das amerikanische Justizsystem die beste Lösung zur Verfügung, um die Wahrheit zum Sieg zu verhelfen. Mit machtvollen Elitegruppen, die außerhalb des gegenwärtigen Rahmens stehen, können wir allerdings sicherstellen, dass tausende machtlose Bürokraten, Fluglotsen und viele andere gutplazierte Zeugen einen Ort haben, wo sie ihre wertvollen Zeugenaussagen ablegen können, damit vorherige Tabus sich in der Mainstreamagenda durchsetzen können.

Meine Absicht war, mit dieser Schrift ziemlich umfassendes Beweismaterial für die Existenz eines großen hochentwickelten Desinformationsapparates vorzulegen, der im Hinblick auf den 11. September sorgfältig unsere Wahrnehmung strukturiert hat. Außerdem habe ich versucht einen theoretischen Rahmen zur Verfügung zu stellen, um zu demonstrieren wie eine solche Operation plausibel auf die Beine gestellt werden konnte, einen großen Teil des Beweismaterials aus Mainstreamquellen heranziehend. Und ich wollte Indizienbeweise gegen jene Individuen vorbringen, die wahrscheinlich die Motive, die Mittel und die Gelegenheit dazu hatten, um an der Ausformung dieses historischen kriminellen Schwindels gegen Amerika und in der Tat, die globale Weltbevölkerung, teilzunehmen.

Propaganda wird am wirkungsvollsten mit der Wahrheit entgegengewirkt. In der Folgezeit des 11. September gibt es eine relativ kompakte Gruppe, die sowohl die Mittel als auch das Interesse haben, um die Indizienbeweise, die hier vorgelegt wurden, zu 'mainstreamen', nämlich die Opfer des 11. September. Momentan werden sie auf zynische Art dazu benutzt, um die 'Pleiten-Pech-und-Pannen- Theorie zu präsentieren, wodurch sie unwissentlich dem Etablishment ihren Segen zu einem umfassenden Polizeistaatsapparat geben - die Manifestation der 'Homeland-Security' liegt einige Monate vor dem 11. September. Ich behaupte jedoch, wenn es gelingt diesen Familien das volle Ausmaß der Anomalien, Zufällen und gutgetimten Tarnmanövern bewusst zu machen und wenn man ihnen klar macht, dass die Interaktion dieser Leute nur durch eine Verschwörungstheorie erklärt werden kann, dann könnten sie ihre Überzeugungskraft und ihr politisches Kapital nutzen, um den Schleier von der Herdenmentalität zu reißen, jener, die die Wahrheit gut versteckt von den Massen fernhält. Die Wahrheit wird dann ans Licht kommen, sobald wir all die Lügengewinde ganz entlarven, die die Offizielle Legende des 11. 9. dekorieren.

von Chaim Kupferberg
www.globalresearch.ca
Centre for Research on Golabalisation
There's Sometihing About Omar:
Truth, Lies, and The Legend of 9/11
Die URL des Englischen Orginaltextes ist:
http://globalresearch.ca/articles/KUP310A.html


Other Writings By Chaim Kupferberg:
"The Propaganda Preparation For 9/11", Centre for Research on Globalization,
http://www.globalresearch.ca/articles/KUP206A.html , June 2002.
"Daniel Pearl and The Paymaster of 9/11", Centre for Research on
Globalization, http://www.globalresearch.ca/articles/KUP209A.html ,
September 2002
Chaim Kupferberg's articles were also published in print form in Global Outlook
Magazine . (at http://www.globalresearch.ca/globaloutlook/GOISSUE5.html )

Chaim Kupferberg is a freelance researcher, writer and frequent CRG contributor.
(c) Copyright Chaim Kupferberg 2003.
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Quelle des Originalbeitrags: 0815-info.de
vom 21.06.2005 

Pleiten, Pech und Pannen

Alles untersucht, nichts geklärt, niemand verantwortlich - Mission erfüllt - Die 9/11-Untersuchungskommission hielt ihre letzten öffentlichen Hearings
Schlechte Vorbereitung und allgemeine Verwirrung sorgten dafür, dass die Abfangjäger am 11.9. zu spät kamen - so lautet, kurz gefasst, die simple Antwort der 9/11-Untersuchungskommission auf die Frage nach dem Ausbleiben jeglicher Luftabwehr. Damit werden über zweieinhalb Jahre nach der Tat und nach über anderthalb Jahren Untersuchung dieselben Ausreden präsentiert wie in den Tagen danach, nach dem Motto: "Wir haben unser Bestes getan, aber 9/11 ließ sich einfach nicht verhindern."

Zu den schönsten Grafiken, die auf der 9/11-Konferenz in Toronto gezeigt wurden, gehörte das Abschlussbild von Joyce Lynn's Referat über die Unabhängige 9/11-Untersuchungskommision.

toronto joyce_lynn

Grafik von Joyce Lynn

Jedes der Kommissionsmitglieder war mit seinen Verbindungen zu einem Ölfass, einem Panzer oder einer Kamera - zur Energie-, Rüstungs- oder Medienindustrie - als Linie eingezeichnet und vorgestellt worden. Dass am Schluss einfach alle diese Verbindungen übereinander eingeblendet wurden, ersparte jeden weiteren Kommentar zur "Unabhängigkeit" dieser Kommission.

Nur ein Kopf in der Grafik wies keine Verbindung zu diesem wahrhaft dschungelartigen Beziehungsgeflecht auf - Senator Max Cleland -, der nach seiner lautstarken Kritik an den Vertuschungs- und Weißwasch-Operationen der Kommission schnell ausgetauscht wurde.

Da die Mission dieser Untersuchung nicht in der Aufklärung des stattgefundenen Massenmords, sondern in der Verhinderung künftiger Verbrechen liegen sollte, kann man, was den ersten Teil dieser Anforderung betrifft, nun behaupten: Mission erfüllt. Auch nach Abschluss der letzten öffentlichen Hearings und fast drei Jahren sind die für die Aufklärung des Verbrechens entscheidenden Fragen - von der Identität der Täter über den Ablauf der Tat bis zum Ausbleiben jeglicher Abwehrmaßnahmen - immer noch weitgehend offen.

Viele unverzichtbare Beweismittel wie unter anderem die Original-Passagierlisten, die Flugschreiber und der Funkverkehr der entführten Maschinen wurden der Kommission vorenthalten - und so wundert es nicht, dass sie nun zum Abschluss ihrer öffentlichen Hearings mit einem erschreckend substanzlosen Papier den Umriss des 9-11-Plots skizziert.

Geschichten aus dem Off

Von Neuigkeitswert ist daran so gut wie nichts, abgesehen von den Gerüchten, die einmal mehr ein berühmtes Phantom aus dem Off geraunt hat: Khalid Sheik Mohammed (KSM), jener angebliche "Chefplaner" des 11.9., der zusammen mit dem Kollegen Binlashibh an unbekanntem Ort in US-Gewahrsam gehalten wird - und seitdem als unsichtbares Al-Qaida-Sprachrohr fungiert (Rätsel um Scheich Mohammed). Wie der kanadische Autor Chaim Kupferberg in seiner gründlichen Analyse gezeigt hat, wurde KSM in den letzten zwei Jahren gezielt in die 9-11-Legende eingewoben - während gleichzeitig der britisch-pakistanische ISI-Topagent Omar Saeed Sheik, der 100.000 $ an Atta überwiesen und den US-Journalisten Pearl entführt haben soll, aus den Headlines verschwand (siehe dazu: "Scheichegal - wie mit der Verwandlung von Omar Saeed Sheik in Khalid Sheik Mohammed ein neuer Haupttäter des 11.9. geschaffen wurde").

Stattdessen ist KSM jetzt der Mann für die Schlagzeilen - und lieferte auch für den neuesten Zwischenbericht der 9/11-Kommission die Fleischhäppchen: Die Anschläge waren schon einige Monate früher und mit 10 Flugzeugen geplant, sie sollten noch weit verheerender ausfallen und nicht Osama Bin Laden, sondern er, KSM, sei der eigentliche Drahtzieher und hätte auch die Idee gehabt. Sagt niemand anderes als .... KSM, bei dem freilich, aus Gründen der nationalen Sicherheit, niemand nachfragen kann. Und dessen Geständnisse nahe legen, dass sie möglicherweise "unter an Folter grenzendem Druck abgerungen wurden", wie der "Spiegel" zwar kritisch feststellt, die Stories von KSM gleichwohl aber sämtlich übernimmt und es auch ansonsten ganz genau weiß: "Die Ur-Idee für 9/11 kam dem eigentlichen Hauptdrahtzieher, Chalid Scheich Mohammed, schon lange bevor sie der al-Qaida-Chef absegnete." Sagt? Niemand anderes als KSM, den freilich kein Mitglied de Kommission je zu Gesicht bekam ... sondern der stets aus Verhörprotokollen zitiert wird, die kein Gericht der Welt als Beweis anerkennen würde, weil sie unter Folter gewonnene Aussagen enthalten könnten.

Auch die Medien in Demokratien haben die Verwendung von solchem Beweismaterial als un-ethisch geächtet - was den "Spiegel" freilich nicht abhielt, schon im Oktober 2003 auf Basis von Aussagen des KSM eine Titelstory "Das Geständnis" zu veröffentlichen. Dass auch jetzt die offizielle Kommission nach anderthalb Jahren als Ergebnis nichts anderes zu bieten hat als die in jeder Hinsicht dubiosen Aussagen des Khalid Sheik Mohammed ist ein investigatives Armutszeugnis ohnegleichen - und deutet schon an, dass auch der für Ende Juli geplante Abschlussbericht nichts enthalten dürfte, was wirklich der Wahrheitsfindung dient.

Start von unbewaffneten Abfangjägern

Zusammen mit Khalid Sheiks neuen Geschichten hat die Kommission auch einen Zwischenbericht zu den Timlelines der einzelnen Flugzeugentführungen ins Netz gestellt. Mehr als ein Achselzucken à la "Wir haben unser Bestes getan, aber 9/11 ließ sich einfach nicht verhindern" bringt auch dieses Papier nicht. Außer allgemeiner "confusion" keine Erklärung dafür, warum weltweit selbstverständliche Standardprozeduren am Morgen des 11.9. gleich vier Mal nicht in Kraft traten.

f15 abfangjaeger
F-15-Abfangjäger waren am 11.9. von der Andrews Air Force Base gestartet - zu spät und unbewaffnet

Die Frage nach der Koordination der "Wargames" des 11.9. wurde nicht dezidiert gestellt. General Myers hielt aber fest, dass die Alarmbereitschaft durch Manöver grundsätzlich nicht eingeschränkt oder verwirrt werde. Sein Kollege, der NORAD-Chef General Eberhart glaubt sogar, dass durch das zusätzliche Personal für die "Wargames" die Wachsamkeit gar noch verbessert wurde. Dass dennoch kein Abfangjäger bei den Maschinen eintraf, hätte einzig und allein mit dem verspäteten Alarm durch die Zivilbehörde FAA zu tun gehabt. Einmal mehr lässt sich also auch nach diesem Hearing der gewünschte Schluss ziehen, dass zwar "Pleiten, Pech & Pannen" zu dem Desaster führten, aber letztlich niemand verantwortlich ist.

Das Protokoll der Befragung der für die Luftabwehr verantwortlichen Generäle Myers, Arnold und Eberhart wird mit Sicherheit noch genauer unter die Lupe genommen werden, ebenso wie der Zwischenbericht der Kommission, der die Pannen-Story weiterspinnt. Interessant ist hier vor allem die Aussage von Eberhardt, dass auf der Andrews Air Force Base, nur 12 Meilen vom Pentagon entfernt, zwar Abfangjäger gestartet seien ... aber unbewaffnete. Dies entspricht etwa der Aussage eines Feuerwehrhauptmanns, es seien zwar rechtzeitig Feuerwehrwagen gestartet, aber ohne Wasser und Schlauch ...
If we had to go get them right this minute and have them take off, they're not armed. They're not armed. They're not armed for good reason because they're going to go fly a training sortie, so you don't want to be up there flying training sorties armed. So we would have to upload the munitions. And so therefore, if it's a come-as-you-are party or tragedy, as it was that morning, we had to take the assets that were armed because otherwise all they could go up and do is observe, which is better than nothing but it doesn't work the problem. ... So even though, for example, we talk about the aircraft that took off from Andrews that morning, they weren't armed. So they were observers is what they were. So they couldn't have shot down an airplane if need be.

Eberhardt war nach der Andrews AFB nicht gefragt worden und gab diese Story vorauseilend von sich aus zu Protokoll - offenbar wohl wissend, dass diese Frage - wenn nicht von der Kommission, dann von den Opferangehörigen - gestellt werden würde. Dass auf der Andrews AFB - Heimatflughafen der Präsidentenmaschine "Air Force One" und Luftüberwachungsstation des Washingtoner Regierungsviertels - vor dem 11.9.defintiv Jets im QRA (Quick Reaction Alarm)Zustand stationiert waren, ist Fakt. Dass sie am 11.9. - General Eberhardts Aussage zufolge - unbewaffnet gewesen sein sollen, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie dass sie aus Versehen Diesel getankt oder wegen eines platten Reifens nicht in die Luft kamen.

Auf Andrews ist die District of Columbia Air National Guard (DCANG) stationiert, die als ihre Aufgabe beschreibt: "To provide combat units in the highest possible state of readiness." Besser geht's doch eigentlich nimmer, als für "Kampfeinheiten im höchsten Bereitschaftsstatus" zu sorgen.... Doch am 11.9. hat es halt mal nicht geklappt und am 13.9.2001 - so haben wir bereits in unserem Buch "Fakten. Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9." gezeigt - wurde die Webseite der Andrews Airforce Base geändert. Das vollmundige Mission Statement ist seitdem verschwunden.

Ob dereinst die Frage einmal beantwortet wird, wie die AA 77 fast 50 Minuten Zeit haben konnte, unbehelligt das Pentagon anzusteuern, bleibt abzuwarten - bis dahin müssen wir uns damit zufrieden geben, dass sie zuerst einmal über eine halbe Stunde einfach nicht beachtet wurde (Pleite), dass die nächstgelegene "Feuerwehr" auf Andrews nicht fähig war zu "löschen" (Pech) und die Abfangjäger aus Langley und Otis zu langsam waren (Panne). Und da es bei den anderen drei Flugzeugen so ähnlich lief, insgesamt also PPP hoch vier, sind vor lauter Missgeschick und Durcheinander dann schon fast gar keine Täter mehrnotwendig. Was auch besser so ist, denn wenn wir da genauer hinschauen, landen wir doch nur wieder bei den Märchen von KSM aus tausendundeiner Terrornacht...

Damit dieser recht durchsichtige Vertuschungszirkus nicht so gar zu plump daher kommt, wurde mit den jüngsten Zwischenberichten der Kommission noch ein kleiner Pseudo-Konflikt inszeniert, der die großartige Unabhängigkeit der von Bush/Cheney handverlesenen Kommission herausstreichen soll: die Veröffentlichung von "Erkenntnissen", dass es keinerlei Zusammenarbeit von Bin Laden und Saddam Hussein gegeben habe. Nun hat eine solche Zusammenarbeit außer den Kriegstreibern im Weißen Haus nie auch nur ein einziger ernsthafter Kenner des Mittleren Ostens jemals behauptet - dies jetzt als große Erkenntnis der Ermittlungen zum 11.9. herauszustellen, dient insofern nur als Vorlage, dank der Vizepräsident Cheney "die Medien frontal angreifen" kann - und damit indirekt die Kommission mit ihren "unabhängigen", gar regierungskritischen Erkenntnissen adelt. Deren Abschlußbericht wird für den 26. Juli erwartet - geht aber vor der Veröffentlichung in Buchform erst noch zur Überprüfung an den Auftraggeber George W.Bush. Spätestens dann dürfte sichergestellt sein, dass er außer unvermeidbaren PP&P rein gar nichts mehr enthält...


Quelle des Originalbeitrags: Telepolis.de
vom 18.06.2004

"Herr Vorsitzender, ich habe eine Frage..."

Die Kongressabgeordnete Cynthia McKinney macht die Wargames des 11.9. zum Thema - zumindest für das Protokoll
Als sich ein Treffen des "Full House Armed Services Committee" am 16. Februar 2005 dem Ende zuneigte und Verteidigungsminister Rumsfeld sich zum Aufbruch fertig machte, bat ihn der Sitzungsleiter des Verteidigungsausschusses, doch noch zum Frühstück zu bleiben und einige Fragen zu beantworten. Rummy stimmte zu - nicht ahnend, dass die demokratische Abgeordnete Cynthia McKinney eine Frage über die Wargames des 11. September stellen würde.
Cynthia McKinney: Mr. Chairman, I have a question.
Duncan Hunter: The Gentle-lady is recognized.
McKinney: Thank you, Mr. Chairman. Would that breakfast with the Secretary (Rumsfeld) be open to the public?
Hunter: Well, if you want to bring all the omelets it might be, but ah -
McKinney: Well Mr. Chairman, the problem is - and I appreciate your adherence to the five-minute rule - however there are many of us who have important questions and my question in particular is about the four war games that were taking place on September 11th and how they may have impaired our ability to respond to those attacks.
Mr. Hunter: Well let me say the gentle lady...
[cross talk]
McKinney: I would like that question to be answered in public Mr. Chairman.

Der Sitzungsleiter Hunter stellt daraufhin fest, dass es andere Möglichkeiten gäbe, bei denen der Minister befragt werden könne - aber die Frage und die Forderung nach einer öffentlichen Antwort für das Protokoll festgehalten werde. Im TransKript, das das Verteidigungsministerium von diesem Hearing veröffentlichte, wurde McKinneys unplanmäßige Frage dann allerdings komplett ausgespart. Rumsfeld aber ist auf einem TV-Video festgehalten, ähnlich nervös wie General Myers, als er nach seiner Aussage vor der 9-11-Untersuchungskommision von einem Reporter mit derselben Frage konfrontiert wurde: "No comment". Dieselbe Antwort gab der für die Luftüberwachung der NORAD verantwortliche General Eberhard.

Auch ein weiterer Beteiligter, der die Frage zu den Wargames und ihrer Koordination am Morgen des 11.9. beantworten könnte, verweigert konsequent eine Antwort - Richard Clarke, der Ex-Anti-Terror-Zar und Buchautor ("Against all Enemies"). Obwohl sich Clarke als einziger aus der Bush-Administration für seine Versagen öffentlich entschuldigt hatte, ist er an einer wirklichen Aufklärung des Verbrechens offenbar ebensowenig interessiert wie sein ehemaliger Dienstherr. Jedenfalls hat Kyle Hence, Leiter der 9-11-Aufklärungsintitative Citizenwatch, seit über einem halben Jahr erfolglos versucht, von Clarke eine Antwort auf die Widersprüche zu erhalten, die zwischen den Aussagen in seinem Buch - über die zeitlichen Abläufe und personellen Entscheidungsträger der (Video-)Konferenzen am Morgen des 11. 9 - und den Aussagen der 9-11.Kommission sowie weitere Zeugen bestehen.

Es geht dabei vor allem um jene 30 Minuten vor dem Crash in das Pentagon - und unter anderem um die ja nicht ganz unerhebliche Frage, ob der höchste amtierende Militär "Joint Chief of Staff" Myers in dieser entscheidenden Zeit bei einem Breakfast-Meeting war - wie er behauptet - oder ob er, wie es Clarke und sein Assistent wissen wollen, per Video einer Konferenz im White House Situation Room zugeschaltet war. Nachdem Kyle Hence schriftlich und persönlich mehrfach versucht hat, von Clarke auf diese und weitere Fragen eine Antwort zu bekommen, hat er sie jetzt als offenen Brief - mit einem Appell an Öffentlichkeit und Medien, für Aufklärungsdruck zu sorgen.

Ist damit die 9/11-Aufklärung wieder auf der Tagesordnung? Keineswegs - denn es ist nichts anderes geschehen, als dass eine einzige Kongressabgeordnete der Opposition, die wie Cynthia McKinney zudem in ihrer eigenen Partei eine links-liberale Minorität vertritt, die Beantwortung der offenen Fragen forderte und dies amtlich zu Protokoll genommen wurde. Immerhin - für die Historiker der Zukunft, die das Verbrechen irgendwann aufklären werden, sind die Zweifel an der 9/11- Legende und die Forderungen nach Aufklärung offiziell "on the record" Wenn auch nur von vereinzelten mutigen Politikern wie McKinney oder Senator Mark Dayton, der nach der Veröffentlichung des 9/11-Reports (Harry Plotter und die Teppichmesser des Schreckens) die Vertuschung des Versagens der Luftabwehr kritisiert hatte. Statt der Aufdeckung dieser Fehler am 11.9. seien die Verantwortlichen der zivilen FAA und des militärischen NORAD, Ben Sliney und die Generäle Myers und Eberhard, befördert worden. Obwohl die 9/11-Kommission die "timeline" von NORAD über Alarmierungen und Abwehrmaßnahmen als falsch verwarf, seien die Verantwortlichen nie befragt worden, warum sie Öffentlichkeit und FBI drei Jahre lang mit falschen Zeitangaben fütterten.

Die Kritik und Forderung nach weiterer Untersuchung, die Dayton bei einem Senatshearing Ende Juli 2004 geäußert hatte, blieb folgenlos, - und die Medien ignorierten weiter, statt weiter zu recherchieren. Der Autor Michael Kane hat deshalb jetzt einen Appell an den Senator gerichtet, eine weitere Kongressuntersuchung zu fordern, die Folgendes zu leisten hätte:

  1. Declassify as much information as possible about the multiple (up to 5 different) war games NORAD & other military agencies were running on the morning of 9/11 itself. This issue must be brought to light in front of the American public to ensure national security.
     
  2. Hold in depth public hearings focusing solely on NORAD, FAA, NMCC (National Military Command Center, which as you know is headed by George W. Bush, Dick Cheney & Donald Rumsfeld) & the 9/11 War Games.
     
  3. Demand the 9/11 Commission explains why they didn't do this themselves.
     
  4. Declassify General Ralph Eberhart's March 1, 2004 interview referenced in the 9/11 Commission Report
     
  5. Force General Ralph Eberhart, NORAD, and the 9/11 Commission to admit NORAD was fully aware that domestic airlines could be hijacked and used as weapons, so much so that they ran exercises for just such a scenario (as referenced by multiple mainstream press reports).
     
  6. Call all NEADS & NORAD Commanders on duty the morning of 9/11 to testify to Congress, to finally figure out what really happened.
     
  7. Focus attention on the "new timeline" presented by the commission staff report, included in the final report, which contradicts every official timeline recognition prior to the last hearing.
     
  8. Fully address the role of Ptech, the data-blueprinting company owned by Saudi terrorist Yasin Al Qadi, in any FAA delayed responses. This company had access to the data blueprint of the FAA's entire computer systems. On the morning of 9/11 Ptech had offices in the basement of the FAA. This information came from Wall St. Whistleblower Indira Singh, and has been documented extensively in the mainstream press. The 9/11 Commission report blames the FAA for much of the "apparent failures" on 9/11, but never once addresses the very real possibility of cyber-terrorism in the basement of the FAA itself. Indira Singh has publicly called Ptech, "Effectively an Al Qaeda corporate cell." This must be addressed publicly to ensure national security.
     
  9. Start investigating the very real possibility of criminal negligence.

Würde eine solche Untersuchung stattfinden, wären zumindest die Abläufe und Verantwortlichkeiten am Morgen der Anschläge geklärt - und die nach wie vor unbeantwortete Frage, warum die einzige militärische Weltmacht fast zwei Stunden lang so völlig unverteidigt war. Wenn es tatsächlich nur Pleiten, Pech und Pannen waren - und die unschuldige Regierung, sowie Militärs und Behörden danach nur alles dafür tun, ihre Inkompetenz zu vertuschen - macht es keinen Sinn, die verantwortlichen Chefs zu befördern. Wenn aber an diesem Morgen vier oder fünf Wargames stattfanden und bei einer dieser Übungen die Entführung eines Passagierjets durch Terroristen "simuliert" wurde - das wäre dann doch ein Zufall zuviel, um die Verschwörungstheorie von "Osama & den 19 Teppichmessern" als Alleintätern weiter aufrecht zu halten. Eben deshalb werden diese Wargames wohl auch weiterhin im Nebulösen bleiben und die Großmedien, die uns das 9/11-Märchen erfolgreich verkauft haben, das Thema weiterhin ignorieren.

Der von ihnen post mortem gefeierte "Outlaw"-Journalist Hunter S.Thompson wollte das offenbar nicht tun, schon in einem Interview hatte er geäußert, dass er 9/11 für einen Inside Job hält - nun tauchte in der "Toronto Globe & Mail" das Gerücht auf, dass er an einer Geschichte über die Merkwürdigkeiten beim Einsturz der WTC-Gebäude arbeitete. Passen würde es. Aber selbst ein angst- und schreckenloser HST würde wohl derzeit nicht reichen, die Phalanx des Vertuschens und Verschweigens zu durchbrechen...

PS: Über den Fortgang der Anfrage von Cynthia McKinney berichtet das Online-Journal in seiner heutigen Ausgabe: Liar Myers, pants on fire.

Quelle des Originalbeitrags: Telepolis.de
vom 19.03.2005

Flugzeuge als Bomben? - Unvorstellbar!

"Hysterisch" oder "historisch" lautet nun die Frage, nachdem Bushs "Presidential Daily Briefing" vom 6.August 2001 freigegeben worden ist
Wie Condoleezaa Rice vergangenen Donnerstag unter Eid aussagte, handelte es sich bei den Warnungen von CIA und FBI vor einem al-Qaida-Anschlag in den USA, die dem Präsidenten am 6. August 2001 vorgelegt wurden, um rein "historisches" Material ohne irgendwelchen konkreten Hinweise. "Sie sagten uns nicht wann, sie sagten uns nicht wie, sie sagten uns nicht wo..." hatte die Sicherheitsberaterin vor der Kommission verdeutlicht - und damit unfreiwillig auch eine Parallele zu den Dossiers über die WMD des Irak gezogen. Diese sagten bekanntlich genauso wenig Konkretes aus, was die Bush-Regierung aber nicht daran hinderte, 120.000 Mann in Marsch zu setzen und das Land zu überfallen, weil sonst - wie ihr Pudel Tony Blair gebellt hatte - "in 45 Minuten" Saddams nicht vorhandene Raketen auf unseren Dächern einschlagen könnten.

mascal
Während der MASCAL-Übung Ende Oktober 2000 wurde ein Flugzeugabsturz auf das Pentagon simuliert

"Hysterisch" wäre eine sehr dezente Beschreibung für diese Reaktion. "Wahnsinnig" oder "kriminell" angesichts 10.000 ziviler Opfer im Irak wahrscheinlich angemessener - vor allem, wenn man sie mit dem lethargischen Nichtstun nach dem Erhalt der Nachricht "Osama Bin Laden entschlossen innerhalb der USA anzugreifen" vergleicht. Während die Geheimdienstdossiers über die Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen tatsächlich aus "historischem" (sowie gefälschtem und aus dem Internet zusammen kopiertem) Material bestanden, gab das Presidential Briefingam 6. August 2001 einen zeitnahen Lagebericht und verwies auf aktuelle, konkrete Ermittlungen von FBI und CIA.
Nevertheless, FBI information since that time indicates patterns of suspicious activity in this country consistent with preparations for hijackings or other types of attacks, including recent surveillance of federal buildings in New York.The FBI is conducting approximately 70 full field investigations throughout the US that it considers Bin Ladin-related. CIA and the FBI are investigating a call to our Embassy in the UAE in May saying that a group of Bin Ladin supporters was in the US planning attacks with explosives.

Rice hatte vor dem Ausschuss beteuert, dass man daraus "wegen fehlender Details keine Schlussfolgerungen zur Abwehr einleiten konnte". Eine Ansicht, die sich schwer bestreiten lässt, denn Täter, Ort und Uhrzeit des Anschlags waren ja tatsächlich nicht genannt. Der Täuschungsversuch wird allerdings deutlich, wenn man diese Reaktion mit den fehlenden Details aus dem Irak - und der sofortigen Schlussfolgerung zum Angriff - vergleicht. Und er wird offensichtlich wenn man in Rechnung stellt, dass mit Bushs Amtsantritt der Antiterror-Chef des FBI, John O'Neill von der al-Qaida-Fahndung in Jemen und Saudi-Arabien abgezogen wurde (und resignierte), dass der Antiterror-Chef des Weißen Hauses, Richard Clarke (Was wusste US-Präsident Bush - und warum wollte er nichts davon wissen?), und seine Abteilung in die zweite Reihe gestuft und kaum noch gehört wurden, dass FBI-Agenten vor Ort mit ihren Dossiers über verdächtige Flugschüler und Haftbefehlwünschen von ihrer Zentrale abgewimmelt wurden und Dutzende Vorwarnungen befreundeter Nachrichtendienste kein Gehör fanden.
Ich bin zufrieden, dass ich niemals irgendwelche Geheimdiensterkenntnisse sah, die darauf hindeuteten, dass es einen Anschlag auf Amerika geben würde - zu einer Zeit, an einem Ort, ein Anschlag.

So Präsident Bush am Sonntag vor dem Kirchgang in seiner ersten Äußerung zu der Veröffentlichung des Briefings. Der Präsident sprach wieder einmal ohne Skript, sonst hätten ihm seine Berater das "I am satisfied..." sicher gestrichen, denn Zufriedenheit darüber, nicht rechtzeitig über ein anstehendes Massaker informiert worden zu sein, um es zu verhindern, kann wohl nur jemand äußern, der nur mit diesem Nicht-Wissen seine Haut retten kann.

Nachdem die Clarke-Condi-Show (Tante Ben's Schaulaufen) vor der Untersuchungskommission in Hollywoodscher Manier gelaufen ist und mit der Veröffentlichung eines zurückgehaltenen Dokuments seinen Plot gefunden hat, wendet sich der Spin der öffentlichen Debatte nun wieder dem alten Motto des "not connecting the dots" zu: den Pleiten, Pech und Pannen. In den akademischen Worten von Dr. Rice, den "systemischen Defiziten und "strukturellen Problemen", die die Geheimdienst-, Polizei- und Polit-Bürokratie daran hinderte, die Erkenntnisse über den geplanten Anschlag zusammenzutragen und darauf zu reagieren. Die nationale Sicherheitsberaterin, deren Job in eben dieser Koordination besteht, hat vor der Kommission beeidigt, dass sie sich persönlich nicht vorstellen konnte, dass Flugzeuge als Bomben benutzt werden und in Gebäude wie das WTC geflogen werden könnten. In dem jetzt veröffentlichten Dokument ist in der Tat davon nicht die Rede, sondern nur von einem möglicherweise bevorstehenden "Hijacking" von Flugzeugen zur Freipressung islamistischer Gefangener.

Doch es gibt andere Dokumente, die Condoleezza Rice und mit ihr die gesamte Regierung schwer belasten. Wenn sie von "Flugzeugen als Bomben" vor dem 11.9.2001 noch nie gehört hat, ist sie entweder des Meineids schuldig - oder absoluter Fahrlässigkeit bei der Ausübung ihres Jobs. Auch Verteidigungsminister Rumsfeld hatte vor der 9-11-Kommission bestritten, von einer konkreten Gefahr durch in Gebäude gelenkte Flugzeuge gehört zu haben. Tatsächlich zeigen aber die Bilder der MASCAL-Übung kein Modell von tollkühnen Islamisten in ihren fliegenden Kisten, sondern Modelle einer Notfall-Simulation für das Pentagon aus den Jahren 2000/2001.

mascal 2
MASCAL-Übung

Im Oktober 2000 hatten hauseigene Einsatzkräfte des Pentagon ein Notfallszenario durchgespielt, bei dem es galt, sich auf ein in das Gebäude gestürztes Flugzeug einzustellen. Auch das medizinische Personal trainierte einige Monate später für diesen Absturz, bei dem nicht von einer Cessna oder einem Jumbo ausgegangen wurde, sondern von einer Boeing 757. Im Mai 2001 - fünf Monate nach Rumsfelds Machtübernahme - ging es im Rahmen dieser Notfallübung darum, "das Pentagon vor einer gelenkten Ersatzrakete ("ersatz guided missile") in Form einer entführten Boeing 757" zu schützen. Wahrscheinlich ist - der Pentagon-Chef ist schließlich nicht der Hausmeister -, dass sich Rumsfeld nicht mehr erinnern kann, schließlich war er mit den Angriffsvorbereitungen auf Irak schwerst beschäftigt.

Klar aber ist - und durch Pentagon-eigene Bilder und Dokumente bewiesen -, dass die Möglichkeit terroristischer Anschläge, bei denen Flugzeuge als Bomben benutzt werden, nicht nur "vorstellbar" waren, sondern als sehr konkretes, sehr spezifisches Bedrohungsszenario galten und man sich auf entsprechende Notfallmaßnahmen exakt vorbereitet hatte. Wenn es sich dabei wirklich um "vage Drohungen" handelt, wie Rice immer wieder behauptet, warum drillt das Pentagon seine Notfallkräfte für ein solches Szenario ? Und wie kommt es, dass die nationale Sicherheitsberaterin nichts davon weiß, von welchen nationalen Sicherheitsrisiken ihr Verteidigungsministerium ausgeht und was es in seinen Fachzeitschriften darüber veröffentlicht?

Ein weiteres offizielles Dokument, das die Legende vom Überraschungsangriff des 11.9 Lügen straft, stammt aus dem "North American Air Defense Command (NORAD)", sein Titel:
SEADS CONCEPT PROPOSAL AMALGAM VIRGO 01 SCENARIOCOUNTER TERRORISM 1-2 JUNE 2001. COMBINED (JOINT) TRAINING FOR UNCONVENTIONAL THREAT

Die "unkonventionelle Drohung", von der die Luftüberwachungsbehörde ausgeht und die in diesem Szenario durchgespielt wird, besteht zwar nicht in entführten Linienmaschinen, sondern in cruise missiles, die auf inländische Ziele abgefeuert werden. Alles passt aber ansonsten ziemlich genau auf die im Pentagon durchexerzierte Anti-Terrorübung. Das Titelblatt des NORAD-Papiers zeigt niemand anderen als Osama Bin Laden - umrahmt von Bildern mit Flugzeugen. NORAD findet als Ergebnis der Übung heraus: "Wir sind nackt. Wir haben keine Möglichkeit, mit solchen Problemen umzugehen.", so der Leiter der Studie Stephen Woodall.

Die beiden für die Sicherheit des Landes zentralen Institutionen - das Verteidigungsministerium und die Luftüberwachungsbehörde - spielten also in den Monaten vor den Anschlägen bei zwei Anti-Terrorübungen Szenarien durch, die dann am 11.9. fast genauso eintreffen, doch die nationale Sicherheitsberaterin, der Präsident und der Verteidigungsminister haben von der möglichen Bedrohung noch nie im Leben gehört? Wenn die Untersuchungskommission über diesen Widerspruch nicht stolpert - und bis dato sieht nichts danach aus -, dann werden auch die offenen Fragen nach der ausbleibenden Luftabwehr und des Zeitablaufs am 11.9 , bei denen die Aktivitäten des NORAD im Mittelpunkt stehen, unter den Teppich gekehrt werden.

Am Morgen des 11.9. lief eine Notfallübung des NORAD, die auch die Radarstationen in Washington und New York involviert waren - unter dem Namen "Vigilant Guardian" wurde in diesem wargame die Abwehr eines über den Nordpol kommenden russischen Luftangriffs simuliert. Alle NORAD-Stationen, auch die in Kanada, waren im Rahmen diese Übung voll besetzt und ihre Abfangjäger in höchster Alarmbereitschaft. Umso erstaunlicher, dass es nicht möglich gewesen sein soll, diese Jäger rechtzeitig in die Luft zu bringen, als die vier Jets entführt gemeldet wurden. Hatte das einfach damit zu tun, das alle Controler Richtung Nordpol Ausschau hielten und verunsichert waren, ob es sich um echte oder um simulierte Notfälle ihres wargames handelte? Wenn dies so wäre, hätten es Osama und seine 19 nicht nur geschafft, mit Teppichmessern vier Flugzeuge unter ihre Kontrolle zu bringen, sondern auch noch eine militärische Übung zu hijacken. Wahrscheinlich hat er davon in seiner afghanischen Höhle davon erfahren und aus dem Titel der Übung "Amalgam Virgo 01" geschlossen, dass der Monat im Zeichen der Jungfrau ein gutes Datum wäre - justament waren ja auch die verstärkten Mauern in jenem der fünf Pentagonflügel fertig geworden, der bei den Attacken dann getroffen wurde. Dass genügend Zeit bleiben würde, das Ziel in großem Bogen und aller Gemütsruhe anzusteuern, war dank NORAD sichergestellt.

Dass Bin Laden und seine Bande tatsächlich so smart waren, das autonom und ohne Hilfe vor Ort zu bewerkstelligen, scheint ziemlich unwahrscheinlich - das Urheberrecht für den Terrorplot "Flugzeuge als Bomben" liegt aber mit Sicherheit nicht bei ihm: Militär und Sicherheitsbehörden die USA haben die Idee bereits vor dem 11.9. durchgespielt. Inwieweit sie auch am 11.9. fahrlässig oder freiwillig mitspielten - während die Spitzen des Staats zwei Stunden lang "business as usual" zelebrierten, ganz so, als handele es sich um eine Trockenübung -, wird zumindest noch Thema der Untersuchungskommission werden. Allerdings wohl nicht Gegenstand wirklicher Aufklärung. Sonst hätte Condi statt roter Teppiche schwedische Gardinen wegen Meineids oder grob fahrlässiger Berufsausübung zu gewärtigen - und ihre Chefs noch Schlimmeres. Deshalb muss man kein Prophet sein, um das Ergebnis der Untersuchung vorherzusagen: Es wurde alles getan, aber es ließ sich nicht verhindern. Es gab genügend Informationen, aber sie wurden nicht koordiniert. Es wurden zahlreiche Fehler gemacht, aber niemand ist verantwortlich. "Flugzeuge als Bomben?" - "Unvorstellbar!"

Quelle des Originalbeitrags: Telepolis.de
vom 14.04.2004

Die Wargames des 11. September

Am Morgen des 11.9. fanden Miltärübungen mit Flugzeugen statt, die als enführte Linienmaschinen posierten
Dass die International Cititizens Inquiry into 9/11 in Toronto die "Löcher in der offiziellen Geschichte" - so der Toronto Star untersuchen würde, war zu erwarten. Doch es scheint, dass sich nun auch ein Hintergrund herauskristallisiert, auf dem die zahlreichen Ungereimtheiten des Falls verständlich werden: die Simulationen und "Wargames" des 11.9.2001.


Ich habe ein aufgezeichnetes Statement von jemanden bei NORAD, dass am Tag des 11.9.2001 die Joint Chiefs of Staff (Richard B.Myers) und NORAD ein gemeinsames Echtflug-Entführungs-Manöver (live-fly hijacking Field Training Exercise) durchführten, bei dem mindestens ein (und höchstwahrscheinlich noch mehr) Flugzeuge unter US-Kontrolle beteiligt waren, die als entführte Linienflüge posierten.


Sind die Skeptiker, Rechercheure und unabhängigen Forscher (vulgo: "Verschwörungstheoretiker") des 11.9. dem Heiligen Gral des 9/11-Mysteriums auf die Spur gekommen? Folgen wir Michael Ruppert der obiges Statement bei der "Citiziens Inquiry into 9/11" Ende Mai in Toronto gab, könnte es tatsächlich soweit sein - wobei der Weg zur letzten "Wahrhheit" des 11. September auch weiterhin mit einigen offenen Fragen gepflastert ist. Doch seit sich abzeichnet, dass am Morgen des 11. September 2001 gleichzeitig verschiedene militärische Wargames stattfanden, bei denen unter anderem die Entführung von Linienmaschinen simuliert wurde, werden Zusammenhänge und Hintergründe deutlicher. Vor allem klärt sich eine der haarsträubendsten Anomalien des ganzen Falls: das Ausbleiben von Abfangjägern und jeglicher Luftabwehr des Pentagon.
Der Hinweis, dass diese eigentlich unerschütterlichen Standardprozeduren an diesem Tag wegen einer Notfallübung außer Kraft gesetzt waren - im letzten Jahr vor dem 11.9. 2001 waren in 56 Fällen Abfangjäger gestartet worden, um vom Kurs abweichende oder nicht antwortende Maschinen zu kontrollieren - kann erklären, warum der AA 77 auch nach dem Einschlag in die Twin Towers noch fast 45 Minuten Zeit blieb, in aller Gemütsruhe das Pentagon in Washington anzusteuern. Auch die Luftabwehrgeschütze des US-Verteidigungsministeriums hatten offensichtlich Anweisung, wegen dieser "Hijacking"-Übung nicht einzugreifen...

War Game Attribution Description
unnamed CIA / National Reconnaissance Office exercise Associated Press, August 21, 2002 simulation of a plane crash into the NRO headquarters (near Dulles Airport, Virginia) - this was not a "terrorism" exercise but it did result in the evacuation of most NRO employees just as the "real" 9/11 was taking place
Vigilant Guardian Aviation News, Newhouse News, others (these articles are reproduced below)
Vigilant Warrior Richard Clark, "Against All Enemies" (March 2004) referenced by Richard Clark, but other information is not publicly available. Vigilant Guardian and Vigilant Warrior were probably related exercises (defender and attacker).
Northern Vigilance Toronto Star, December 9, 2001 "Operation Northern Vigilance, planned months in advance, involves deploying fighter jets to locations in Alaska and northern Canada." This ensured that there would be fewer fighter planes available to protect the East Coast on 9/11. Simulated information was fed into radar screens - is this what confused the air defenses that morning?
Northern Guardian Toronto Star, December 9, 2001
Tripod II - US Department of Justice and City of New York Rudolph Giuliani's testimony to the 9/11 Commission, May 2004 biowar exercise in New York City scheduled for September 12, 2001

Quelle


Schon vor über zwei Jahren hatte die Militärhistorikerin Barbara Honnegger - die einst als Analystin im Stab von Ronald Reagan gearbeitet und 1989 mit ihrem Buch "October Surprise" als "whistleblowerin" des schmutzigen Wahlkampf-Deals der verzögerten Befreiung der US-Geiseln in der Teheraner Botschaft hervorgetreten ist - aufgrund erster Presseberichte über die Manöver des 11.9. berichtet. Weil dies von einigen als mögliche "excuse"-Story gewertet wurde, fand dieser erste Artikel keine größere Aufmerksamkeit. Seit aber durchgeführte Notfallübungen im Pentagon, die Wargame- Simulation "Amalgam Virgo" (Flugzeuge als Bomben? - Unvorstellbar!) mit "arabischen" Cruise Missiles auf Washington im Juni 2001 und die Aussage von New Yorks Ex-Bürgermeister Giuliani im Mai 2004 über die für den 12.9. geplante "biowar"-Simulation "Tripod II", sind die am 11.9. ablaufenden Wargames in den Brennpunkt der Untersuchung geraten. Researcher wie Nico Haupt, Woody Box, Michael Kaneund weitere haben in den letzten Monaten das Puzzle soweit zusammengelegt, dass für Michael Ruppert jetzt nur noch zwei finale Fragen offenbleiben:
In den letzten sechs Wochen habe ich mit Anrufen und Emails mehr als ein Dutzend mal versucht, auf zwei Fragen zu finden, die ich nur teilweise beantworten kann
Frage 1
Da die offizielle 9/11-Untersuchungskommission diese Fragen nicht nur nicht beantworten wird, sondern nicht einmal stellt, fordert Ruppert vor allem ehemalige und aktuelle Regierungsmitarbeiter und das "verbliebene aufrechte und ehrenwerte Personal in Militär und Justiz" auf, ihm bei der Beantwortung behilflich zu sein. Waren die Koordinatoren dieser "Simulationen" möglicherweise im WTC 7 stationiert - jenem 42-stöckigen Gebäude gegenüber der Twin Towers, das Stunden nach deren Einsturz unter nach wie vor ungeklärten UMständen ebenfalls einstürzte? Hier waren nicht nur Büros von CIA, FBI und Finanzbehörden untergebracht, sondern auch ein auf zwei Etagen eingerichteter Hochsicherheits-Bunker für die Stadtregierung New Yorks im Katastrophenfall. Dass WTC 7 einer "controlled demoliton" zum Opfer fiel, deuten nicht nur die technischen Ungereimtheiten des Einsturzes und das veröffentlichte Statement des WTC-Besitzers Larry Silverstein über ein Gespräch mit der Feuwehr an, in dem vereinbart wird "to pull it down". Mit der Frage, wer die Wargames des 11.9. von wo aus koordinierte, könnte der Bunker in WTC 7 als möglicher Tatort ins Visier geraten - und mit der Beweis- und Spurenvernichtung auch ein wirkliches Motiv für die bis dato unerklärte Zerstörung dieses Gebäudes.

Um als gezielt veröffentlichte Desinformation und Entschuldigungsgeschichte zu gelten ("Ja, es gab diese Übungen, deshalb waren Luftüberwachung und Militär abgelenkt und konnten dummerweise nicht eingreifen"), sind die Belege für die "Wargames" mittlerweile zu vielfältig und die Tatsache ihrer Verschleierung zu offensichtlich. Dass 19 Islamisten, gesteuert aus einer afghanischen Höhle, diese Katastrophen-Simulation zufällig am richtigen Tag hijacketen und als Trittbrettfahrer mit einfachen Teppichmessern in mörderische Realität verwandelten - diese Annahme hieße Gevatter Zufall weit über das Erpressbare hinaus zu foltern.

Dass man dem Starflieger der sogenannten "Todespiloten", der den hochkomplizierten High-Speed-Anflug auf den ersten Stock des Pentagongebäudes durchgeführt haben soll - Hani Hanjour - kurz vor dem 11.9. nicht einmal eine kleine Cessna ausleihen wollte, weil seine Flugfähigkeiten der Verleihfirma völlig ungenügend schien - diese und viele andere Ungereimtheiten bei den nach wie vor völlig ungeklärten Identitäten der verdächtigten Entführer, hatte schon in unserem letzen Buch (Bröckers, Hauss: Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9., Zweitausendeins) zu der Überlegung von "gehijackten Hijackern" geführt.

Der damals noch spekulative Gedanke scheint auf dem Hintergrund der am 11.9. laufenden "Wargames" nun ein ganzes Stück realistischer: 9/11 war höchstwahrscheinlich ein "inside-job". Nicht das US-Militär, die Geheimdienste, Katastrophenbehörden und die gesamte Luftabwehr wurden von 19 hyper-informierten und super-kompetenten Messerstechern hereingelegt, sondern diese wurden von den Koordinatoren der "Wargames" in die Simulation eingeschleust, um Hijacker zu spielen. Dies würde nicht nur das in keiner Weise an "Selbstmordattentäter" gemahnende Highlife von Atta & Co. erklären, wie es Daniel Hopsicker in seinem Buch "Welcome to Terrorland" recherchiert hat (Das Cover-Up des 11.9.in Florida), sondern auch das Mysterium, warum "Terrorchef" Atta am 25. August 2001 nicht nur ein Ticket für den 11.9. orderte, sondern online gleich auch noch ein "Frequent Flyer"-Konto eröffnete. Und es würde erklären, warum einige der angeblichen Flugzeugentführer auf ihren Einreisevisa US-Militärstützpunkte als ihre Wohnadresse angegeben hatten.

Auch die Tatsache, dass neun Leichen aus den Pentagon- und Pennsylvania-Flügen, bei denen es sich um die Entführer handeln muss, noch immer unidentifiziert auf Eis liegen - und die zahlreichen weiteren Fakten zur ostentativen Nicht-Ermittlung der "Hijacker" -, machen auf dem Hintergrund der Wargames erkennbar Sinn. Jede tiefere Ermittlung der wahren Identitäten der Verdächtigen würde wahrscheinlich offenbaren, dass sie als Sündenböcke gehijacked wurden - Selbstmordbomber auf ihrem letzten Flug sammeln keine Meilen.

Teil 2: Mehr über die Lügen um die "Hijacker", die Prognosen kommender Anschläge und weitere Eindrücke von der Toronto-Konferenz.


Quelle des Originalbeitrags: Telepolis.de
vom 12.06.2004

Bröckers / Walther

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Zehn Jahre danach - Der Einsturz eines Lügengebäudes

Paul Schreyer

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Inside 9/11 - Neue Fakten und Hintergründe zehn Jahre danach

Daniele Ganser

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NATO Geheimarmeen in Europa

David Ray Griffin

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Osama Bin Laden - Tot oder Lebendig

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9/11 - Der Kampf um die Wahrheit
 

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